Bd. VI. <=>••<=?•• (=>•• Bläffer für Gemäldekunde. <=>•• £==>*•«==>•• Seife $3
erregenede gefchloffene Gruppe von geifteskranken
Spaziergängern im Hofe des Irrenhaufes von Amandus
Faure in Stuttgart, endlich Gregor von Bocftmanns
ruHilche Troika voller Leben. ITlax Klinger fandte
drei leicht gehöhte, durchaus plaftifch wirkende Akt»
Zeichnungen und vier Vorzugsdrucke feines nunmehr
abgefchloffenen Zyklus „Vom Tode II." Indeffen
ftöfjt man auch auf breitpinfelige Freilichtbildniffe,
die in ihrer geradezu erfchreckenden Realiftik den
Befchauer noch lange hindurch verfolgen, nachdem er
die Ausftellungsräume verlalfen hat. 0. Hl.
DÜSSELDORF hat gegenwärtig zwei temporäre
Ausheilungen. Der nachiah des jüngft verdorbenen
dortigen Akademieprofeffors der religiöfen Hiftorien»
malerei Heinrich Lauenftein gelangt in der Kunfthalle
zum Verkaufe aus freier Hand, Aufjer einigen authen»
tifchen guten alten Bildern aus der Kölnifchen Schule
des 15. Jahrhunderts, die Lauenftein erworben, find
hier hauptfächlich Altar» und kleinere Tafelbilder
religiöien Inhalts von feiner Hand ausgeboten, herrlich
komponiert und ausgereift, mit viel Empfinden und
Innigkeit ohne füh zu fein. Das feelenvolle kleine
Porträt einer Rönne ift hier in "Wiener Privatbefifj
übergegangen. Geiftige Erholung und Ruhe für Jenen,
der foeben die Sonderbundausftellung im Düffeldorfer
Kunftpalaft verladen hat, die angeblich die „Kunft
der Zukunft" darftellt. Bier find Rlax Liebermanns
Varianten feiner Dalila und feiner Reiter am Strande
unftreitig die Glanzpunkte. Aber für die heutigen
Übertreibungen in der Pointillierung von Signac und
Gross reichen die immerhin recht großen Ausftellungs»
räume nicht aus, dem Befchauer den richtigen Diftanz»
punkt zu Schaffen, damit fielt die zollgrofjen Farben»
punkte im Auge tatfächlich endlich vereinigen. Und
bei den neueften Henri Rlatisse, Othon Friesz und
Eons, ift trof? der gewifj voll berechtigten Erfolge aller
Sezeffionen und trofc allen Refpekts vor der feiner»
zeitigen Flucht Paul Gaugains in die Primitive, der
Gedanke nicht abzuweifen, dafj diele „Kunftwerke"
denn doch nicht ernft gemeint fein könnten, und ob
lieh nicht vielleicht Künftler und Kunfthändler mit
dem Snob aus dem Publikum einen Jux machen woll»
ten ? 0. RI.
ELBERFELD. Um die ITlitte Juli 1910 wurde im
ftädt. Rlufeum eine Anstellung eröffnet, die zum
Teil eine Leihausftellung ift und u. a. Gemälde aus
Elberfelder Privatbefitj vorführt. Zum Beifpiel Bilder
von Spifjweg, Segantini, G. v. Bochmann, Vautier
aus der Sammlung Frits Reimann, ferner aus der
Sammlung des GR. Jung einen Böcklin (Dryaden
belaufchen einen Panisken), Werke von Uhde, hie»
bermann, Georges fflichel, Diaz, Eorot und einen vor»
züglichen Constable. (Köln. Zig., 21. Juli 1910.)
FREIBURG I. BR. Die Freiburger Kunftfamm»
hingen (unter Ausfchlufj des Rlünfterfchahes) find
zentralifiert worden und zwar ift die Zufammenftel»
lung im fogenannten EoIombi»SchIöf}chen erfolgt.
(Frankf. Ztg., 18. Juli 1910.)
Im Baag ift ein neuer, kurzgefafjter Ka-
talog der Gemälde im Rlauritshuis erfchienen.
(„Abridged Eatalogue of the pictures and sculpture
in the royal picture gallery (Rlauritshuis) the Hagne.")
8°. 1910.
IRRSBRUEK. Vom Land Tirol find zwei bedeu»
tende Werke des Rlalers A. Egger »Lienz ange»
kauft worden und zwar „Das Kreuz" (Der Kampf
von 1809 an der Lienzer Klaufe), gemalt 1901 und
ein ganz neues Werk von 1909, das eine Gruppe
aus dem Feftzug für Kaifer Franz Jofeph darftellt.
Die Ciroler mit dem Kruzifix.) Beide Gemälde find
im Innsbrucker Landhaufe zu fehen. Fr.
Das Ferdinandeum hat im Lauf ungefähr
eines Jahres mehrere neuzeitige Gemälde und Zeich»
nungen erworben und zwar Arbeiten von den Tiroler
Künftlern Bans Kramer, Ant. Eolli, Rlax An»
gerer, Bugo Grimm. Als Hauptftück unter den
Reuerwerbungen ift aber der kunftgefchichtlich längft
bekannte grofte gotifche Schrank zu nennen, der aus
der Sammlung des Herrn Oberlandesgerichtsrates
Klaunzinger ans Rlufeum übergegangen ift. (Fi.)
LEIPZIG. Für den Berbft 1910 ift im Kunftverein
eine Austeilung franzöfifcher Rleifter geplant.
LORDOR. Austeilung der Rorth British Academy
(PaIl=Rlall, Suffolkstreat).
IRAGDEBURG. Von dem prächtig ausgeftatteten
„Führer durch das Kaifer Friedrich=Rlufeum der Stadt
IRagdeburg", den Herr Direktor Volbehr zufammen»
geteilt hat, ift nunmehr das elfte bis fünfzehnte
Caufend gedruckt worden, ein Beweis für die prak»
tifche Verwendbarkeit folcher Führer und zugleich für
den tarken Befuch des Rlufeums. Vor wenigen Jahren
erft wurde die erfte Auflage verfendet.
R1AIRZ. Das ftädtifche Rlufeum hat das Bild „Die
Kahnfahrt" von Leo Puh erworben. (RI. R. R.)
RAREV. 46. Ausheilung der Societe lorraine des
Amis des Arts von 2. Oktober bis ITlitte Rovember.
(A. e. D.)
PARIS. Im Louvre find in der Salle des por»
traits die neuerworbenen Gemälde und Zeichnungen
ausgeftellt. (A. e. D.)
SALORIKI. In der IRofchee Eski»Djuma find durch
he Tourneau bedeutende byzantinifche IRofaiken auf»
gefunden worden. (Ehr. d. Arts, 1910, S. 203.)
VALLE D’IRTELVI. In der Ferrata=AusIteIIung,
die am 7. Auguft eröffnet worden ift, hat man einen
Saal für Arbeiten des Intelveser Rlalers Ea rlo
Earloni eingerichtet. (III. Ital., 21. Aug. 1910.)
VEREDIG. In der Frari-Kirche find vor Kur»
zem dekorative Rlalereien aus dem 15. und 16.
Jahrhundert aufgedeckt worden. Getreue Kopien wur»
erregenede gefchloffene Gruppe von geifteskranken
Spaziergängern im Hofe des Irrenhaufes von Amandus
Faure in Stuttgart, endlich Gregor von Bocftmanns
ruHilche Troika voller Leben. ITlax Klinger fandte
drei leicht gehöhte, durchaus plaftifch wirkende Akt»
Zeichnungen und vier Vorzugsdrucke feines nunmehr
abgefchloffenen Zyklus „Vom Tode II." Indeffen
ftöfjt man auch auf breitpinfelige Freilichtbildniffe,
die in ihrer geradezu erfchreckenden Realiftik den
Befchauer noch lange hindurch verfolgen, nachdem er
die Ausftellungsräume verlalfen hat. 0. Hl.
DÜSSELDORF hat gegenwärtig zwei temporäre
Ausheilungen. Der nachiah des jüngft verdorbenen
dortigen Akademieprofeffors der religiöfen Hiftorien»
malerei Heinrich Lauenftein gelangt in der Kunfthalle
zum Verkaufe aus freier Hand, Aufjer einigen authen»
tifchen guten alten Bildern aus der Kölnifchen Schule
des 15. Jahrhunderts, die Lauenftein erworben, find
hier hauptfächlich Altar» und kleinere Tafelbilder
religiöien Inhalts von feiner Hand ausgeboten, herrlich
komponiert und ausgereift, mit viel Empfinden und
Innigkeit ohne füh zu fein. Das feelenvolle kleine
Porträt einer Rönne ift hier in "Wiener Privatbefifj
übergegangen. Geiftige Erholung und Ruhe für Jenen,
der foeben die Sonderbundausftellung im Düffeldorfer
Kunftpalaft verladen hat, die angeblich die „Kunft
der Zukunft" darftellt. Bier find Rlax Liebermanns
Varianten feiner Dalila und feiner Reiter am Strande
unftreitig die Glanzpunkte. Aber für die heutigen
Übertreibungen in der Pointillierung von Signac und
Gross reichen die immerhin recht großen Ausftellungs»
räume nicht aus, dem Befchauer den richtigen Diftanz»
punkt zu Schaffen, damit fielt die zollgrofjen Farben»
punkte im Auge tatfächlich endlich vereinigen. Und
bei den neueften Henri Rlatisse, Othon Friesz und
Eons, ift trof? der gewifj voll berechtigten Erfolge aller
Sezeffionen und trofc allen Refpekts vor der feiner»
zeitigen Flucht Paul Gaugains in die Primitive, der
Gedanke nicht abzuweifen, dafj diele „Kunftwerke"
denn doch nicht ernft gemeint fein könnten, und ob
lieh nicht vielleicht Künftler und Kunfthändler mit
dem Snob aus dem Publikum einen Jux machen woll»
ten ? 0. RI.
ELBERFELD. Um die ITlitte Juli 1910 wurde im
ftädt. Rlufeum eine Anstellung eröffnet, die zum
Teil eine Leihausftellung ift und u. a. Gemälde aus
Elberfelder Privatbefitj vorführt. Zum Beifpiel Bilder
von Spifjweg, Segantini, G. v. Bochmann, Vautier
aus der Sammlung Frits Reimann, ferner aus der
Sammlung des GR. Jung einen Böcklin (Dryaden
belaufchen einen Panisken), Werke von Uhde, hie»
bermann, Georges fflichel, Diaz, Eorot und einen vor»
züglichen Constable. (Köln. Zig., 21. Juli 1910.)
FREIBURG I. BR. Die Freiburger Kunftfamm»
hingen (unter Ausfchlufj des Rlünfterfchahes) find
zentralifiert worden und zwar ift die Zufammenftel»
lung im fogenannten EoIombi»SchIöf}chen erfolgt.
(Frankf. Ztg., 18. Juli 1910.)
Im Baag ift ein neuer, kurzgefafjter Ka-
talog der Gemälde im Rlauritshuis erfchienen.
(„Abridged Eatalogue of the pictures and sculpture
in the royal picture gallery (Rlauritshuis) the Hagne.")
8°. 1910.
IRRSBRUEK. Vom Land Tirol find zwei bedeu»
tende Werke des Rlalers A. Egger »Lienz ange»
kauft worden und zwar „Das Kreuz" (Der Kampf
von 1809 an der Lienzer Klaufe), gemalt 1901 und
ein ganz neues Werk von 1909, das eine Gruppe
aus dem Feftzug für Kaifer Franz Jofeph darftellt.
Die Ciroler mit dem Kruzifix.) Beide Gemälde find
im Innsbrucker Landhaufe zu fehen. Fr.
Das Ferdinandeum hat im Lauf ungefähr
eines Jahres mehrere neuzeitige Gemälde und Zeich»
nungen erworben und zwar Arbeiten von den Tiroler
Künftlern Bans Kramer, Ant. Eolli, Rlax An»
gerer, Bugo Grimm. Als Hauptftück unter den
Reuerwerbungen ift aber der kunftgefchichtlich längft
bekannte grofte gotifche Schrank zu nennen, der aus
der Sammlung des Herrn Oberlandesgerichtsrates
Klaunzinger ans Rlufeum übergegangen ift. (Fi.)
LEIPZIG. Für den Berbft 1910 ift im Kunftverein
eine Austeilung franzöfifcher Rleifter geplant.
LORDOR. Austeilung der Rorth British Academy
(PaIl=Rlall, Suffolkstreat).
IRAGDEBURG. Von dem prächtig ausgeftatteten
„Führer durch das Kaifer Friedrich=Rlufeum der Stadt
IRagdeburg", den Herr Direktor Volbehr zufammen»
geteilt hat, ift nunmehr das elfte bis fünfzehnte
Caufend gedruckt worden, ein Beweis für die prak»
tifche Verwendbarkeit folcher Führer und zugleich für
den tarken Befuch des Rlufeums. Vor wenigen Jahren
erft wurde die erfte Auflage verfendet.
R1AIRZ. Das ftädtifche Rlufeum hat das Bild „Die
Kahnfahrt" von Leo Puh erworben. (RI. R. R.)
RAREV. 46. Ausheilung der Societe lorraine des
Amis des Arts von 2. Oktober bis ITlitte Rovember.
(A. e. D.)
PARIS. Im Louvre find in der Salle des por»
traits die neuerworbenen Gemälde und Zeichnungen
ausgeftellt. (A. e. D.)
SALORIKI. In der IRofchee Eski»Djuma find durch
he Tourneau bedeutende byzantinifche IRofaiken auf»
gefunden worden. (Ehr. d. Arts, 1910, S. 203.)
VALLE D’IRTELVI. In der Ferrata=AusIteIIung,
die am 7. Auguft eröffnet worden ift, hat man einen
Saal für Arbeiten des Intelveser Rlalers Ea rlo
Earloni eingerichtet. (III. Ital., 21. Aug. 1910.)
VEREDIG. In der Frari-Kirche find vor Kur»
zem dekorative Rlalereien aus dem 15. und 16.
Jahrhundert aufgedeckt worden. Getreue Kopien wur»