Nr. 9.
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
181
Dr. Ferdinand Güterbock, Kommerzienrat
Eugen Gutmann, Frau Julie Wainauer,
Rittergutsbesitzer Dr. Fritz Harck (Seußlitz),
Durchlaucht Guido Graf Henckel Fürst
v. Donnersmarck, Bankier Karl von der
Heydt, Freiherr von Heyl zu Herrnsheim
(Worms), Karl von Mollitscher, Fabriks-
besitzer Oskar Wuldschinsky, Rentier Mar*
kus Kappel, S. Kocherthaler, Direktor der
Gesellschaft für elektrische Unternehmungen,
Fritz A. König (London), Geheimer Kom-
merzienrat Leopold Koppel, Professor Otto
Lanz (Amsterdam), Durchlaucht Fürst Max
v.Lichnowsky (Kuchelna), Franz v.Mendels-
sohn, Robert v. Mendelssohn, Geheimer
Kommerzienrat Ernst v. Mendelssohn-
Bartholdy, Kommerzienrat Ernst Meyer,
Kommerzienrat Jacques Mühsam, Bank-
direktor, Geheimer Oberfinanzrat a. D. Walde-
mar Müller, Rentier Benoit Oppenheim,
Geheimer Legationsrat A. Raffauf (Konstan-
tinopel), Rentier Berthold Richter, General-
konsul Hermann Rosenberg, Professor
Dr. Fritz Sarre (Neubabelsberg), Ritterguts-
besitzer Artur Schnitzler (Klink b. Warm),
Generalkonsul Dr. Paul Schwabach, Kom-
merzienrat Dr. Eduard Simon, James Simon,
Kommerzienrat Max Steinthal, Exz. Frei-
herr v. Stumm, kaiserlich deutscher Bot-
schafter (Schloß Holzhausen), Freiherr Wilhelm
v. Stumm, kaiserlich deutscher Legationsrat
(Madrid), Privatdozent Dr. Werner Weisbach,
Bankier Lorenz Zuckermandel. Vom Kata-
log liegt schon eine dritte Auflage vor.
Berlin. Die deutsche Jahrhundert-
ausstellung, die schon 1900 hätte abgehalten
werden sollen, ist mit starker Verspätung nun
doch zustande gekommen. Sie ist dafür aber
auch großartig angelegt und umfaßt über
2000 Werke. Die Auswahl des Auszustellenden
und Ausgestellten wird übrigens in verschie-
denen Kunststädten Deutschlands verschieden
beurteilt. Sie mag schwierig genug gewesen
sein. Auch darf die Mühe nicht unterschätzt
werden, der es bedarf, einen guten Katalog
für eine so bedeutende Menge von Kunst-
werken zu schaffen, wie sie jetzt in der Aus-
stellung beisammen sind. Die Liste der Dar-
leiher will gar kein Ende nehmen. Man mag
sie im Katalog S. 23 bis 48 nachlesen. Und
dabei sieht der Kundige, daß es ihrer noch
immer zu wenige gewesen, wenn die deutsche
Kunst des 19. Jahrhunderts zu vertreten war.
Die Ausstellung soll bis zum Mai offen stehen.
Bremen. In der Kunsthalle steht die
Frühlingsausstellung offen, die Gemälde,
Kunstdrucke und Zeichnungen enthält. (N. N.)
Florenz. Die Uffiziengalerie erwarb
vor einiger Zeit ein Eigenbildnis von George
Romney (K. Chr. Sp. 187).
London. Der Ankauf der Rokeby-
Venus desVelasquez für den Staat um rund
eine Million Kronen ist gesichert. (Engl. Bl.)
— Die Ausstellung von neu aufgefun-
denen Werken Turners in der Tate-Gallery
macht einiges Aufsehen. (Zahlreiche Abbildun-
gen in The illustrated London News vom
10. Februar 1906.)
München. Seit den ersten Märztagen
Ausstellung der Gemäldesammlung Otto
Ackermann aus Paris im Kunstsalon Zimmer-
mann (M. N. N. 4. März 1906).
Neapel. Die Kunstausstellung im Circolo
artistico steht offen (K. Chr. Sp. 186).
New York. Der Millionär und Kunst-
Sammler Ch. T. Yerkes ist vor kurzem ge-
storben. Er hat der Stadt sein ganzes Palais
und die wertvollen Kunstsammlungen ver-
macht (Chronique des arts et de la curiosite
vom 3. Februar 1906).
Paris. Die Louvregalerie hat ein weib-
liches Bildnis von Ricard angekauft. Es ist
das Porträt der Madame de Calonne, das sehr
gelobt wird. Im Gegensatz zu den schlecht
erhaltenen männlichen Bildnissen von Ricard
im Louvre ist das neu erworbene Gemälde
in bestem Zustand (Chronique des arts et de
Ia curiosite Nr. 8).
— Musee du Luxembourg. Die Erwerbun-
gen von 1905 aufgezählt in „Art et D6coration“
Februar 1906 (S. 3).
— Der Maler Henner hat ein Vermögen
von etlichen Millionen hinterlassen. Sein Uni-
versalerbe ist der Wechselagent Jules Henner.
Dieser hat der Stadt Paris bereits ein schönes
Geschenk mit Gemälden und Zeichnungen
gemacht, die im Petit Palais eine bleibende
Stätte finden sollen. Auch die Ecole des beaux
arts sei reichlich bedacht worden. (Baseler
Nachrichten vom 27. Februar 1906.)
Pom. Der Papst hat eine Umstellung der
vatikanischen Galerie angeordnet und für
diese kostbare Sammlung geräumige Säle in
der Floreria angewiesen (L. j. d. a. 3. Februar
1906).
Wien. Eine neue Künstlervereinigung
hat sich gebildet, die sich „Österreichischer
Künstlerbund“ nennt. An ihrer Spitze stehen
Maler Anton HlavaCek, Bildhauer Otto Jarl
und Maler J. M. Kupfer. Im Programm des
neuen Bundes fällt nicht unangenehm auf,
daß man sich von der Dutzendkunst abwenden
will. Ein neuer Kunstsalon wird gegründet
und Wanderausstellungen sollen veranstaltet
werden. Die neue Gesellschaft will das Ein-
dringen der Kunst in Kreise fördern, denen
sonst der kostspielige Genuß von Werken der
bildenden Kunst unmöglich war. Die Satzungen
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
181
Dr. Ferdinand Güterbock, Kommerzienrat
Eugen Gutmann, Frau Julie Wainauer,
Rittergutsbesitzer Dr. Fritz Harck (Seußlitz),
Durchlaucht Guido Graf Henckel Fürst
v. Donnersmarck, Bankier Karl von der
Heydt, Freiherr von Heyl zu Herrnsheim
(Worms), Karl von Mollitscher, Fabriks-
besitzer Oskar Wuldschinsky, Rentier Mar*
kus Kappel, S. Kocherthaler, Direktor der
Gesellschaft für elektrische Unternehmungen,
Fritz A. König (London), Geheimer Kom-
merzienrat Leopold Koppel, Professor Otto
Lanz (Amsterdam), Durchlaucht Fürst Max
v.Lichnowsky (Kuchelna), Franz v.Mendels-
sohn, Robert v. Mendelssohn, Geheimer
Kommerzienrat Ernst v. Mendelssohn-
Bartholdy, Kommerzienrat Ernst Meyer,
Kommerzienrat Jacques Mühsam, Bank-
direktor, Geheimer Oberfinanzrat a. D. Walde-
mar Müller, Rentier Benoit Oppenheim,
Geheimer Legationsrat A. Raffauf (Konstan-
tinopel), Rentier Berthold Richter, General-
konsul Hermann Rosenberg, Professor
Dr. Fritz Sarre (Neubabelsberg), Ritterguts-
besitzer Artur Schnitzler (Klink b. Warm),
Generalkonsul Dr. Paul Schwabach, Kom-
merzienrat Dr. Eduard Simon, James Simon,
Kommerzienrat Max Steinthal, Exz. Frei-
herr v. Stumm, kaiserlich deutscher Bot-
schafter (Schloß Holzhausen), Freiherr Wilhelm
v. Stumm, kaiserlich deutscher Legationsrat
(Madrid), Privatdozent Dr. Werner Weisbach,
Bankier Lorenz Zuckermandel. Vom Kata-
log liegt schon eine dritte Auflage vor.
Berlin. Die deutsche Jahrhundert-
ausstellung, die schon 1900 hätte abgehalten
werden sollen, ist mit starker Verspätung nun
doch zustande gekommen. Sie ist dafür aber
auch großartig angelegt und umfaßt über
2000 Werke. Die Auswahl des Auszustellenden
und Ausgestellten wird übrigens in verschie-
denen Kunststädten Deutschlands verschieden
beurteilt. Sie mag schwierig genug gewesen
sein. Auch darf die Mühe nicht unterschätzt
werden, der es bedarf, einen guten Katalog
für eine so bedeutende Menge von Kunst-
werken zu schaffen, wie sie jetzt in der Aus-
stellung beisammen sind. Die Liste der Dar-
leiher will gar kein Ende nehmen. Man mag
sie im Katalog S. 23 bis 48 nachlesen. Und
dabei sieht der Kundige, daß es ihrer noch
immer zu wenige gewesen, wenn die deutsche
Kunst des 19. Jahrhunderts zu vertreten war.
Die Ausstellung soll bis zum Mai offen stehen.
Bremen. In der Kunsthalle steht die
Frühlingsausstellung offen, die Gemälde,
Kunstdrucke und Zeichnungen enthält. (N. N.)
Florenz. Die Uffiziengalerie erwarb
vor einiger Zeit ein Eigenbildnis von George
Romney (K. Chr. Sp. 187).
London. Der Ankauf der Rokeby-
Venus desVelasquez für den Staat um rund
eine Million Kronen ist gesichert. (Engl. Bl.)
— Die Ausstellung von neu aufgefun-
denen Werken Turners in der Tate-Gallery
macht einiges Aufsehen. (Zahlreiche Abbildun-
gen in The illustrated London News vom
10. Februar 1906.)
München. Seit den ersten Märztagen
Ausstellung der Gemäldesammlung Otto
Ackermann aus Paris im Kunstsalon Zimmer-
mann (M. N. N. 4. März 1906).
Neapel. Die Kunstausstellung im Circolo
artistico steht offen (K. Chr. Sp. 186).
New York. Der Millionär und Kunst-
Sammler Ch. T. Yerkes ist vor kurzem ge-
storben. Er hat der Stadt sein ganzes Palais
und die wertvollen Kunstsammlungen ver-
macht (Chronique des arts et de la curiosite
vom 3. Februar 1906).
Paris. Die Louvregalerie hat ein weib-
liches Bildnis von Ricard angekauft. Es ist
das Porträt der Madame de Calonne, das sehr
gelobt wird. Im Gegensatz zu den schlecht
erhaltenen männlichen Bildnissen von Ricard
im Louvre ist das neu erworbene Gemälde
in bestem Zustand (Chronique des arts et de
Ia curiosite Nr. 8).
— Musee du Luxembourg. Die Erwerbun-
gen von 1905 aufgezählt in „Art et D6coration“
Februar 1906 (S. 3).
— Der Maler Henner hat ein Vermögen
von etlichen Millionen hinterlassen. Sein Uni-
versalerbe ist der Wechselagent Jules Henner.
Dieser hat der Stadt Paris bereits ein schönes
Geschenk mit Gemälden und Zeichnungen
gemacht, die im Petit Palais eine bleibende
Stätte finden sollen. Auch die Ecole des beaux
arts sei reichlich bedacht worden. (Baseler
Nachrichten vom 27. Februar 1906.)
Pom. Der Papst hat eine Umstellung der
vatikanischen Galerie angeordnet und für
diese kostbare Sammlung geräumige Säle in
der Floreria angewiesen (L. j. d. a. 3. Februar
1906).
Wien. Eine neue Künstlervereinigung
hat sich gebildet, die sich „Österreichischer
Künstlerbund“ nennt. An ihrer Spitze stehen
Maler Anton HlavaCek, Bildhauer Otto Jarl
und Maler J. M. Kupfer. Im Programm des
neuen Bundes fällt nicht unangenehm auf,
daß man sich von der Dutzendkunst abwenden
will. Ein neuer Kunstsalon wird gegründet
und Wanderausstellungen sollen veranstaltet
werden. Die neue Gesellschaft will das Ein-
dringen der Kunst in Kreise fördern, denen
sonst der kostspielige Genuß von Werken der
bildenden Kunst unmöglich war. Die Satzungen