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[162. 163.]

Abt Friedrich II., 1427—1453.

135

1 der gelerten. Dann als er in das closter kam, vand er ettliche bücher in aim gwelb,
ettliche versetzt, verlihen und zerströwt; zü hand buwt er ain gemach oder libery zu

SCllOnem behalt der bücher und kofft umb VIC gülden bücher von marggraff Friderichen von Göttien1
die sines -brüders marggraff Otten, wiland bischoff zu Costentz gewesen waren; was aber die bücher ge-

5 wesen syen, vindt man noch ain register in der liebery.

Er enthielt ouch ain zit by im maister Pettern Rentzen, doctorem in decretis,
och ainen doctorem in der hailigen geschrifft, witter zu lernen, in göttlichen dingen
underwisen und ratt empfachen. Als er och was in dem concili zu Basel in aim grossen
handel des gotzhus der von Ulm halb, nichtzit clester minder gieng er teglich in die
10 sapientz der hochen schul. Er schickt dry siner herren, her Hainrichen Planten, her
Johannsen Pfuser und her Eberharten Kürnegger, gen Wien uff die schul. Der
erst ward maister in den siben künsten und baculari in der hailigen geschrifft, der
ander bacularius.

Item er zoch zü im in die Ow maister Hannsen Spenlin, wolgelert in den fryen
15 künsten, maister in den gaistlichen rechten, ouch der artzny doctor und der hailigen geschrifft be-
werter uud behörter baculary, lech im sant Johanns pfrüncl in dem münster, die dozemal

an gülten gut WäS, gab im darzü umb sine bücher ain merckliches libding.

In dem gotzdienst hielt er sich also: er stund all nacht uff zu der metti, halff
die mit den capittelherren singen; darnach lett er sich nit wider zü bett, sunder rüwt
20 er uff siner gutschen bis zü priin zit; so berait er sich dann, mess zü lesen, als er
teglich tett, er wurd dann us besonder grosser nottdurfft und ehafftin gehindert; das
verzoch sich bis uff das ampt, by dem und sext er harret; die non und complett las
er in sinem betthus und sang die vesper mit den herren in des hailigen crütz capell,
da jetzt der chor statt.

4 Am Rand von jüng. H. : bischoff Ott obüt a. 1439 F. — V doctor doctorem F. — 23 in des — statt [so F, DJ, einem jüngeren
Zeichen zufolge hinter als er teglich tett einzuschieben [so alle übrigen Hss.J.

3 Eintragung in die H> XIV [Mone Q.-S. 1, 234] — doch ad centum florenos.
17 Wir haben darüber eine Quittung Spenlins, die Öhem eingesehen haben mag; die Bücher
waren folgende:

Item bijbli in zicain stucken.

» viertzehen stuck von Nicolai de Lyra über die bybü.

» zehen stuck über die bybli von Hainricus de Hassya.

» » » Thomas sentenciarum und sunsz etc.

» drü » » über die eicangelisten.

» zicai » von Mangno Alberto de mirabili scientia dei.

» funff » Gorram über die epistel.

» ain guter text sentenciarum und darzu nun und zwaintzig stuck in theologia mengerhand materi.
 
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