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https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bl_gemaeldekunde1911_1912/0148
Seite 136
Blätter für Gemäldekunde.
Bd. VII.
mäldehandel. Schon 1834 wurde sie auf-
gelassen.*
Metternich stimmte dem Gutachten der
Akademie bei, das gegen eine Holz-
schneideschule Front machte. Er schrieb
selbst auf den Akt „Die Errichtung der-
selben bey der Accademie ist sonach nicht
in Antrag zu bringen“. Doch schließt er
zu Gunsten Höfels folgendermaßen: „Wenn
die Acc. Kunsthandlung dem H. Höfel
nützlich sein kann, so habe ich nichts
dagegen.“
Höfel ließ indes das Wesentliche des
Gedankens nicht fallen. Wie es längst be-
kannt ist, errichtete er 1834 in Wiener
Neustadt eine Schule für Holzschnitt, also
eine mit einem bedeutenden Vorkämpfer,
weit früher, als Auer eine solche Schule
in der Staatsdruckerei zu Wien einrichtete
und reichlich früher, als Schürer von Wald-
heim dem Wiener Holzschnitt kräftig auf
die Beine half. Zunächst arbeitete Höfels
Schule für Ad. Bäuerle’s „Theaterzeitung“
und sie hatte auch weiter hinaus Erfolge.
Diese Periode in Höfels Wirken, die ihn
übrigens durch allerlei Mißhelligkeiten von
der Kunst weg mehr zur Industrie hin-
führte, ist durch Riedl, Böheim und
Wünsch eingehend studiert worden und hat
auch Beachtung gefunden in einem Artikel
von C. v. Wurzbach „Der Wiener Holz-
schnitt“ in der Zeitschrift: „Die Heimat“
(Wien 1877, S. 489 f.). Th. v. Fr.
RUNDSCHAU.
AACHEN. Bei Anton Creutzer (vorm.
M. Lempertz) am 19. Juni eine Versteige-
rung von alten und neuzeitigen Bildern.
(U. N.)
AMSTERDAM. Im graphischen Kabi-
nett des Reichsmuseums hat E. W. Moes
eine Ausstellung: Das Pferd im Kunst-
druck („Het pard in de Prentkunst“)
veranstaltet. (U. N.)
— Durch Frederik Muller & Cie. wur-
* Angaben nach den Akten der Wiener Aka-
demie von 1818 bis 1834»
den am 21. u. 22. Mai moderne Bilder und
Zeichnungen verschiedener Art versteigert.
Die Hauptmasse wurde gebildet durch die
hochbedeutende Galerie C. Hoogendijk
mit ihren zahlreichen Impressionisten
und durch die Hoogendijk’sche Samm-
lung von 125 Zeichnungen Steinlen’s.
Überdies wurden versteigert die Samm-
lung P. Goedkoop aus Harlem, J. Span-
jaard aus Delft, G. J. A. Roeters van
Lennep und H. Helweg aus Amsterdam
und noch andere.
— Vom 17. bis 1°. Juni wurden bei
F. Muller alte illustrierte Bücher, Manu-
skripte und Einbände versteigert.
— Bei F. Muller & Cie. wurden vorn
11. bis 14. Juni viele alte vorzügliche
Zeichnungen versteigert, u. a. solche
von H. Avercamp, L. Backhuyzen, Ferd.
Boi, Francois Boucher, Jan Brueghel (An-
sicht aus Venedig: Bacino di San Marco
aus dem Jahre 1604), Willem Buyten-
wech, Van Goyen, Jac. Jordaens, K. v.
Mander, P. Molyn, Rembrandt, von R.
Roghmann, Rembrandt, Hans Schäuffe-
lein, C. Troost, Es. v. d. Velde, Will. v.
d. Velde, Ant. Waterloo und vielen an-
deren. Im Ganzen sind es 1250 Nummern.
Dem Katalog ist ein „Album de Planches“
beigegeben, dessen vorzügliche Nach-
bildungen gewiß über die Zeit der Ver-
steigerung hinaus von Wert und Interesse
sein werden.
KÖLN. Porträtausstellung mo-
derner Meister im Kunstverein. K. Ztg.
5. Juni 1912.
LIETZEN in Steiermark. Bei der Ab-
nahme des Altarblattes vom Kremser
Schmidt wurde dahinter ein älteres Ge-
mälde aufgefunden, das die Signatur
TURNIPR und die Jahreszahl 1665 auf-
weist. (Mitt. d. Z. K. f. D. S. 87.)
LEIPZIG. Im stadtgeschichtlichen Mu-
seum steht eine rükblickende Bildnis-
ausstellung offen, die Leipziger Por-
träte aus der Zeit von 1700—1850 um-
faßt. Anton Graff und Friedr. Aug. Tisch-
bein stechen hervor. (B. T.)
LONDON. In der „Wite chapel-Art-
Blätter für Gemäldekunde.
Bd. VII.
mäldehandel. Schon 1834 wurde sie auf-
gelassen.*
Metternich stimmte dem Gutachten der
Akademie bei, das gegen eine Holz-
schneideschule Front machte. Er schrieb
selbst auf den Akt „Die Errichtung der-
selben bey der Accademie ist sonach nicht
in Antrag zu bringen“. Doch schließt er
zu Gunsten Höfels folgendermaßen: „Wenn
die Acc. Kunsthandlung dem H. Höfel
nützlich sein kann, so habe ich nichts
dagegen.“
Höfel ließ indes das Wesentliche des
Gedankens nicht fallen. Wie es längst be-
kannt ist, errichtete er 1834 in Wiener
Neustadt eine Schule für Holzschnitt, also
eine mit einem bedeutenden Vorkämpfer,
weit früher, als Auer eine solche Schule
in der Staatsdruckerei zu Wien einrichtete
und reichlich früher, als Schürer von Wald-
heim dem Wiener Holzschnitt kräftig auf
die Beine half. Zunächst arbeitete Höfels
Schule für Ad. Bäuerle’s „Theaterzeitung“
und sie hatte auch weiter hinaus Erfolge.
Diese Periode in Höfels Wirken, die ihn
übrigens durch allerlei Mißhelligkeiten von
der Kunst weg mehr zur Industrie hin-
führte, ist durch Riedl, Böheim und
Wünsch eingehend studiert worden und hat
auch Beachtung gefunden in einem Artikel
von C. v. Wurzbach „Der Wiener Holz-
schnitt“ in der Zeitschrift: „Die Heimat“
(Wien 1877, S. 489 f.). Th. v. Fr.
RUNDSCHAU.
AACHEN. Bei Anton Creutzer (vorm.
M. Lempertz) am 19. Juni eine Versteige-
rung von alten und neuzeitigen Bildern.
(U. N.)
AMSTERDAM. Im graphischen Kabi-
nett des Reichsmuseums hat E. W. Moes
eine Ausstellung: Das Pferd im Kunst-
druck („Het pard in de Prentkunst“)
veranstaltet. (U. N.)
— Durch Frederik Muller & Cie. wur-
* Angaben nach den Akten der Wiener Aka-
demie von 1818 bis 1834»
den am 21. u. 22. Mai moderne Bilder und
Zeichnungen verschiedener Art versteigert.
Die Hauptmasse wurde gebildet durch die
hochbedeutende Galerie C. Hoogendijk
mit ihren zahlreichen Impressionisten
und durch die Hoogendijk’sche Samm-
lung von 125 Zeichnungen Steinlen’s.
Überdies wurden versteigert die Samm-
lung P. Goedkoop aus Harlem, J. Span-
jaard aus Delft, G. J. A. Roeters van
Lennep und H. Helweg aus Amsterdam
und noch andere.
— Vom 17. bis 1°. Juni wurden bei
F. Muller alte illustrierte Bücher, Manu-
skripte und Einbände versteigert.
— Bei F. Muller & Cie. wurden vorn
11. bis 14. Juni viele alte vorzügliche
Zeichnungen versteigert, u. a. solche
von H. Avercamp, L. Backhuyzen, Ferd.
Boi, Francois Boucher, Jan Brueghel (An-
sicht aus Venedig: Bacino di San Marco
aus dem Jahre 1604), Willem Buyten-
wech, Van Goyen, Jac. Jordaens, K. v.
Mander, P. Molyn, Rembrandt, von R.
Roghmann, Rembrandt, Hans Schäuffe-
lein, C. Troost, Es. v. d. Velde, Will. v.
d. Velde, Ant. Waterloo und vielen an-
deren. Im Ganzen sind es 1250 Nummern.
Dem Katalog ist ein „Album de Planches“
beigegeben, dessen vorzügliche Nach-
bildungen gewiß über die Zeit der Ver-
steigerung hinaus von Wert und Interesse
sein werden.
KÖLN. Porträtausstellung mo-
derner Meister im Kunstverein. K. Ztg.
5. Juni 1912.
LIETZEN in Steiermark. Bei der Ab-
nahme des Altarblattes vom Kremser
Schmidt wurde dahinter ein älteres Ge-
mälde aufgefunden, das die Signatur
TURNIPR und die Jahreszahl 1665 auf-
weist. (Mitt. d. Z. K. f. D. S. 87.)
LEIPZIG. Im stadtgeschichtlichen Mu-
seum steht eine rükblickende Bildnis-
ausstellung offen, die Leipziger Por-
träte aus der Zeit von 1700—1850 um-
faßt. Anton Graff und Friedr. Aug. Tisch-
bein stechen hervor. (B. T.)
LONDON. In der „Wite chapel-Art-