Frimmel, Theodor von [Hrsg.]: Blätter für Gemäldekunde (3.1907)

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Nr. 7.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

bedeutende Werke enthält. — Auch die Neu-
anschaffungen der Galerie werden noch zu
besprechen sein.

Wien. Mehrere wertvolle Bilder aus der
Innsbrucker Sammlung Oppoltzer gelangten
als Widmung in die Kaiserliche Galerie.

— Über die Galerie in der Akademie
der bildenden Künste siehe den geson-
derten Artikel in dem vorliegenden Heft.

— Die Sammlung Matsvanszky hat
einige sehr beachtenswerte Neuerwerbungen
zu verzeichnen, so einen trefflichen A. v.
Beyeren, einen G.Camphuisen, Boekhorst
(Langenjan) und vielleicht als wertvollstes
Stück das Bildnis von Adriaen Thomasz
Key, das vor kurzem erst in diesen Blättern
abgebildet war. Überdies kam das signierte
Werk des M. Gundelach, das ehedem in der
Wiener Sammlung von Klinkosch und später
auf dem Schloß Mannsberg in Kärnten ge-
wesen, vor ganz kurzer Zeit in die Sammlung
Matsvanszky.

— Unter den neuen Erwerbungen der
Sammlung Dr. Aug. Heymann seien genannt
die Eigenbildnisse der Maler C. Agricola
und Teltscher.

— Im Künstlerhause Ausstellung des
Aquarellistenbundes. — Am io. Januar
wurde im Künstlerhause der Nachlaß des Malers
Birkinger versteigert. — Der Verkauf des
Nachlasses Anton Schrödl soll bald darauf
folgen.

— In den Räumen der Wiener Sezes-
sion ist in geschmackvoller Weise eine Aus-
wahl von Werken der Münchener Sezession
ausgestellt. Stuck, Herterich, Hummel,
Exter, Samberger, Habermann, Alb.
v. Keller, Knirr, Weisgerber, Zügel,
A. Jank und andere sind dort durch be-
deutende Werke vertreten, auf die nach Mög-
lichkeit noch zurückgekommen wird.

— Hagenbund. Fortdauer der Herbst-
ausstellung von Werken der Bundesmitglieder
und ihrer Gäste.

— In der Kunsthandlung H. O. Miethke
sind gegenwärtig Arbeiten von Hans Schle-
singer und Karl Larsson ausgestellt.

— In der Kunsthandlung G. Pisko
Werke von Erwin Pendl und von modernen
Münchener Meistern.

— Im Österreichischen Kunstverein
Versteigerung aus der Weihnachtsausstellung.

Wien. Die Genossenschaft der bildenden
Künstler Wiens veranstaltet vom Anfang März
bis Ende Mai die 34. Jahresausstellung, bei der
sieben bedeutende Preise zur Verteilung ge-
langen.

BRIEFKASTEN.

— ♦— Die Mitteilungen über die Sammlung
Mallmann werden ja fortgesetzt, und zwar vermut-
lich noch im dritten Bande.

H. — In Genua versäumen Sie ja nicht die
Accademia zu besuchen und die Galerie A. Ul-
rich Jaeger zu besichtigen.

Frl. .. i. W. In der Notiz über Francesco de
Castello steht durch einen Druckfehler: vielfiguriert
statt vielfigurig.

Herrn . . in B. Meine Arbeit über den Floren-
tiner Bildhauer Bertoldo steht im „Jahrbuch der
kunsthistorischen Sammlungen des A. H. Kaiserhauses“,
Bd. V (1887), S. 90 bis 97. Die Benennung Bertoldo
ist schon von Conrajod gemacht worden. Dagegen geht
die Entdeckung der Inschrift auf meine Wenigkeit
zurück.

W. R. in . . . . Daß Sie sich für das Talent Lud-
wig Rösch interessieren, finde ich begreiflich. Ich
kenne aber den Maler nicht persönlich und habe nur
rasch ermittelt, daß Rösch gegen 1887 ein Schüler des
Professors Lichtenfels an der Wiener Akademie war,
zur Zeit als auch L. E. v. B enesch Lichtenfels-Schüler
war. Rösch hat sich jahrelang in England, Schottland
und Spanien aufgehalten.

H. K. H. i. W. Auf den Kunstsinn der fürstlichen
Familie Liechtenstein stößt man bei Studien über
Geschichte der Malerei nicht selten. Bitte, beachten
Sie die Namen: Bellucci, B. Belotto (Canaletto),
Gerasoli, J. B. S. Chardin, Ghiarini, Gignani,
Fanti, Franceschi ni, Füger, Hammilton,
Hickl, Kupetzky, Lampi, Liotard, Ossenbeek,
Pozzo, Qua dal, Rigaud, Rottmayr, Van Roy,
Köslin, Rugendas, Seybold, Strudl, Tamm.
D. v. Valckenburg, wozu noch viele neuere Maler-
namen kommen. Die meisten dieser Künstler wurden
andeutungsweise schon erwähnt in einem meiner
Feuilletons über die Wiener Galerien. Nach einer
umfassenden Geschichte der Galerie werden Sie ver-
geblich suchen, ebenso in den Katalogen wie in den
Büchern, die auf diese geradewegs einzig reiche
Sammlung Bezug nehmen. Übrigens bin ich bereit,
Ihnen bei günstiger Gelegenheit die Hefte und Bände
hervorzuholen, die Sie noch nicht in Ihrer Liste
stehen haben.

Herrn ... in H. Ein großer, bisher wohl unbe-
achtet gebliebener R. Savery befindet sich bei Herrn
Heim in Wien, Reichsratsstraße 3.

Frl. - n. John La Farge entstammt einer fran-
zösischen Familie. Zunächst nur diese Andeutung und
den Hinweis auf die leicht zugängliche Monographie
von Gecilia Waern („The Portfolio“ April 1896).
Dort finden Sie auch die Glasmosaiken des La Farge
im Hause Van-der-bilt zu New York abgebildet.

Über Gaetano Chierici ist furchtbar viel ge-
schrieben worden, zumeist in Ausstellungsberichten.
Nicht zu übersehen „L'Arte“, III (1900). Das Bild:
Die Maske, befindet sich in Wien im Besitz des Herrn
Gerolamo Levi.

Ein neuer Kurs über Gemäldekunde kann erst im Spätsommer oder Herbst
wieder abgehalten werden. Zunächst veranstalte ich einige Beethoven-Abende,
deren Programm im Laufe des Februars bekanntgegeben wird.

Druck von Friedrich Jasper in Wien. Klischees zumeist von der Graphischen Union.
Preis dieses Heftes 2 K 40 h = 2 M. Für unverlangte Beiträge wird keine Bürgschaft geleistet.