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Bode, Wilhelm von; Tschudi, Hugo von; Königliche Museen zu Berlin
Beschreibung der Bildwerke der christlichen Epoche — Berlin: W. Spemann, 1888

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Grosse Bildwerke
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Deutsche und niederländische Bildwerke (Nr. 285 - 426)
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https://doi.org/10.11588/diglit.54664#0111
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Erhärt. — Schwäbische Meister. qq
licher Tracht und knieender, anbetender Haltung. Vorne zu ihren Füssen eine Mond-
sichel mit menschlichem Antlitz.
Die Ordenstracht der Nonnen und Mönche weist darauf hin, dass das Schnitzwerk für ein Karmeliterkloster
bestimmt war.
Schwäbischer Meister. Um i5io.
358. Geburt der Maria. Hochrelief. Lindenholz, bemalt. H. 0,61 (in der Mitte
der im flachen Stichbogen abschliessenden Rückwand), Br. o,83. Das Relief
ist mit der Rückwand aus einem Stück gearbeitet und bis auf weniges gut erhalten. Die
Figur des Kindes fehlt. Kunstkammer; erworben i852. ■— Bode, Gesch. d. deutschen
Plastik p. 186 (mit Abb). — Abb. Taf. XXV.
In der Mitte des Zimmers ruht Anna, der sich drei Frauen mit Speisen und Speise-
gerät nähern, in reicher Renaissancebettstatt; links am Fussende des Bettes sitzt Joachim,
ein Horoscop (?) vor sich haltend. Rechts vom Bette drei Frauen, die das Bad für das
Kind (die Figur desselben in den Armen der einen Frau ist abgebrochen) herrichten,
und zwei andere Frauen.
Schwäbischer Meister. Um i5io.
359. Neun Heilige in halber Figur. Hochrelief. Lindenholz, unbemalt. H. o,35,
Br. 0,60. Aus drei Stücken gearbeitet. Einzelheiten angesetzt. Kunst-
kammer; erworben i855. — Abb. Taf. XXV.
Die vordere Reihe nehmen ein (von links nach rechts): die Heiligen Veit (? mit Kessel),
Zeno (Bischof, mit Fisch), ein bärtiger Heiliger in Pilgergewand (mit einer Glocke [oder
Kelch?] in der Linken) und Georg (mit Drachen und Lanze). Von den zum Teil völlig
verdeckten, zum Teil durch keine Attribute ausgezeichneten Heiligen der hinteren Reihe
ist nur der hl. Jakobus an seinem Pilgerstab kenntlich.
Schwäbischer Meister. Um 1498.
360. Altarschrein mit zwei Flügeln. Das Mittelstück Hochrelief. Lindenholz,
bemalt. Die Flügel tragen Gemälde. H. 0,52, Br. (bei geschlossenen
Flügeln) 0,40. Ergänzungen an den Extremitäten. Die linke Hand des Christkindes
fehlt. Kunstkammer.
Die Schnitzerei des Mittelschreines zeigt vor einem gemusterten Goldgründe die
Gruppe der hl. Anna selbdritt. Rechts die hl. Anna, auf ihrem Schosse das Christ-
kind. das sich zu der links sitzenden Maria wendet. — Auf den bemalten Flügeln aussen
acht Heilige in zwei Reihen übereinander; innen links Verkündigung und Geburt Christi,
rechts Himmelfahrt Mariä und Anbetung der drei Könige. — An der Einrahmung der
Flügel die Jahreszahl 1498.
Die Schnitzerei gehört augenscheinlich der gleichen (oberrheinischen) Schule und Zeit (1498) an, wie die Male-
reien der Flügel.
Schwäbischer Meister. Um i5oo.
361. Die hl. Anna selbdritt. Gruppe. Lindenholz, bemalt. H. 0,49. Aus zwei
aneinander gepassten Stücken zusammengesetzt. Rückseite unbearbeitet. Ver-
schiedene Extremitäten ungeschickt ergänzt. Bemalung schlecht erhalten. Kunstkammer.
- Abb. Taf. XXVI.
Die heilige Anna mit Schleier und Buch sitzt zur Rechten der Maria, welche das
Christkind im Schosse hält. Dieses streckt seine Rechte (ergänzt) nach der ihm von der
hl. Anna dargereichten Frucht (ergänzt) aus.

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