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Bildwerke der Früh-Renaissance.
Daucher. Adolf Daucher, Dawher oder Dowher. Im Augsburger Bürgerbuch
1491 als „Bildhauer von Ulm”, 1614 als Bildschnitzer genannt. In den Steuerbüchern ist
er 1492—1623 nachweisbar, zieht 1626 von Augsburg nach Wien Wohl identisch mit
dem Meister Adolf aus Augsburg, der 1522 den Hochaltar für die Annakirche zu Anna-
berg in Sachsen ausführte. Den Sculpturen dieses Altars stehen die Berliner Büsten
sehr nahe.
342-356. P ropheten und Sibyllen. Fünfzehn Halbfiguren. Birnbaumholz,
jetzt unbemalt. In den Extremitäten (namentlich den Händen) vielfach
restauriert. Kunstkammer; erworben teils 1848, teils nach i85o. Eine Zeit lang befanden
sich dieselben in der Sammlung Minutoli; ursprünglich bildeten sie den Schmuck des
Chorgestühls in der Annakirche zu Augsburg. — Bode, Gesch. d. deutschen Plastik p. 186.
Männliche Halbfigur mit Turban, Krone und Schriftrolle (ergänzt). H. 0,67. —
Abb. Taf. XX.
Weibliche Halbfigur mit Krone und Lilie (ergänzt). H. 0,64. — Abb. Taf. XXI.
Weibliche Halbfigur mit reichem Kopfputz und ein Einhorn im Arm haltend.
Linker Arm ergänzt. H. 0,60. — Abb. Taf. XXL
Männliche Halbfigur mit Turban, Krone und Scepter (ergänzt). H. 0,60. —
Abb. Taf. XXL
Männliche Halbfigur mit Panzer, Haube und Schriftrolle. H. 0,60. — Abb. Taf.XXL
Weibliche Halbfigur mit Schleier und Kind. (Hl. Anna?) H. o,58.—Abb. Taf. XXL
Männliche Halb figur mit Kappe und Buch (ergänzt). H. o,58- — Abb. Taf. XXL
Jugendliche, männliche Halbfigur mitLorberkranz, Panzerhemd und Kurfürsten-
hut (?). Die Rechte erhebend. H. 0,69. — Abb. Taf. XXII.
Weibliche Halbfigur mit einem abgeschlagenen männlichen Kopf in Händen;
wohl Herodias (?). H. o,65. — Abb. Taf. XXII.
Alte männliche Halbfigur mit Pelzmütze; in der Linken einen Gewandzipfel
haltend. H. 0,70. — Abb. Taf. XXL
Jugendliche weibliche Halbfigur mit gekreuzten Armen. H. 0,68. — Abb. Taf. XX.
Alte männliche Halbfigur mit Kappe, Panzerhemd und Schwert. H. 0,67. —
Abb. Taf. XX.
Jugendliche weibliche Halbfigur mit Diadem und Buch. H. 0,67.—Abb.Taf.XXI.
Jugendliche weibliche Halbfigur mit Taube. H. 0,64. — Abb. Taf. XXL
Weibliche Halbfigur mit geflochtenem Turban. H. 0,62. — Abb. Taf. XX.
Die herkömmliche Ansicht, dass verschiedene dieser Büsten die Bildnisse von Mitgliedern der Familie Fugger
aus dem Anfänge des 16. Jahrhunderts, als das Chorgestühl auf Kosten dieser Familie errichtet wurde, darstellen, scheint
sich durch den Vergleich mit bekannten Porträts derselben zu bestätigen In der Ausführung verraten sich verschiedene
Hände. — Eine zugehörige männliche Büste in der Sammlung Figdor zu Wien.
Erhärt. Gregor Erhärt. Bildhauer, 1498—1627 in Augsburg urkundlich nach-
zuweisen, gest. 1540.
357. Maria als Mater misericordiae. Statue über Lebensgrösse. Lindenholz,
alt bemalt. H. 2,16. Aus einem Baumstamm geschnitzt. Die Krone er-
neuert. Erworben 1886 in Augsburg; aus Kaisheim stammend.
Die mächtige Gestalt der hl. Jungfrau, mit langherabfallendem Haar und Schleiertuch,
hält in ihren Händen das nackte Kind. Unter dem herabwallenden Mantel bergen sich
links und rechts zu ihren Füssen drei männliche und drei weibliche Gestalten, in geist-
Bildwerke der Früh-Renaissance.
Daucher. Adolf Daucher, Dawher oder Dowher. Im Augsburger Bürgerbuch
1491 als „Bildhauer von Ulm”, 1614 als Bildschnitzer genannt. In den Steuerbüchern ist
er 1492—1623 nachweisbar, zieht 1626 von Augsburg nach Wien Wohl identisch mit
dem Meister Adolf aus Augsburg, der 1522 den Hochaltar für die Annakirche zu Anna-
berg in Sachsen ausführte. Den Sculpturen dieses Altars stehen die Berliner Büsten
sehr nahe.
342-356. P ropheten und Sibyllen. Fünfzehn Halbfiguren. Birnbaumholz,
jetzt unbemalt. In den Extremitäten (namentlich den Händen) vielfach
restauriert. Kunstkammer; erworben teils 1848, teils nach i85o. Eine Zeit lang befanden
sich dieselben in der Sammlung Minutoli; ursprünglich bildeten sie den Schmuck des
Chorgestühls in der Annakirche zu Augsburg. — Bode, Gesch. d. deutschen Plastik p. 186.
Männliche Halbfigur mit Turban, Krone und Schriftrolle (ergänzt). H. 0,67. —
Abb. Taf. XX.
Weibliche Halbfigur mit Krone und Lilie (ergänzt). H. 0,64. — Abb. Taf. XXI.
Weibliche Halbfigur mit reichem Kopfputz und ein Einhorn im Arm haltend.
Linker Arm ergänzt. H. 0,60. — Abb. Taf. XXL
Männliche Halbfigur mit Turban, Krone und Scepter (ergänzt). H. 0,60. —
Abb. Taf. XXL
Männliche Halbfigur mit Panzer, Haube und Schriftrolle. H. 0,60. — Abb. Taf.XXL
Weibliche Halbfigur mit Schleier und Kind. (Hl. Anna?) H. o,58.—Abb. Taf. XXL
Männliche Halb figur mit Kappe und Buch (ergänzt). H. o,58- — Abb. Taf. XXL
Jugendliche, männliche Halbfigur mitLorberkranz, Panzerhemd und Kurfürsten-
hut (?). Die Rechte erhebend. H. 0,69. — Abb. Taf. XXII.
Weibliche Halbfigur mit einem abgeschlagenen männlichen Kopf in Händen;
wohl Herodias (?). H. o,65. — Abb. Taf. XXII.
Alte männliche Halbfigur mit Pelzmütze; in der Linken einen Gewandzipfel
haltend. H. 0,70. — Abb. Taf. XXL
Jugendliche weibliche Halbfigur mit gekreuzten Armen. H. 0,68. — Abb. Taf. XX.
Alte männliche Halbfigur mit Kappe, Panzerhemd und Schwert. H. 0,67. —
Abb. Taf. XX.
Jugendliche weibliche Halbfigur mit Diadem und Buch. H. 0,67.—Abb.Taf.XXI.
Jugendliche weibliche Halbfigur mit Taube. H. 0,64. — Abb. Taf. XXL
Weibliche Halbfigur mit geflochtenem Turban. H. 0,62. — Abb. Taf. XX.
Die herkömmliche Ansicht, dass verschiedene dieser Büsten die Bildnisse von Mitgliedern der Familie Fugger
aus dem Anfänge des 16. Jahrhunderts, als das Chorgestühl auf Kosten dieser Familie errichtet wurde, darstellen, scheint
sich durch den Vergleich mit bekannten Porträts derselben zu bestätigen In der Ausführung verraten sich verschiedene
Hände. — Eine zugehörige männliche Büste in der Sammlung Figdor zu Wien.
Erhärt. Gregor Erhärt. Bildhauer, 1498—1627 in Augsburg urkundlich nach-
zuweisen, gest. 1540.
357. Maria als Mater misericordiae. Statue über Lebensgrösse. Lindenholz,
alt bemalt. H. 2,16. Aus einem Baumstamm geschnitzt. Die Krone er-
neuert. Erworben 1886 in Augsburg; aus Kaisheim stammend.
Die mächtige Gestalt der hl. Jungfrau, mit langherabfallendem Haar und Schleiertuch,
hält in ihren Händen das nackte Kind. Unter dem herabwallenden Mantel bergen sich
links und rechts zu ihren Füssen drei männliche und drei weibliche Gestalten, in geist-