Allgemeine Widerlegung. 4?
45. Und wan man sündigen kan/ indem man euffec-
lich wahryafstig gute Wecke thut/ wie vielmehr kau
man sündigen/ wan man solche Wercke rhut/ die wahr-
haUtg böse seynd / als wan man niemand Ehre wil er-
weisen / noch fernem Chrtstbruder einen guten Morgen
wünschen Dan dieses ist ein Merkzeichen des Hasses
rmb der Feindschatst; weil dieselben / die ihren Nechsten
Haffen / solches blicken lassen / wan sie ihn nicht größen-
öder ihm einen guten Tag wünschen wollen. Gleich-
wohl achten dieses die Quaker für das allerbeste Kenn-
zeichen ihrer Tugenden; indem sie sagen / daß dieselben/
welche die Leute grüßen / oder Lemand einen guten Tag
wünschen / vom Glauben abgefallen/ und von Gotte sich
gewendet.
46. Dieses ist eine grosse Verrückung des Geistes/
und ein Zeichen / daß sie nicht wissen / wortnnen die Tu-
gend/ oder die Sünde bestehet. Dan wan sie solches mi-
sten/ so würden sie die Tugend nicht in die eusterltche
Sauersichttgkeit und geruniMe Stirne stellen r well die
Tugenden so wohl als die Sünden nur innerliche Wer-
kte seynd des Menschlichen Willens / welcher sich begie-
sset entweder GO't und das Ewige / oder aber das Bö-
se und das Zeitliche/das vergänglich zu lieben« DtK
iß es alles/ was die Tugend/ oder die Sünde macht; und
nicht dergleichen Lumpereyen / welche diese Quaker für
Zeichen halten / daraus man die Tugend/ oder die Sün-
de erkennen körnen; indem sie wahnen / daß dieselben/
welche den tzuht vor niemand abziehen/ noch jemand ei-
nen guten Tag wünschen / Gotte getreu seyn: Hinge-
gen die andern/ welche / aus Ehrerbietigkeit oder guhkec
Zuneigung / zu ihrem Nechsten sagen / guhren Tag/
oder GD tt behüte euch / für W lrlich halten/ und fük
solche/ die den Glauben verlassen.
47» Ich lasse einen jeden von solcher Unwissenheit
und Ungereimtheit des Geistes dieser Rotte Mhellen/
C 5 wel-
45. Und wan man sündigen kan/ indem man euffec-
lich wahryafstig gute Wecke thut/ wie vielmehr kau
man sündigen/ wan man solche Wercke rhut/ die wahr-
haUtg böse seynd / als wan man niemand Ehre wil er-
weisen / noch fernem Chrtstbruder einen guten Morgen
wünschen Dan dieses ist ein Merkzeichen des Hasses
rmb der Feindschatst; weil dieselben / die ihren Nechsten
Haffen / solches blicken lassen / wan sie ihn nicht größen-
öder ihm einen guten Tag wünschen wollen. Gleich-
wohl achten dieses die Quaker für das allerbeste Kenn-
zeichen ihrer Tugenden; indem sie sagen / daß dieselben/
welche die Leute grüßen / oder Lemand einen guten Tag
wünschen / vom Glauben abgefallen/ und von Gotte sich
gewendet.
46. Dieses ist eine grosse Verrückung des Geistes/
und ein Zeichen / daß sie nicht wissen / wortnnen die Tu-
gend/ oder die Sünde bestehet. Dan wan sie solches mi-
sten/ so würden sie die Tugend nicht in die eusterltche
Sauersichttgkeit und geruniMe Stirne stellen r well die
Tugenden so wohl als die Sünden nur innerliche Wer-
kte seynd des Menschlichen Willens / welcher sich begie-
sset entweder GO't und das Ewige / oder aber das Bö-
se und das Zeitliche/das vergänglich zu lieben« DtK
iß es alles/ was die Tugend/ oder die Sünde macht; und
nicht dergleichen Lumpereyen / welche diese Quaker für
Zeichen halten / daraus man die Tugend/ oder die Sün-
de erkennen körnen; indem sie wahnen / daß dieselben/
welche den tzuht vor niemand abziehen/ noch jemand ei-
nen guten Tag wünschen / Gotte getreu seyn: Hinge-
gen die andern/ welche / aus Ehrerbietigkeit oder guhkec
Zuneigung / zu ihrem Nechsten sagen / guhren Tag/
oder GD tt behüte euch / für W lrlich halten/ und fük
solche/ die den Glauben verlassen.
47» Ich lasse einen jeden von solcher Unwissenheit
und Ungereimtheit des Geistes dieser Rotte Mhellen/
C 5 wel-