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C. G. Boerner, Auktions-Institut, Kunst- und Buchantiquariat <Leipzig> [Editor]
Autographen, Sammlungen: Dr. Carl Geibel, Leipzig - Carl Herz v. Hertenried, Wien (Band 1): I. Die Reformation, (Katalog Nr. 104) — Leipzig, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.17109#0056
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II. Deutsche Literatur des XV.—XVII. Jahrhunderts.

Friedrich von Logau.

203 Der edle schlesische Dichter, dessen „Sinngedichte" Lessing wieder zu Ehren
brachte. (1605—1655). — P. a. s. Albumblatt. Altdorf, 7. September 1626.
1 pag. 8°.

„Res eximii est praemii inter Malos laudabiliter conversari."
Ein schönes Stück und von größter Seltenheit.

Heinrich Wilhelm von Logau.

204 Der Enkel des Vorigen, gab 1737 in Breslau Gedichte und ein Schauspiel
heraus unter dem Titel: „Heinrich Wilhelm von Logau und Altendorfs Poeti-
sches Vergnügen" — Sammelband eigener Gedichte und Exzerpte aus ita-
lienischen, englischen und französischen Schriftstellern, Übersetzungen, Re-
zepte usw. 284 pag. 40, meist eng beschrieben. Alter Pappband.

Auf der ersten Seite dieses reichen Bandes steht von Logaus Hand: „Alle in die-
sem Ms. mit L. bezeichnete Stücke sind von des Compilatoris H. "W". von
Logaus eigener Arbeit."

Der ganze Band scheint eigenhändig zu sein. Auf der ersten Seite findet sich die
Jahreszahl 1743, die letzte Jahreszahl ist 1760. Der Band beginnt mit dem „Msto
De. Sig: Longchamps Maestro Primo di Cavallerizza della Reale
Accademia di Torino", einer 47 Seiten langen „Pferdekunde". Den wert-
vollsten Teil des Inhalts bilden eigene Gelegenheitsgedichte und
Sinnsprüche Logaus, etwa ein Viertel des Ganzen, die sich zum
Teil auf politische Ereignisse und schlesische Lokalbegebenheiten
beziehen, zum Teil im Geiste der Zeit moralisieren.

Ein amüsantes, sicher zum größten Teil unpubliziertes Material.

Daniel Kaspar von Lohenstein.

205 Der Dramatiker der zweiten schlesischen Schule (1635 —1687). — L. a. s.

Breslau, den 17. November 1677, an Dr. Beckmann. 1 pag. fol. lateinisch.

Schönes Empfehlungsschreiben an den Leipziger Professor für einen jungen Herrn
von Freitag.

Eigenhändige Briefe sind sehr selten.

Paulus Melissus (Schede).

206 Fruchtbarer gefeierter neulateinischer Dichter an vielen in- und ausländischen

Höfen, vielen Geistesgrößen der Zeit (Brahe, Orlando di Lasso, Beza, Lip-

sius usw.) nahestehend, übersetzte 1572 in Heidelberg die Psalmen (1539

bis 1602). — L. a. s. 17. August 1584 an Hieronymus Wolf. 1 pag. fol.

mit Adresse, lateinisch.

Er bittet den berühmten Humanisten um Cantionen des Orlando di Lasso und gibt
politische Neuigkeiten. Unterschrift: „Tuus Melissus". EinprachtvollesStück.

Johannes Meursius junior.

207 Philolog in Leyden, dem die berüchtigten „Elegantiae sermonis latini" zu-
geschrieben wurden (1613—1654). — L. a. s. Haag, 20. Juni 1647 an
Balthasar Bonifacius. 2 pag. 4 0 mit Adresse und Siegel, lateinisch.

Auktions-Katalog von C. G. Boerner CIV. Autographensammlung.
 
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