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Boetticher, Ernst
... Sendschreiben über Troja (Teil 5): Hissarlik, wie es ist: auf Grund der Untersuchungen vom 1. bis 6. Dezember 1889 und im Frühjahr und Sommer 1890 ; (nebst Protokoll der Zeugen) — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.5497#0005
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Fünftes Sendschreiben im Kampf um llion.

(Als Manuskript gedruckt.)

HISSARLIK WIE ES IST.

Bericht
über die Untersuchung des Hügels Hissarlik

vom 1. bis (i. Dezember 1889
(nebst Protokoll der Zeugen).

^sSjji'un bin ich also an Ort und Stelle gewesen. Man kann mir nicht mehr ent-
gegenhalten, dass ich die Dinge nur von der Studirstube aus beurtheile. Und was
ist das Ergebniss meiner Besichtigung von Schliemann's „Troja"? Die Befestigung
meiner Üeberzcugung, dass dies elende Gemäuer weder Troja noch andere Wohn-
stätten darstellt, sondern als „Feuern ekropol e" dem Todtenkult gedient hat.
Diese meine Ueberzeugung wird einst die allgemeine sein, die „Studirstube" bewährt
dastehen gegenüber Leuten, die uicht nach vergleichender Methode aus inneren
Gründen, sondern unbedenklich nach dem äusseren Äugenschein urtheilen.

loh will also wie folgt über meiue gemeinsam mit Dr. Schliemann und Dr. Dörp-
feld und in Gegenwart der von dem ersteren dazu eingeladenen Zeugen Professor
G- Niemann (Wien) und Major Steifen (Cassel) vorgenommene Untersuchung be-
richten, zuerst ihre Ergebnisse feststellen, und alsdann eine Charakteristik dieser
Untersuchung sowie der von jener Seite beliebten Publikationen folgen lassen.

I.

Ergebnisse der Untersuchung.

1. Topographie von Hissarlik.
Von Konstäntinopel führt eine reizvolle zwölfstündige Fahrt mit dem Dampfer
nach Tschanak-Kalessi, eine kleine Stadt auf 'der asiatischen Küste der Darda-
nellen. Von dort bedarf es noch eines Rittes von sechs bis sieben Stunden, um

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