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Bodmer, Johann Jacob [Hrsg.]; Manesse, Rüdiger [Hrsg.]
Sammlung von Minnesingern aus dem schwaebischen Zeitpuncte: CXL Dichter Enthaltend (Band 2) — Zürich, 1759

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https://doi.org/10.11588/diglit.4111#0214
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MEISTER CHUONRAT von WIURZBURG.

«07

So vve mir tumber das mich iemer langer tage ver-
Und miner iare vriit unvveg (drüiset
So rehte balde schüsset
Das ein bach niht flüzet
So dra-te us velse noch in hage
Ich wiunsehe dike das diu stunde werde mir gekürzet
Und ist si doch uf einen gehen louf also geschürzet
"T)as darinne erstiurzet
Besvvinde sich min lebetage
Ja klage ich min gelt date ich verzes
Unde klage niht miniu zit
Die mir nieman wider git
Svvenne ich si gar verlüre
Vertet ich verne guot ich mag gewinnen anders hüre
Verswende ich aber minü iar du sint mir iemer türe
Von dekeiner stüre Vertanü zit ich wider beiage
Der missener hat sanges hört in sines herzen schrinc
Sin don ob allen resen deenen vert in eren schine
Da mit er bi Kine Die singer leit in sin getvvanc
In fuorten ubers leber mer der wilden grisen zvvene
Da lertein under wegen deene singen ein Syrene
Lebte noch Elene von Kriechen si seit im ir dank
Dur ski adelliches deenen das da klinget höh enbor
Er get an der wirde vor smaragden und saphiren
Er drenet vor uns allen sam diu nahtegal vor giren
Wan sol ze sinem lange uf einen messetagc viren
Alsus kanich lireu Sprach einer der von Eggen sang
Vür alle fuoge ist edel sang getüret und gelieret
Darumbe das er sich von nihte breitet und meret»
Elliu kunst geleret Mac werden schone mit Vernunst
Wan das nieman gelernen kan rede und gedoenc singen
Du beide miuiTerit von in selben vvahsen und entsp'rin-
Us dem herzen klingen ( gen
JYIuos ir begin von gottes gunft ^
An der fuoge dürfen alleratcs und geziuges vvol
Svver li triben rehte sol Der muos han das geriuste
Damit er si vol ende nah der liute muot geliulte
Son darf der sang niht helfe
"Wan der zungen und der brülle
Sunder valsehe nküste Got er da von vür alle kunft
Dem adelam von Rome werdeklichen ist gelungen
Wan er krinvogele ein wunder hat
Wie siner kraft betvvungen
Er h;it lob ersvvungen purliuhtig luter und glänz
Hebch und valken tvvang ze Olterlanden und in Stire
Da6 mag in Pulle erschreken vvwl
Die rappen und die gire
Rubine und saphire Vil bilüch zierent (inen kränz
Singeliukeund sine kraft entsize svvasnu wildes lebe
Es ge svvimme oder ob es svvebc.

Ob dem kan er vvol fliegen
Kein vogel kan us allen landen wider in nu gekriege»
Sich mueste ein levve us .Behein under sine klavve smie-
Er ist ane triegen Veste und an hohen eren ganz (gen
Der biber ist rilicher vil danne genuogeherrenschi-
So man in iaget so kan er sich uf hohe milte pineri (nen
Dur das im versvvinen
Sorge und er habe zer slühte pfliht
Er biiset abe sin geil und lat es vallen zeincr miete
Viurdasmaniri nihtsuoche mer in holze noch in riete
We der edeln diete Diu niht an sine tugende siht
Svven des gernden kumber iage
Dar uf er sich versilme vvol
Das er milteklichen zol
Verrere an dem geiegde
E man beginne suochen in mit lasterlicher klegde
Zen eren fliehe er sam der wilde einhiurne zeiner meg-
Dur ein krank getregde (de
Lazc er sich scharide vahen niht
CHUNZE von ROSENHEIN.
T^se yvas hilsst al min singen Jo
* * Ne vvil nieman wesen fro
Niuwan al mit iubclen dingen
Tvvinget sich diu werk also
Frceide zuht triuvve ere Sint verwifet gat
Seht des iamert mich vil sere
Nach dem wolde ich vviusle ich war
Svver den!frovven an ir ere
Gerne sprichet ane not
Seht der siundet sich vil sere
Und ist doch der seie tot
Wand wir sin alle Von fronvven komen
Svvie wir sezen sü ze schalle
Maniger vvirt von in ze vromen
We war umbe trurent iiu
Die bi liebe haben gelegen
Ja vrceivve ich mih und ich doch nie
Lieb gevvan noch siilchen segen
Den liep nach liebe tuot mit senenden sorgea
So sü fcheident sich So slaf aber ich
Unz an den morgen
Das nieman sprichet friunt Got gesegen dichv
Frouvvcn dien ich unverzaget
Ouvve torste ich lones gern
Ja sürchte ich ob si mir versaget
Das ich auiessc ir hulde enbem
 
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