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Frimmel, Theodor von [Editor]
Blätter für Gemäldekunde — 2.1906

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Heft 9
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Rundschau
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Bevorstehende Versteigerungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.27899#0206

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182

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. 9.

des Vereines und das „Was wir wollen" liegen
gedruckt vor.

Die Jahresausstellung im Künstler-
hause wird von der alten Genossenschaft der
bildenden Künstler Wiens eben jetzt vorbereitet
und soll am 17. März in feierlicher Weise
eröffnet werden.

Die „Sezession“ dürfte um die Mitte März
ihre Frühlingsausstellung eröffnen.

Über die Ankäufe des städtischen
Museums berichtet A. Trost in einem eigenen
Artikel (siehe oben).

BEVORSTEHENDE VERSTEIGE-
RUNGEN.

Am 13. März werden im Wiener Ver-
steigerungsamt moderne und ältereGemälde
unter den Hammer kommen.

Für den 15. bis 17. März ist die Verstei-
gerung der Sammlung Gustav R. v. Emich
durch die Firma Gilhofer & Ranschburg
in Wien angekündigt. Die Sammlung Emich
besteht aus Handschriften verschiedener Art,
mit und ohne Miniaturen, alten Kunstdrucken,
Buchinkunabeln, illustrierten neueren Werken
und ähnlichem. Reich illustrierter Katalog. Im
Zusammenhang mit dem ersten Artikel dieser
Lieferung sei auf Nr. 172, das Breviarium
Romano-Germanicum aufmerksam gemacht,
das u. a. die Bildnisse des Christoph und
der Apollonia Frangipani in Holzschnitt
enthält. Diese Persönlichkeiten stehen ja in
engster Beziehung zum Scoorelaltar in Ober-
vellach.

BRIEFKASTEN.

Den Leitern von Versteige-
r ungsanstalten eine dringende
Bitte: Preislisten nur allein mit zu-
sammengestellten Nummern und
beigefügten Ziffern sind wissen-
schaftlich entweder gar nicht oder
nur bedingungsweise zu benützen.
Ich ersuche daher um jedesmalige
Beifügung des Künstlernamens
oder des Schlagwortes, das einen

solchen vertritt. Womöglich sei
auch die Darstellung angedeutet.

Herrn L. Über die Künstler Kob eil und den
holländischen Ast der Familie gibt Obreens Archief
voor nederlandsche Kunstgeschiedenis VII, 129 ff., gute
Auskunft. Der 1713 oder 1714 zu Frankfurt a. M. ge-
borene Heinrich Kobell wanderte nach Rotterdam aus.
Bitte, beachten Sie auch Lützows Kunstchronik Bd. XX,
330 ff. An die allgemeine deutsche Biographie dürften
Sie schon gedacht haben; und daß Sie die Künstler-
lexika. Lipowski mit eingeschlossen, aufgeschlagen,
ist selbstverständlich. Dagegen mag Ihnen der Hinweis
willkommen sein auf die Beilage zur Münchener All-
gemeinen Zeitung vom 22. Jänner 1883. Leicht zu über-
sehen sind wohl auch die Abschnitte in Kuglers kleinen
Schriften S. 362, Otto Roquette Preller S. 173 und
M. Oeser „Aus der Kunststadt Karl Theodors“, die
übrigens nicht von Belang sind. Lange Reihen von
Sammlungskatalogen, in denen Werke des einen oder
anderen Kobell Vorkommen, nicht zuletzt die Kataloge
der Galerien in Karlsruhe, Stuttgart, Darmstadt. In
niederländischen Sammlungen habe ich vor Jahren
viele Kobells notiert, u. a. in der Antwerpener Samm-
lung Wuyts, imMuseeFodor zu Amsterdam. In kleinen
deutschen Sammlungen wurde neben anderen notiert
ein W. Kobell im Archivgebäude zu Frankfurt a. M.
In Wien waren 1884 im Künstlerhause Kobellsche
Aquarelle aus dem Besitz des Erzherzogs Karl Ludwig
ausgestellt. Bei der Helbingschen Auktion Meyer v. d.
Broeck 1905 wurde ein Jan Kobell feilgeboten. Noch
andere, nicht des besonderen notiert, sind mir im Kunst-
handel begegnet. Ein guter Jan Kobell in der Wiener
Sammlung Baron Alexander Stummer. Die Wiener
Akademie besitzt einen signierten Willem v. Kobell.
— Für die Kobell ist auch in der Literatur über
Kupferstich nachzusuchen.

Fräulein L. Z. Das ist eine unangenehme Wahr-
heit, die Sie mir schreiben, daß man nämlich nicht
arbeiten, sondern intrigieren soll, um vorwärts zu
kommen. Trotzdem werde ich mich auch künftig an
die Arbeit halten und das Intrigieren sein lassen.

Frau R . . . ♦ Aus Ihren Zeilen meine ich ent-
nehmen zu können, daß es nur eines Anstoßes bedarf,
um praktisch brauchbare Gedanken über die neue
Weltsprache bei Ihnen frei zu machen. Jede erfun-
dene Weltsprache ist eine neue Sprache, die zu den
übervielen alten noch hinzu kommt. Es hieße eine
Sache durch Verwicklung vereinfachen wollen, wenn
man an der Verbreitung einer erfundenen Weltsprache
mitarbeiten würde. Die zahlreichen bisherigen Ver-
suche solcher aufgepfropfter Sprachen sind denn auch
alle kläglich mißglückt, und vernünftige Leute haben
die erfundenen Weltsprachen schon längst in das Ni-
veau des Perpetuum mobile gerückt.

Herrn S ♦... Der von Ihnen erwähnte Artikel,
der in P. am 15. Dezember 1905 erschienen ist, war
allerdings von Anfang bis zu Ende aus meinem neuen
Beethovenbuche gestohlen.

Frl. M. in E. Das war doch vorauszusehen, daß
irgend ein schwacher Denker sich einbilden würde,
ich solle die Bildnisse Beethovens aus den musikali-
schen Schöpfungen ableiten. Ich danke Ihnen übrigens,
daß Sie mir den Ausschnitt geschickt haben.

H. J. Z. Ich hoffe, in der nächsten Lieferung
einige Mitteilungen über Mozartbildnisse bringen zu
können. Ein leidlich beglaubigtes, freilich auch nicht
unanfechtbares ist noch unveröffentlicht. Eine Abbil-
dung wird vorbereitet.

H. R. R. M. Es ist mir niemals eingefallen, den
angeblichen Wynants bei Frau R. für echt zu halten.
Man braucht das Bild nur zum Licht zu nehmen,
um zu erkennen, daß die ganze Oberfläche neueren
Datums ist.

Druck von Friedrich Jasper in Wien. — Klischees von der „Graphischen Union“.

Preis dieses Heftes 1 K 20h = 1 M. — Für unverlangte Beiträge wird keine Bürgschaft geleistet.
 
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