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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 15.1892

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Hertzog, August: Der Vœklinshofener Münzfund
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https://doi.org/10.11588/diglit.24722#0451

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DER

VQEKLINSHOFENER MÜNZFUND.

Mittlieilung von Dr. Aug. Hertzog.

#

Unweit Geberschweier und Vôklinshofen, von beiden Dôrfern gleichweit
entfernt, am Eingange eines kleinen Thâlchens rechter Hand des Thal-
bàchleins, Fallbach genannt, an einem Orte, der im Volksmunde und in
der Flurkarle die Bezeichnung «Allés Klôsterle» tragt, befmdet sich ein
schôner Steinbruch, der sehon langst einen gewissen Ruf erlangt hat
durch die reiche Ausbeute an palàontologischen und prâhistorischen
Fundgegenstànden, welche die dort unter meiner Leitung stattgehabten
Ausgrabungen an den Tag gefôrdert haben. Im Mai 1890 wurde nun hier
durch die Grubenarbeiter ein reicher Münzschatz aufgedeckt. Darunter
waren nach den von mir erst im Herbst desselben Jahres angestellten Er-
kundigungen 6 Goldstücke, 64 Silberstücke und 108 silberne Brakteaten von
Strassburg. Von den 6 Goldmünzen hat das Unterlinden-Museum zu Colmar
zwei angekauft, die anderen zwei fand ich noch im Besitze eines Arbeiters
zu Vôklinshofen, als ich im September letzten Jahres mich in meiner
Heimath aufhielt und dem Münzfunde nachspürte. Von jeder Münzsorte
fand ich ein Stück bei Ilerrn Lehrer Guthmann von Egisheim, der diese
mir bereitwilligst zur nàheren Bestimmung vorwies. Derselbe halte seiner
Zeit auch in einem Zeitungsartikel in dem zu Colmar erscheinenden
aEls. Erzâhler)) auf diesen schônen Fund aufmerksam gemacht. Seine
Bestimmung der Münzen war aber bei verschiedenen Stücken eine irr-
thümliche, infolge falscher Lesung der Inschriften. Die grôsste Zahl der
Münzen kam natürlich in die Hande des Steingrubenbesitzers und Unter-
nehmers Wittenburg zu Erstein. Es ware gewiss zu wünschen, wenn sie
von diesem Herrn für die Gesellschaft zur Erhaltung der historischen
Denkmàler des Elsasses erworben werden kônnten. Ich habe aile Münz-
stücke fachwissenschaftlich determinirt und hoffe ungefahr richtig die Zeit
bestimmen zu kônnen, wann dieselben in den Boden gelangt sind.

Zuerst aber zur Begründung meiner Ansicht eine kurze geschichtliche
 
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