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Blinkenberg, Christian
Archaeologische Studien — Kopenhagen: Gyldendal [u.a.], 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.52553#0081
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der älteren Litteratur bekannt wu-rde, stellte es sich aller-
dings heraus, dass die älteren Forscher die richtige Benen-
nung der fraglichen Gestalt gefunden hatten. Schon Pignori
setzte in seiner unten angeführten Schrift die Bronzehände
mit dem phrygischen Kultus in Verbindung. Später kam
man wieder davon ab. Gerhard, der früher die Figur des
Neapler Museums anders gedeutet hatte2, wurde 1854 durch
den Umstand, dass die Inschrift der Hand E 2 im Archäolo-
gischen Anzeiger von Sam. Birch veröffentlicht wurde, auf
die richtige Deutung der Sabaziosbüste der Hand E 12 ge-
führt, wegen welcher H. Meyer sich an ihn gewandt hatte.
Von Gerhard verpflanzte sich diese Deutung zu den gleich-
zeitigen Gelehrten: H. Meyer, 0. Jahn und J. Becker; sie
war aber nie eigentlich begründet worden, drang deshalb
auch nie durch und geriet in Vergessenheit. So war sie den
S. 66 angeführten Forschern unbekannt, findet sich auch in
den mythologischen Handbüchern, den Museumsbeschreibungen
und der sonstigen einschlägigen Litteratur nicht. Doch habe
ich nachträglich gesehen, dass Emile Dunant und Elworthy
von den citirten älteren Schriftstellern die richtige Benennung
übernommen haben, und dass Drexler einige von den hier
behandelten Monumenten für Sabazios in Anspruch genom-
men hat.
I. Bronzehände.
Unter den Altertümern, die zu den Lieblingsthemen der
älteren klassischen Archäologie gehörten, nehmen bekanntlich
die sogenannten Votivhände aus Bronze eine hervorragende
Stelle ein. Schon von den Antiquaren des 17. Jahrhunderts
mehr oder weniger eingehend behandelt, fanden sie in den
grossen, viel benützten Bildwerken des Montfaucon, Caylus
u. a. Aufnahme und wurden dadurch allgemein bekannt.
Das neunzehnte Jahrhundert hat sowohl durch Einzelpubli-
kationen von neu gefundenen Exemplaren wie durch Er-
örterungen allgemeinerer Art einen wesentlichen Beitrag zur
2 Als Saturnus (Neapels antike Bildwerke I S. 178).
 
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