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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 15.1892

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[Mittheilungen]
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Les Chroniques de Jacques Trausch et de Jean Wencker, [1]
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Christmann, Ludwig: Die Felsenhöhlen und sogenannten "Abris sous Roche" bei Sparsbach im Kreise Zabern
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https://doi.org/10.11588/diglit.24722#0313

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finden wir einen in Form eines Würfels zugehauenen Sleinblock. Ob wir
es mit einem Altar, einem Kochherde oder einem einfachen Sitze zu thun
haben, erlaube ich mir nicht zu entscheiden. Beaclitenswerth sind ferner
die auf der Aussenseite, dem Gesims des überhàngenden Felsens, ange-
brachten und in den Stein gehauenen vier Einschnitte, ungefàlir 5 Zoll
tief, 4 Zoll lang und 3 Zoll breit. Aehnliche Einschnitte sind auf mehreren
dieser Felsen zu finden; besonders merkwürdig sind die auf zwei, leider
eingestürzten Felsen am Rande eines Seitenthâlchens, in B, beinahe dem
Allarfelsen gegenüber vorgefundenen.

Dass diese Einschnitte zum Einlegen von Balken benutzt werden konnten,
scheint sowohl durch ihre kleinen Dimensionen als besonders durch die
Art ihrer Anbringung ausgeschlossen. Dass sie eine symbolische Bedeu-
tung liaften, wie das die Herren Reiner und Sciiœll vermuthen, scheint
nicht unwahrscheinlich.

Auf der Anhôhe oberhalb dieser Gruppe, in C, finden wir die Spuren
eines Gebiiudes. Die Trümmer sind derart unerkennbar und verschüttet,
dass seine Bestimmung schwer festzustellen sein dürfte. Es wurden dort
spârliche Ueberreste eines Topfes von rômischem Ursprung vorgefunden.

Zur Zeit, als Herr Reiner und nach ihm Herr Schœll die Gegend be-
reisten, fand man dort noch zahlreiche Ueberreste von Ziegeln ver-
schiedenen Musters, einige waren ornamentirt; auch wurden viele Scherben
von Tôpfen vorgefunden. Aile diese Gegenstânde lassen auf rômische An-
siedelungen scbliessen.

Ob überhaupt neue Ausgrabungen zu irgend einem Resultate führen
konnten, scheint zweifelhaft, da im vorigen Jahrhundert nach Aussage
der Herren Reiner und Schœll solche dort vorgenommen wurden.
Immerhin kônnte vielleicht noch der Plan des Gebaudes erkennbar ge-
macht werden.

Weiter nach Norden vorgehend, kommen wir auf der westlichen Seite
des Thaïs an zahlreichen Trümmerhaufen vorbei, bis wir in B die soge-
nannten « Ochsenstâlle» finden, eine ziemlich geràumige, durch eine Art
Felsenpfeiler getheilte Hôhle. In A treffen wir dann noch einen letzten
«Abri sous roche».
 
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