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VI

Vorwort.

Daß die Anmerkungen außer den Litteraturangaben und den nötigsten topographischen Er-
klärungen noch eine Zusammenstellung der für die Regierungszeit jedes Abtes neben der Dar-
stellung des Ohem in Betracht kommenden Quellen enthalten, liegt in der Idee unseres Unter-
nehmens; sachliche Erörterungen habe ich zurückgehalten. —Entsprechend glaubte ich in den An-
merkungen zum Wappenbuch Fühlung mit den älteren Wappenbüchern der oberrheinischen Gegend
suchen zu sollen, mir aber spezielle genealogische oder heraldische Notizen ersparen zu dürfen.

Die Einleitung soll über die Reichenauer Geschichtsschreibung in Kürze orientieren. Die
Persönlichkeit des Gallus Ohem hat darin ihren Platz gefunden, während die Bedeutung seines
Werkes durch jene Ubersicht über die älteren Aufzeichnungen zur Geschichte des Klosters am
besten charakterisiert wird. Was im Kloster nach Ohem zur Geschichte der Reichenau geschrieben
ist, hat geringe Bedeutung; doch dürfte eine Zusammenstellung des bisher wenig erforschten hand-
schriftlichen Materials erwünscht sein. Der einzige Inhalt der späteren Klostergeschichte ist der
von 1508—1803 dauernde Inkorporationsstreit mit Konstanz, für den Quellen und Litteratur kurz
anzuführen sind.

Dem Verzeichnis der Handschriften des Ohem mußte ich eine etwas ausführlichere Be-
gründung meines von der Ansicht Baracks und Breitenbachs abweichenden Urteils über das
Verhältnis der Handschriften folgen lassen.

Was die Herstellung des Textes betrifft, so bin ich in Anordnung, Wortlaut und Schreibung
ganz der Hs- F gefolgt; nur Willkürlichkeiten, wie die gelegentliche Häufung der Doppelkonsonanten,
habe ich beseitigt. Notwendige Ergänzungen sind in [eckigen] Klammern beigefügt; Wörter oder
Stellen, welche im Interesse des Sinnes oder der Konstruktion zu streichen wären, sind in (runde)
Klammern eingeschlossen; wo ich einzelne Buchstaben korrigiert habe, sind sie kursiv gedruckt.

Die zeitraubende und schwierige Herstellung dieser kritischen Ausgabe des Ohem ist mir
nur durch die unermüdliche Beihülfe des Herrn Prof. Dr. Schulte zu Freiburg i. B., dessen be-
sonderer Sorge die Quellen und Forschungen zur Geschichte der Abtei Reichenau von der historischen
Kommission unterstellt sind, ermöglicht; Herr Schulte hat nicht nur meine Studien im General-
landesarchiv zu Karlsruhe auf das wirksamste gefördert und spätere archivarische Nachforschungen
bereitwilligst übernommen, sondern auch die Einzelheiten der Einrichtung und Durchführung des
Unternehmens mit erfahrenem Rate fortwährend bestimmt. Eine sehr wesentliche Unterstützung
verdanke ich bezüglich des Verzeichnisses der Schenkungen und der Bearbeitung des Wappen-
buches auch Herrn Archivrat Dr. Baumann in Donaueschingen.

Zu großem Dank bin ich außerdem den Bibliotheken von Freiburg, Donaueschingen, St. Paul
in Kärnten, Einsiedeln, Lindau, Stuttgart, München und Karlsruhe für die Ubersendung ihrer
Handschriften, dem k. Staatsarchiv zu Stuttgart für Besorgung einer Urkundenkopie, dem k. Staats-
archiv zu Osnabrück, der k. Universitätsbibliothek zu München und besonders dem Generallandes-
archiv zu Karlsruhe für die liebenswürdigste Gastfreundschaft verpflichtet. Meinen wärmsten Dank
möchte ich hier auch denjenigen Herren wiederholen, welche die große Güte hatten, meine An-
fragen über Handschriften und Urkunden zu beantworten, dem Herrn P. Anselm Achatz 0. S. B.,
Stiftsarchivar von St. Paul in Kärnten, Landgerichtsrat Bazing zu Ulm, Dr. Cartellieri und
Bibliothekar Dr. A. Holder zu Karlsruhe, Professor Dr. Meyer zu Frauenfeld, Pfarrer Reinwald
zu Lindau, Professor Dr. Ziegler zu Überlingen.

München, Ostern 1893.

Dr. Karl Brandi.
 
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