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Bodmer, Johann Jacob [Hrsg.]; Manesse, Rüdiger [Hrsg.]
Sammlung von Minnesingern aus dem schwaebischen Zeitpuncte: CXL Dichter Enthaltend (Band 2) — Zürich, 1759

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https://doi.org/10.11588/diglit.4111#0213

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20Ö

MEISTER CHUONRAT vom WIURZBURG.

Ir edelen tumben vves Iant ir üch gerne toren triegen
Diemitirvalsclie riüch guot üch kunnen abe erliegen
Siunelosc giegen Haut in ir herze die Vernunst
Das si den künfterichen stcln ir rede und ir gedcene
Darumbe si vil dike enprahent hoher gäbe loene
Der tievel in gehoene Der uf si kcre sine gunst
Wer ich edel ich tete ungerne
Eime iegekcben toren lieb
Der die nieister als ein dieb Ir kiunste wolte rouben
Ein herre nicehte vvol erkennen bluomenundcrschou-
0 we das ich ir manigen sihe an witzen also touben (.bcn
Das er vvil gclouben Das eigen si yerstotniu kunst
Ein ritter der niht vvete habo
Von golde noh von siden
Der sol us triuvven und us manheit
Kleider an in siiiden So lat er sich lidert
Svva man die werden schovven sol
Er vvirt dur sinen steten sin
Und dur sin ellent geret
Da man des bcesen vvol bekleit
Mit purpur sich beheret
Dor get und keret der vrume ane alten pfellol yvol
Es envvart nie ritterlicher vvat als edel noh so guot
So triuvve und manlich muot Svver si ze herzen lege
Dem solt ein hoher kiunig sin mit gäbe niht ze trege
Mich diuhtereht das er mit golde in tiure wider vvege
Das er sin vvol pssege Das brehte im richer eren zol
Mir ist ein loser hoveschalk
Als ein kobolt von buhse
Ja vvahset ein unküstig wilt
Von vvolf und euch von vuhse
Das sich zeinem luhsc
Kan bilden schiere und al ze hant
Das selbe tier unfrühtig ist
Von arte es niht enkindet
We das der ungetriuwe alsam niht an geburt «windet
Svva diu schande bindet
Man und yvib sere in ir bant
Da wolte ich das an ir sun
Ervvunde irj beider künne gar
Ob er neme ir sittes war
Und uf ir spor hie trete
So vvere es vvol das sin geburt
Ah ir den breiten hete
Davon im kerne niemer kint das im geliche tete
So zergienge unstete diu valschen herzen ist bekant
Wie sol ich riehen edeln schalk '
Mit valsehem muot ervvefchen
Von kupfer scheidet man das golfc
Mi« sin« unkes ssthen

Hei das miner taschen vil nah ein pulver nie gelag
Da mit ich guldin adelschiede us kupferinen willen
Wedas ein ider slange mag dur herten cokodrillcn
Und das niht gebillen
Min zunge in arge sinne mag
Svvas ich singe alder ich gesage
Der valsehen riehen edelen schar
Des nimet si ze kleine war Ir muot also vereinet
An tri'ivvcn und an eren ist
Da si niht tugende meinet
In körne wart ein kiundig wahtel
Nie so sanfte erbeinet Als ir herze ersteinefi
In schande ist naht und tag
Des argen ore muesse sin vervassen und verduemet
Das niht vvil hoeren da man tugende rieh? lütc ruenjet,
Svva diu reb (ich blucmet
Da flühet das gewiurme dan
Des wines bluete mag es niht
Gerehen noch geliden
Also muos eren blosser schalk
Der vromen lob vermiden
Wan der beese niden
Wil iemer tugenderichen man
Bernder miltekeite bluete
Kargen herren gar bevilt
Tugende spiurt er sam das wilt
Ein nasevviser drake
Doch mestetsich mit ir ungerne sincs herzen baggß»
Des fiühet dir des muten lob
Als ein pantier der trake Der vor sineiri smake
Sin leben niht gevristen kan
Mir ist als ich niht lebende ü
Swenne ich entnuke sere
Da von den tot betiutet mir
Der slaf mit stner lere
Bi der sunnen kere
Bezeichent mir der schattc min
Das im ze glich zergat min leben
Ouch vvirt ich bi der hitze Der helle crmanE
Svvenne ich in einer batstuben gesitze
Bi der bluomen glitze Spür ich unsteter bluomen schirl
In dem spiegel ich erkenne das ich eschc bin als ec
So kan mir ouch der gerner
Mit dem gebeine künden
Das mich die vviurme nagende
Werdent mit unreinen münden
Wil ich dabi niht hueten mich
Vor allen houbet sünden
In der helle griunden
iilyoi ich an ends rmelnda Gn

SO
 
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