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Borchardt, Ludwig; Croon, Louis
Die Entstehung der Pyramide an der Baugeschichte der Pyramide bei Mejdum nachgewiesen — Berlin, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.32634#0048
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Die Pyramide ist also, das wird im vorstchenden mir hofientiich gelungen sein festzuiegen,
keine Kunstform, die sich etwa als selbstverständlich für ein königlich auszuzeichnendes
Grab empfindungsgemäß aufgedrängt hat. Sie ist vielmehr durch das Suchen von mehreren
Generationen von Baumeistern erst auf den merkwürdigsten Umwegen, vielleicht gar zufällig
entstanden. Auch daß sie hlieb und uns heute noch als der richtige Ausciruck für ein aitägyp-
tisches Königsgrab giit, hat sie kaum sich selbst zu verdanken, sondern dem, der sie sich er-
bauen ließ, dem König Snefru, dem mächtigen Begründer einer großen Dynastie. Seine
Familie errichtete sich ihre Grabdenkinäler nach dem Vorbilde des Baues ihres Stannn-
vaters. Der erste König, den man nicht mehr zu dieser Dynastie rechnen kann, Schepses-
kaf, versucht noch, die schon zur Überlieferung gewordene Pyramidenform wieder durch ein
Grab in Hausform zu ersetzen. Aber das Empfinden hatte sich schon zu sehr an die
Pyramidenform gewöhnt. Seine Nachfolger, die Könige der 5. Dynastie, kehrten wieder zur
Pyramidenform zurück.

Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Buchdruckerei G. m. b. H., Berlin SW 68.
 
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