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i u em hochwirdigen fürsten und herren her Martin appt des wirdigen gotzhus

Rychenowe, minem gnädigen herren, empütt ich Gallus Ohem, des bedachten gotz-
hus caplon minen gehorsamen Pflichtigen und willigen dienst.

Diewyl, hochwirdiger fürst, besunder gnädiger herr minen fordren vil gnaden, eren

5 und gütz von üwern gotzhus widerfaren sigen, dessglichen von üwern gnaden miner
ungeschickten personen täglich für ander ns sunder gnad begegnot, so pflicht mich ere,
billichait und tugend, min vermügen libs, gütz und vernunfft, von den gnaden mir doch
gegen andern menschen klain ertailt, üwer gnaden und egedachtem gotzhus wertig,
gehorsam, besorgsam und dienstlich zü machen. Also ich och willenclich mit demüttiger

10 erpiettung, so lang der gaist mine glyder in leben enthalt, tun wil, und ich jetzt diser
zitt mit alter und libs krankhait beladen mit miner priesterlicher Übung das gotzwort
von der kantzel nit fürohin (von üwern gnaden erlassen) verbringen mag, sunst och von
üwer fürstlichen gnaden mit dem ampt des gaistlichen hoffgerichts begaubt, von onge-
lerte bäbstlicher und kaiserlicher rechten zü rüb gestelt bin, damit und ich aber den

15 ewangelischen pfening mir verlihen, von gottes gnaden bevolhen, one wücher nit verhalt
und begrabe, nit ain dürs, fuls und wurmstössig gelide (wie wol das minste aller) un-
clanckparlich und unerkantlich von und vor üwer gnaden ersehen werde, hab ich mir
mit gottes gnaden und üwer gnaden kunst und erfarne hilff usser gehorsame und be-
sonder zü dem vorbenempten gotzhus liebe mit mutterlicher zungen zü schriben von

20 dises gotzhus stifftung, anvang und mittel, bis uff üwer gnaden prelatur und regement,
wie vil äppt, wie jettlicher geregiert habe, och von siner herlichait und fryhaitten, wie
das min fürgenomen gschriift klarer ustrucken wirt, fürgenomen.

In söllicher miner fiirgsetzten arbait verwundert, ergrust und erschrekt mich ser,
das vormals kainer die bürde, besonder weder maister Hans Spenlin, der ärtznye und

11 F: des [corr. in das] gotzwortz.

1 Abt Martin von Weißenburg, 1492—1508. Derselbe hatte in Freiburg i. B. studiert und
stand mit Bonstetten in litterarischem Briefwechsel [Qu. zur Schweizer Gesch. XIII, 78]. — 4 ff. s.
Einleitung. — 24 Über Hans Spenlin und Heinrich Blant vergl. die Regierungszeit Abt Friedrichs
von Wartenberg.
 
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