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VORWOBT.

Ze Worms bi dem Bitte,

Wol kaum ist es iiöthig die Herausgabe eines Wormser Urkunden-
buehes naher zu begründen, eher muss man sich wundern, dass diese Arbeit
nicht schon frülier gemacht worden ist. Hat doch schon im Jahr 1845
der unvergleichliche Frankfurter Historiker Joh. Friedrich Böhmer den
Wunsch darnach ausgesprochen. „Am erfreulichsten wäre es gewiss, sagt
er, wenn Jemand ein Wbrmser Urhundenbuch unternähme, und dann
auch mit Zuziehung der Heiehrung welche die Werke von Fichard
Bluntschli Jäger und Bensen über Frankfurt Zürich Ulm und Botenburg
für Städtegeschichte gewähren, eine Geschichte der Stadt bearbeitete. Es
ist jetzt wieder ein Gymnasium und also doch einige literarische Bildung
in Worms. Sollte der Hoden Niemanden lieb genug sein, sollten die noch
vorltandenen Denkmäler der Baukunst und Dichtung Niemanden genug
anziehen, um etwas würdiges für die Geschichte der Stadt zu thun oder
zu veranlassen?"1 — AMein Zeit und Umstände waren damals einem
solchen Unternehmen nicht günstig. Zu sehr hatte die Stadt noch an den
Folgen der furchtbaren Schicksalsschläge zu leiden, ivomit sie seit zwei
Jahrhunderten heimgesucht worden war. Die tägliche Noth erstickte das
Hedürfniss für die idealen Güter der Kunst und Wissenschaft. Die er-
habenen Denkmäler der Vorzeit waren dem Untergang preisgegeben und
selbst die reichen Schätze, welche der Boden an Alterthümern bewahrt,
wurden, wenn sie zufällig an das Licht kamen, kaum der Beachtung ge-
würdigt und in aUe Winde zerstreut2. Mit dem politischen und wirth-
schaftlichen Aufschwünge Deutschlands in der zweiten Hälfte dieses Jahr-
hunderts trat auch in Worms eine Wandelung ein. Zeugen dafür sind das

1 Fontes rerum Germanicarum II. Stuttgart 1845 p. XXVI, vgl. audt Quartal-
Häuer des hist. Vereins für das Grosshens. Hessen 1876 nr. 3 u. 4 p. 18.

' s. Aug. Weckerlina, die Komische Abteilung des Paulus-Museums der Stadt
Wormx. Worms, E. KrambShler 1885. 8. (Programm nr. 575) p. 2. 25 f.
 
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