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stehen sollten. Was den Thraeiern Orpheus, Jen Athenern Bacis,
den Argivcrn Melnuipns war, hiefs den Thebanern Tiresias. Es
sind Gesammlbenenniingen ganzer Prophclensehulen und Wahrsa-
gerfamilien. Kluge Frauen und Prophetinnen hief/sen den Theba-
nern Töchter des Tiresias, Manto, Dajihne .(Diodor. IV. 66. p.311.)
Historis u. s. w., lauter bedeutende Namen aus der Sache seihst.
Eine solche kluge Wisserin half auch der Alcniene aus der
Noth, indem sie durch ihren voreilenden Jubel den Zauber lüs'te *).
Ein anderer aller Volksglaube, der das Wiesel ein durch das
Maul gebärendes böses Ungeziefer nannte, wurde damit zusam-
mengeschmolzen **), die Freundin Alcmenens wurde in ein Wie-
*) Die griechischen Worte sind eo$i3>ta s-rnaiv — oXoXu'?«i. Das
letztere Wort gehört ganz eigentlich in die Litanei der alten Grie-
chen bei Freudenfesten, wo die Männer äXaXct, die Weiber öAoXü
riefen, so wie in den Bacchischen Festen sX!£Afu. Daher wird
cXoXvZ,nv durchaus von dem heiligen Jubelruf der Weibet schon beiin
Homer, It. 6. 302. gebraucht, wozu Strunze eine eigene Disserta-
tion de uliilatu in sacris Minervae geschrieben hat. So viel ist aus
Wesseling zu Diodor.T. II.p.90. und Hemster huys zuLucian
T. I. p. 6. allgemein bekannt, dafs es nur von Weihern und hei
guten Schriftstellern nur von frohem Jubel gehraucht wurde.
Es wird jedoch ganz eigentlich von den Weibern gesagt, die den
Kreisenden beistehen und nun, so wie das Kind die Erde be-
rührt hatte, ein lautes Jubelgeschrei erhohen. Die Stellen in der
Homerischen Hymne in Apoll, Del. 119., beim Callimachns in
Del. 258. und Theocrit. XVII, 64. lassen darüber keinen Zweifel
übrig. Vielleicht entstand die ganze Sitte dieses Rufs, wozu wir
in den Religionsgebräuchen mehrerer halbwilden Nationen in Asien
und Nordamerika noch die Parallele iinden, zuerst an der Seite
der Gebärerinnen und ging dann erst auf andere religiöse Ver-
anlassungen über. Wahrscheinlich wurden die drei Sylben wie ein
Canon gesungen. Aber auch so mag es an die lärmenden Opfer-
liturgieen der Wilden erinnern. Die spätem Griechen verglichen
die Stimme die Frosches, womit er sein Weibchen lockt, mit
diesem okoXv. S. Aelian, H. An. IX, 13.
*) Aelian, H. An. XII, 5. p. 663 ed. Gron. sagt: die Thebaner ehrten
das Wiesel als Amme des Hercules Diefs sei aber so zu ver-
stehen , dafs ein solches Thier durch sein Vorüberlaufen die Ent-
bindung der Alcmene befördert habe, K«S>j/utvi)j sxJ uiblat AXx-
^tvjyijf — rj)v&£ Tagtxhgafxuv, xai roiig twv whivwy "kvGtxi Be-
cjxov;, v.a) TrqosXSilv rov 'HjaxAsa xai ifirsiv ^Si). 'Warum könnte
sich nicht auch die Sage anf ein wirkliches Ereignifs gründen.
Eine Schwelgebärende erschlickt durch das unvermuthete Vorüber-
stehen sollten. Was den Thraeiern Orpheus, Jen Athenern Bacis,
den Argivcrn Melnuipns war, hiefs den Thebanern Tiresias. Es
sind Gesammlbenenniingen ganzer Prophclensehulen und Wahrsa-
gerfamilien. Kluge Frauen und Prophetinnen hief/sen den Theba-
nern Töchter des Tiresias, Manto, Dajihne .(Diodor. IV. 66. p.311.)
Historis u. s. w., lauter bedeutende Namen aus der Sache seihst.
Eine solche kluge Wisserin half auch der Alcniene aus der
Noth, indem sie durch ihren voreilenden Jubel den Zauber lüs'te *).
Ein anderer aller Volksglaube, der das Wiesel ein durch das
Maul gebärendes böses Ungeziefer nannte, wurde damit zusam-
mengeschmolzen **), die Freundin Alcmenens wurde in ein Wie-
*) Die griechischen Worte sind eo$i3>ta s-rnaiv — oXoXu'?«i. Das
letztere Wort gehört ganz eigentlich in die Litanei der alten Grie-
chen bei Freudenfesten, wo die Männer äXaXct, die Weiber öAoXü
riefen, so wie in den Bacchischen Festen sX!£Afu. Daher wird
cXoXvZ,nv durchaus von dem heiligen Jubelruf der Weibet schon beiin
Homer, It. 6. 302. gebraucht, wozu Strunze eine eigene Disserta-
tion de uliilatu in sacris Minervae geschrieben hat. So viel ist aus
Wesseling zu Diodor.T. II.p.90. und Hemster huys zuLucian
T. I. p. 6. allgemein bekannt, dafs es nur von Weihern und hei
guten Schriftstellern nur von frohem Jubel gehraucht wurde.
Es wird jedoch ganz eigentlich von den Weibern gesagt, die den
Kreisenden beistehen und nun, so wie das Kind die Erde be-
rührt hatte, ein lautes Jubelgeschrei erhohen. Die Stellen in der
Homerischen Hymne in Apoll, Del. 119., beim Callimachns in
Del. 258. und Theocrit. XVII, 64. lassen darüber keinen Zweifel
übrig. Vielleicht entstand die ganze Sitte dieses Rufs, wozu wir
in den Religionsgebräuchen mehrerer halbwilden Nationen in Asien
und Nordamerika noch die Parallele iinden, zuerst an der Seite
der Gebärerinnen und ging dann erst auf andere religiöse Ver-
anlassungen über. Wahrscheinlich wurden die drei Sylben wie ein
Canon gesungen. Aber auch so mag es an die lärmenden Opfer-
liturgieen der Wilden erinnern. Die spätem Griechen verglichen
die Stimme die Frosches, womit er sein Weibchen lockt, mit
diesem okoXv. S. Aelian, H. An. IX, 13.
*) Aelian, H. An. XII, 5. p. 663 ed. Gron. sagt: die Thebaner ehrten
das Wiesel als Amme des Hercules Diefs sei aber so zu ver-
stehen , dafs ein solches Thier durch sein Vorüberlaufen die Ent-
bindung der Alcmene befördert habe, K«S>j/utvi)j sxJ uiblat AXx-
^tvjyijf — rj)v&£ Tagtxhgafxuv, xai roiig twv whivwy "kvGtxi Be-
cjxov;, v.a) TrqosXSilv rov 'HjaxAsa xai ifirsiv ^Si). 'Warum könnte
sich nicht auch die Sage anf ein wirkliches Ereignifs gründen.
Eine Schwelgebärende erschlickt durch das unvermuthete Vorüber-