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Bode, Wilhelm
Die Meister der holländischen und vlämischen Malerschulen — Leipzig, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.15571#0343
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Der Künstler mit der ersten Frau München, Alte Pinakothek

PETER PAUL RUBENS

PETER PAUL RUBENS

Nie hat ein Künstler eine Stellung eingenommen wie der Maler Peter Paul
Rubens, kein anderer hat diese Stellung auch bei der Nachwelt so unbe-
stritten behauptet wie er. Schon als der junge Künstler aus Italien zurückkam,
betrachtete man ihn als das Haupt der vlämischen Maler; und wenn man heute von
dieser Schule spricht, denkt man zunächst an ihn. Ohne ihn würden die vlämischen
Maler nur ein Anhängsel der holländischen Schule sein. Rubens ist mehr als das
Haupt der vlämischen Malerschule: er verkörpert diese Schule gewissermaßen in
sich, er ist zugleich der größte und gewaltigste Meister der Barockkunst überhaupt.

Rubens' jüngerer Zeit- und Stammesgenosse Rembrandt van Rijn steht ihm
innerhalb der holländischen Schule nicht nach, ist an künstlerischer Bedeutung
ihm gleichwertig, aber seine Stellung unter seinen Zeitgenossen war eine wesentlich
andere. War Rembrandt von kleinbürgerlicher Herkunft, in bescheidenen Ver-
hältnissen aufgewachsen und nicht über die engen Grenzen seiner Heimat hinaus-

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