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Boisserée, Sulpiz
Denkmale der Baukunst vom 7. bis zum 13. Jahrhundert am Nieder-Rhein — München, 1833

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https://doi.org/10.11588/diglit.1178#0008
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über die höchst merkwürdige EntWickelung zu verbreiten, welche in der zweiten Hälfte
des I2lc" Jahrhunderts der Entstellung jener neuen, durchaus eigenthfimlichen Baukunst
vorherging, deren schönste Uhu he wir in der Domkirche von Köln bewundem.

Gegenwärtiges Werk reiht sich in sofern an mein früheres über diese Domkirche
an. Aus Rücksicht darauf, und um die Vergleichung zu erleichtern, habe ieli alle
grösseren Gebäude in demselben Verhöltniss wie den Kölner Dom zeichnen lassen;
zugleich habe ich das bei diesem ursprünglich zu Gründe gelegte römische Fussmass
beibehalten, und zwar um so mehr, weil es scheint, dass dasselbe in den älteren
Zeilen bei dem deutschen Kirchenbauwesen fast allgemein gebräuchlich gewesen ist.

Die Messungen und Zeichnungen zu den vorliegenden Tafeln sind von verschiedenen
Bauverständigen und Künstlern besorgt worden. Vor allen war Baurath Schauss in Köln
dafür thfitig, auch überliess er mir eine Sammlung von Rissen, wozu er den Anfang schon
früher gemacht hatte, als ich den Gedanken zn der meiiiigcn fasste. Mit und nach ihm
arbeiteten Maler Fuchs und Architect Dupont in Köln, Hofmaler D. Quaglio und Architcct
Kurz in München. Dann war mir der Stadtbaumeister Weyer in Köln mit Zeichnungen
von der St. Kunibertkirche, und Architcct Schonen mit jenen von der Kirche seiner
Vaterstadt Neuss bchülllich; vorzüglich aber hatte ich mich der freundschaftlichen Bei-
träge des Bauinspcctors Lassaulx in Koblenz zu erfreuen.

Da der oben ausgesprochene kuustgeschichtliche Zweck dieses Werks mir gewisse
Grenzen setzte, und ich auch äusserer Verhältnisse wegen mich beschränken jnusste, so
konnte ich freilich nicht alle niederrheinisehe Denkmale aus jenem Zeitraum darin
aufnehmen, welche der Bekanntmachung werth sind. Sollten jedoch die Freunde vater-
ländischer Altcrthümcr eine Fortsetzung wünschen und die Umstände sich dazu günstig
genug gestalten, so dürfte es besonders unter der Mitwirkung des genannten Freundes in
Koblenz nicht schwer werden, einen reichhaltigen Nachtrag zu liefern.
München im April 1S33.
 
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