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Frimmel, Theodor von [Editor]
Blätter für Gemäldekunde — 5.1909/​1910

DOI issue:
Heft 4 und 5
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Rundschau
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Nr. 4 und 5

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

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Eine der Abbildungen, es ist die nach
Stalbemt, erinnert die Freunde niederländi-
scher Malerei an die denkwürdige Versteige-
rung Schubart in München (1899). Schubart
gab als früheren Standort die Sammlung
Dr. Laurentius in Leipzig an. Nach Leipzig
ist das Bild durch Jul. Otto Gottschald zurück-
gekommen, der es bei der Versteigerung
Schubart erworben hat. Wie bekannt, ist die
ganze wertvolle Sammlung J. O. Gottschald
und damit auch der Stalbemt 1903 ans Leip-
ziger Museum gelangt. Die Literaturnachweise

jeitung, insbesondere des Herrn Direktors Prof.
Dr. Th. Schreiber. Die entlehnten Abbildungen
geben, so hoffe ich, einen annähernd richtigen
Begriff von der Art der Illustrierung des neuen
Kataloges.
Als Beispiele neuerer Meister, die im all-
gemeinen den Ton im Leipziger Museum an-
geben, schiebe ich in Abbildungen ein Werk aus
der besten Zeit Anselm Feuerbachs, ferner
ein berühmtes Werk von Otto Greiner und
eine interessante Arbeit des Malers und Bild-
hauers Constantin Meunier in den Text ein.


Aär. v. Stalbemt: Dorfstrafle an einem Kanal.
(Leipzig, Museum der bildenden Künste.) Abbildung aus dem neuen Katalog.

zu diesem Bildchen bis 1901 finden sich in
Ulrich Thiemes Werk „Sammlung Jul. Otto
Gottschald“, das auch eine große Abbildung
des Stalbemt enthält.
Für die Entwicklungsgeschichte der stili-
sierten Landschaft in Deutschland ist J. A.
Koch von großer Bedeutung. Es ist erfreulich,
daß der neue Leipziger Katalog in der Aus-
wahl der Abbildungen auf diesen bedeuten-
den Künstler Rücksicht genommen hat. Die
folgende Landschaft ist abermals (gleich den
folgenden Bildern) nach der F. Bruckmann-
schen Abbildung im neuen Leipziger Katalog
wiedergegeben. Ich sage verbindlichen Dank
für das gütige Entgegenkommen der Galerie-

C. Meunier, dessen Ableben man vor einigen
Jahren betrauern mußte, hat, wie allbekannt,
das Leben der belgischen Grubenarbeiter zum
Hauptgegenstand seiner Gemälde gemacht.
Auch das abgebildete Werk gehört diesem
Kreise an: Zwei Grubenarbeiterinnen erwarten
das Einfahren in den Schacht. Die eine hält
in der herabhängenden Rechten die bekannte
Sicherheitslampe, die auf Meuniers Bildern so
oft vorkommt. Der Kenner des „pays noir“
(des Borinage), der Meister des „Monuments
der Arbeit“ ist durch das Bild in charakteri-
stischer Weise vertreten, nicht nur durch den
Gegenstand der Darstellung, sondern auch
durch die herbe Technik, die ziemlich deutlich
 
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