Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Borchardt, Ludwig; Deutsche Orient-Gesellschaft [Hrsg.]
Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Abusir: 1902 - 1904 (Band 1): Das Grabdenkmal des Königs Ne-User-Re' — Leipzig, 1907

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36919#0180
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
i68

Grabdenkmal des Königs Ne-usur-re'.

Jahre halfen Dr. Möller und Völz, der letztere bis zum io. März, da er dann zu Leitung der
deutschen Ausgrabungen nach Gise ging. Für das dritte Jahr hatte sich Regierungsbaumeister
Dotti der Deutschen Orient-Gesellschaft zur Verfügung gestellt, außer ihm waren die Regierungs-
bauführer Boehden und Decker bei den Grabungen tätig. Boehden, dessen Urlaub ablief,
verließ uns am iß. April. Leider mußte Decker, der im Anfänge desselben Monats schon
erkrankt war, am io. April in ein Hospital nach Kairo gebracht werden, wo er dann lange
Wochen am Unterleibstyphus darniederlag. Nach seiner glücklichen Genesung konnte er Ägypten
am iß. Juni verlassen.
Es ist mir eine angenehme Pflicht, all diesen meinen Mitarbeitern, die ihre technischen
und archäologischen Kenntnisse, sowie ihre zeichnerischen Fähigkeiten willig der Deutschen
Orient-Gesellschaft für ihre große ägyptische Unternehmung zur Verfügung gestellt hatten,
auch hier den aufrichtigsten Dank auszusprechen.
Ich glaube sie alle so weit zu kennen, daß ich wohl sagen kann, daß keiner von ihnen
irgendwie Wert darauf legen würde, seinen Anteil an den gemeinsam errungenen Resultaten
von den Arbeiten der anderen gesondert oder auch nur besonders bezeichnet zu sehen. Wenn
wir dennoch jede unserer Aufnahmen mit dem Namen des Urhebers unterzeichnet haben, sogeschah
dies weniger, um die Autorschaft besonders hervorzuheben, sondern einzig und allein, um dadurch
unser Verantwortlichkeitsgefühl den Lesern gegenüber zu zeigen. Eine Scheidung der
einzelnen Leistungen wäre außerdem schier unmöglich gewesen bei einer so ausgedehnten,
sich allmählich aus Einzelarbeiten aufbauenden Unternehmung, bei der alle Mitschaffenden so
eng in einander zu arbeiten hatten.
Gerade dieses gleichmäßige Zusammenwirken aller erhöhte aber die Arbeitsffeudigkeit,
die während der ganzen Dauer unserer Tätigkeit nicht nachließ. Ihr ist es zumeist zu
verdanken, daß wir unser Grabungsfeld mit ganz geänderten, — und ich sage wohl nicht
zu viel — mit wesentlich klareren Vorstellungen über die Anlage der Pyramidenfelder ver-
lassen haben, als es die Schulmeinungen waren, die wir dahin mitgebracht hatten.


Abb. 143: Erste Rückkehr aus dem Innern der Pyramide.
 
Annotationen