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Bulletin du Musée National de Varsovie — 36.1995

DOI issue:
Nr. 3-4
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Kacprzak, Dariusz: Stilleben Franz Werner von Tamm im Polnischen Besitz
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https://doi.org/10.11588/diglit.18944#0092
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Dariusz Kacprzak

Stilleben Franz Werner von
Tamms im polnischen Besitz1

Plinius’ Uberlieferung nach erfreuten sich die lebensspriihenden, rein
malerischen Genrebilder von Peiraikos grofser Beliebtheit und erzielten hohere
Preise ais die groEartigsten Werke illustrer Maler. Autoren, die sich mit
“Kleinkrammalerei” befaEten, wurden Rhopographen genannt.2 * Vom 16. Jh.
an arbeiteten die Kiinstler nicht nur auf offizielle Bestellung. Unter den zu
Vermogen gekommenen Biirgern gab es zahlreiche willige Abnehmer
zusatzlicher Kunstproduktion; Kunstliebhaber zeigten einen eigenen
Geschmack und unterschiedliche Interessen, was zweifellos dazu beitrug, daE
sich die Maler zu spezialisieren begannen. So entwickelten sich nach Meinung
von Gelehrten wie Max J. Friedlander oder Ernst W Gombrich verschiedene
Gattungen der Malerei wie Genrebilder, Landschaften und Stilleben.

Ende des 17., Anfang des 18. Jh. war Franz Werner von Tamm tatig - ein auf
Stilleben spezialisierter Maler von europaischem Ruf und Rang. Sein Schaffen
stellt ein interessantes Beispiel fur die Verbindung niederlandisch-deutscher
Prazision mit romisch-neapolitanischer Vorliebe fiir das Spiel von Licht und
Farbę dar. Diese Synthese lag Tamms individuellem Stil und seiner Kunst- und
Naturbetrachtung zugrunde, die in den fehlerlos komponierten, malerisch
behandelten Stilleben mit Blumen, Friichten und Tieren, dereń Ikonographie
das Thema der nachfolgenden Ausfiihrungen ist, ihre Auspragung fanden.

1 Der die Ikonographie betreffende Teil dieses Beitrags ist eine gekiirzte Fassung meiner
Magisterarbeit “Franz Werner von Tamm, 1658 Hamburg - 1724 Wien”, 1995, Bd. 1-2, verfal?t
im Institut fur Kunstgeschichte der Universitat Warschau unter Leitung von Prof. Dr. Juliusz A.
Chróścicki, dem ich hier fiir seine Ratschlage, seine Hilfe, Unterstiitzung und Betreuung, die
mich die ganze Zeit lang, ais ich die Arbeit schrieb, begleiteten, meinen Dank aussprechen mochte.
Der Monographie, auf dereń Grundlage der vorliegende Beitrag entstanden ist, gingen
Forschungen im Institut fiir Kunstgeschichte der Universitat Wien voraus. Ich bedanke mich bei
meinem Betreuer, Dr. Friedrich B. Pollerol?, fiir seine wertvollen Anweisungen und seine Hilfe beim
Sammeln des Materials.

2 C. Plinii Secundi Historiae Naturalis Libri XXXVII, ad editionem Joannis Harduini, Posnaniae

1845, Liber XXXV, 112-114.

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