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C. G. Boerner, Auktions-Institut, Kunst- und Buchantiquariat
Katalog (Nr. 26): Autographen-Sammlung aus ausländischem Besitz — Leipzig: C. G. Boerner, [1914?]

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https://doi.org/10.11588/diglit.68133#0051
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III. Deutsche Literatur.

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Caroline ven Beulwitz, später Frau von Wolzogen,
1763—1847.
321 L. a. s. „Caroline von Beulwitz geb. von Lengefeld.“ Rudol-
stadt den 12. Nov. 1785. 4 Seiten 8°. 36 —
Sehr schöner und schwärmerischer Freundschaftsbrief an einen Schweizer
Freund, vermutlich an Geßner oder Füßli. Lavater wird erwähnt.
Johanna Schopenhauer, 1770—1838.
322 L. a. s. Weimar d. iten Mertz 1813. 1 Seite 8°, 24 —
Vermutlich an Luise Seidler. „Soeben liebe Luise, erhalte ich Ihr billet,
und vor einer Stunde hat Göthe das Bild wiederholen lassen um es an
Hoff zu zeigen . . .“
Der Brief bezieht sich auf eine Bilderlotterie, die Johanna Schopenhauer
veranstaltet hat. Das eigenhändige Verzeichnis der zu gewinnenden Bilder
liegt bei. Goethe wird zweimal erwähnt.
Franz Stelzhamer, 1802—1874.
323 Poeme a. s. „Radicale Lieder dem deutschen Michel gewidmet
von E. J. Nem.“ Linz 30. Oct. 1848. Franz Stelzhamer. 50 —
Sehr schönes politisches Gedicht aus der Revolutionszeit. Autographen
Stelzhamers sind äußerst selten.
Heinrich Stieglitz, 1803 — 1849.
324 L. a. s. Venedig den 11. September 1839 Mittwochs, wenige
Stunden vor der Abfahrt. 4 ganz enggeschriebene Seiten 8°. 36 —-
Sehr umfangreicher, schöner und biographisch wichtiger Brief, welcher an
Regis gerichtet ist und u. a. von seinen Beziehungen zu Mundt (dem
bekanntlich nachgesagt wird, dass er Charlotte zurückgewiesene Liebes-
anträge gemacht habe) handelt. Am Schluss ausführliche Erörterungen
über das „Denkmal", worin — wie Stieglitz schreibt: „Mundts Dar-
stellung den vollen gesunden Kern seines eigensten Wesens in Mit-
leidenschaft gezogen, und sein wahrer 'freier ganzer Mensch gegen den
temporär erkrankten in den Hintergrund getreten sei“.
Adalbert Stifter, 1805—1868.
325 L. a. s. Linz 6t- Juni 1850. 1 Seite 8°. 12 —
Bittet einen Brief an Heckenast weiter zu befördern.
Christoph Martin Wieland, 1733—1813.
326 Durchkorrigierte Niederschrift von Lebensregeln für seine Züricher
Schüler Johann Conrad Ott, Johann Caspar Ott und Johann
Rudolf von Grebel in französischer Sprache, io1/., S. 40. Datiert
Zuric, le 16. May 1759. 200 —
Wieland, damals Hauslehrer in der Familie des Amtmanns v. Grebel in
Zürich, faßt hier für seine Schüler, die im Begriffe sind, sich zu ihrer
weiteren Ausbildung nach Paris zu begeben, zunächst nochmals die Grund-
sätze zusammen, die er ihnen für ein wahrhaft glückliches Leben ein-
zuprägen gesucht hat. Sie sollen vor allem nach Menschenliebe und
selbstloser Güte streben, Eitelkeit und Hochmut meiden, und stets be-
denken, daß der Weise und Tugendhafte gern mit sich allein ist, da er
stets Beschäftigung in seinem Innern findet, zum Leben mit den Menschen
C. G. Boerner, Leipzig. Katalog XXVI. Autographen.
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