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Borchardt, Ludwig
Die aegyptische Pflanzensäule: ein Kapitel zur Geschichte des Pflanzenornaments — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.43137#0055
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Abbildung 69.

spielen der Spätzeit die merkwürdig verständige Behandlung der einzelnen Dolden-
strahlen.
Wir sind nunmehr mit unserer Besprechung der Papyrussäulen zu Ende
und wollen daher, da diese Säulen früher viel-
fach mit den bereits oben genügend charakte-
risirten Nymphaeensäulen zusammengeworfen wur-
den, nochmals kurz die Merkmale aufzählen, durch
welche sich diese von jenen unterscheiden:
Die Basis fehlt bei den Papyrussäulen nur ganz
ausnahmsweise, bei den Nymphaeen-
säulen öfter.
Der Schaft der Papyrussäule hat Schwellung
und Fussblätter, welche beide der Nym-
phaeensäule ursprünglich fehlen.
Die Zwischenstengel, welche nur bei der ge-
schlossenen Doldensäule Vorkommen,
haben wie die Plauptstengel Papyrus-
formen, bei den Nymphaeensäulen da-
gegen Formen von Nymphaea-Knospen
und Blüthen.
Die äusseren Umrisslinien der geschlossenen wie
offenen Papyruskapitelle sind wesent-
lich unterschieden von denen der ge-
schlossenen und offenen Nymphaeen-
säulen.
Die Kopfblätter reichen beim Papyruskapitell
nie1) bis zum oberen Rande, beim Nymphaeakapitell stets.

Bündelsäule mit offenen Papyrusdolden
aus Edfu. Sp. Zt. Ptolemäisch; nach Berl. Museum,
Ph. 138.

*) Nur in L. D. III, 93. (Zeit Amenophis’ III. und seiner Nachfolger, s. oben.)

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