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Bodmer, Johann Jacob [Hrsg.]; Manesse, Rüdiger [Hrsg.]
Sammlung von Minnesingern aus dem schwaebischen Zeitpuncte: CXL Dichter Enthaltend (Band 2) — Zürich, 1759

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https://doi.org/10.11588/diglit.4111#0205

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198

REGENBOG.

Rhetorica der hohen selden spiegel trelt
Friuntliche gunst durliuchden sin anc herzeicit
Rilichcn niuot der sich an tugenden nie versneit
Hat si vil meisterlichen gar in herzen nu verslossen
Wer iren grünt weis und fundamente riche
Der muos ane ende leben iemer tugentliche
j\le fryes muotes denn der nicht weis ir geliche
Ein cvvigj leben vvunnelam gar reine und unverdrosTea
"Wel man der kiunste sol mit ziuehten vralten
Der mag bescheidenheit in herzen sinoe pssegen
Bcefer gedenke sol er sih von grünt bewegen
\Cil er vol enden steten waren Gottes segen
Er seiig man so mag er daert mit freeiden iemer alten
Musica wort und wise versigelt hat
\Cer si bestatten treit mit honer eren rat
Mit riehen doenen er in manigen tugenden (tat
"Wer si wol kan vviesoltidemansclden misselingen
Frcelichen sang kan music ouch geleren wol
Von manger kel vil gar uf hoher eren zol
Behendeklich recht als man billich deenen sol
Si leret hoher seiten klank
Und ouch nach tugenden ringen
Dis ist der siben kiunste rechte lere wer si hat
Der ist iemer aller sorge vri
Im wonet zucht mute und rechte masse bi
Er seiig man in dem dis gar heslossen si (mere
Der darf zuo dirre weite hoher sehlen geren nicht
Fünf hande tugend sol ein reine vrouwe pflegen
yss'ü si behalten fcellcklichen wibes segen
Diu erste tugend sol si niemer underwegen
Von ir mit triuwen das rat ich eins fusses lengt lassen
Diu erste tugend das sol vviplich ere sin
Diu ander zucht so wirt ir lob der weite sin
Bescheidenheit sol in ir herz an argen pin
Gar stetes sedel haken wol
Uf veld in stett an strassen
Diu vierde sol sin kiusche zallen stunden
Diu milti bi der kiuschen sol gemischelt sin
So mag si wol geheißen mannes keisrin
Si wirt versigelt in der hohen engel schrin ( den
Vil seiig wip din werdekeit wirt deert in freeiden vun-
MEISTER
•' CHUONRAT von WIURZ-
BURG.
Venus diu feine diu ist entslafen
Dia Tvilent hoher hoher rainne yvieli

Des schriet msnig Frovre vvafest
Diu von ir helfe sich enthielt
Das man ir suesie minne schiuhet
Und ir vil minneklichen* lip
Und aller freeide sich enziuhet
Dur der vil argen herten kib
Die lange sint an minnen blint
Und in dien reisen wol gesehen
Schlurf und schint Schaf und rint
Das sint die minne die G spehent
t
Her Mars der rihset in dem lande
Der hat den werden got Amur
Verliert mit roube und ouch mit brand*
Des sint die minne worden sür
Die man hie vor vil suesie erkande
Do Rivalis und Flantschislur
Vil kumbers litten von ir bände
Nu vvü der herre und der gebur
Roub und brant vil gerner uebea
Dan er di suesien minne tuo
Da:; muos diu reinen wib betrüben
Diu wol gebildet sint dar zuo
Das man vil gerner solte minnen
Ir zuht ir erc ir werdekeit
Dan ein vil krankes guot gewinnen
Sin uberkraft ist worden breit
Den ich hie vor genennet han
Das ist der leide strites got
Der freeiden tor ist zuo getan
Dur sin gevvalteklich gebot
Der frovven tanz ist hin geleit
Die schopen die sint worden wert
Für einen kränz man gerne treit
Ein beggelhuben oder ein svvert
In dirre wften vverlde kreißen
Hat irre sameri uns gesat
Ein frowe ist Wendelmuot geheilTes
Der fruht birt mangen rauchen rat
Si kan den man daruf wol reisten
Das er unbildes vil Legat
An armen küien und an geissen
Und an dien liuten die man vat
Gewalt ist uf der strasse michel
Gerichtes hat man sich verschamt
Diu reht stent krumber danne ein sichel
Fride und genade sint erlamt
Des muos der rrerlde minne türen

Und
 
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