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C. G. Boerner, Auktions-Institut, Kunst- und Buchantiquariat <Leipzig> [Editor]
Autographen: [August. d. Starke, Beethoven, Berlioz, Bismarck, Blücher ...] ; Versteigerung zu Leipzig bei C. G. Boerner den 19. und 20. Februar 1907 (Katalog Nr. 87) — Leipzig, 1907

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.16430#0055
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Deutsche Dichter und Schriftsteller seit 1750.

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184 Herwegh, Georg (1817 —1875). Eigenhändiges Gedicht mit voller
Unterschritt. Zürich, Januar 1866, 20 vierteilige Strophen, 4 volle
Seiten 8™. (Prachtstück).

„All R. Wagner", beginnend:

Vielverschlagner Richard Wagner

— Aus dem Schiffbruch von Paris

— Nach der Isarstadt getragner —
Sangeskundiger Ulyss!

Prächtiges satyrisches Gedicht gegen das Bayrische Philistertum, zum Lobe seines
Freundes.

185 Herwegh, Emma, die Gattin des Dichters. L. a. s. Zürich, 30. Aug.
1864. 4 volle Seiten gr. 8°, nebst Briefumschlag mit Siegel.

Schöner und wichtiger Brief an Ludmilla Assing, vorwiegend über Lassalle's
Duell mit lanko von Rackowitz, das 2 Tage zuvor stattgefunden hatte
und dessen tödlichen Verlauf sie noch nicht kannte. ,,Dass dieses Duell statt-
finden würde und müsse, wussten wir bereits seit drei Wochen . . . Vor
4 Wochen sass L. in voller Lebenskraft bei uns, nichts ahnend von Alledem
was ihn möglicher Weise uns allen für ewig nimmt . . ."

186 Dieselbe. L. a. s. (Emma), o. O. u. J. (Zürich, Anfang Sept.
1864). 1 S 8vo.

An Ludmilla Assing. Erste Benachrichtigung über Las s alle 's Tod. „Soeben
kommt die furchtbare Depesche aus Genf, dass Lassalle diesen Morgen 7 Uhr
gestorben ist . . . ."

187 — - Dieselbe. L. a. s. (Emma). Zürich 16. 1. 1865. 12 Seiten 8vo.

Au Ludmilla Assing, der sie in verzweifeltem Ton Mitteilungen über die
traurige Lage ihres Mannes macht, der vor dem unbedingten finanziellen Ruin
steht. Sie ersucht sie um ihre materielle Hülfe.

188 — - Dieselbe. L. a. s. (Ihre Emma). Zürich, 28/1 1S65, 14 volle

S. 8vo.

Sehr interessantes und intimes Schreiben an Ludmilla Assing. Sie spricht (wohl
in etwas übertriebener Weise) von Herweghs elender materieller Lage, Krankheit
des Gatten und der Kinder. — Ausführliches über die beabsichtigte Neu-
ausgabe seiner Gedichte, und die schmählichen Bedingungen, die ihm sein
Verleger stellt. — Schliesslich Mitteilungen über die Gräfin Hatzfeld, die in
Lassalle wirklich alles verloren hat, etc.

1S9 — Dieselbe. L. a. s. (Emma). 22. Mai 1865. volle S. 8™.

Sehr schöner Brief an Ludmilla Assing. — Ausführliche Mitteilungen über die
Gräfin Hatzfeld, die sich trotz der dringendsten Gegenvorstellungen nicht hindern
lassen will, ein Buch über ihr Verhältniss zu Las Salle herauszugeben. — Ihr
Mann ist von tiefer Schwermuth befallen: „die Aussichtslosigkeit, je wieder in
eine freie, ihm adäquate Atmosphäre zu kommen, drückt seinen Geist so dar-
nieder, dass ich oft an das Ärgste glaube" etc.

190 Hoffmann von Fallersleben (1798—1874) — 40 L. a. s. [Die
bekannte abgekürzte Unterschrift H v F]. Corvey, aus den Jahren
1862—1873, zusammen 135 Seiten 8vo u. gr. gvo.
Sehr schöne, vermutlich ungedruckte, Korrespondenz mit dem bekannten Musik-
schriftsteller und Komponisten Kapellmeister H. M. Schletterer in Augs-
burg, intimen Charakters. Es handelt sich vorwiegend um Kompositionen
Schletterers zu Gedichten Hoffmanns oder anderer Verfasser. In dem Briefe
vom 31. Aug. 1871 ersucht er ihn um die Komposition des damals ent-
standenen „Kutschkeliedes" (Was kraucht dort in dem Busch herum),
dessen vollständigen Text er im Briefe mitteilt. Im Text der Briefe finden
sich ausserdem mehrere seiner Gedichte, sogleich nach Entstehen mitgeteilt.

Auktions-Katalog von C. G. Boerner LXXXVII. Autographensammlung-.
 
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