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auf dem Widmungsbild von Cim 581) überein. Er sitzt würdevoll mit
Bart und Tonsur da, der grosse Silbernimbus hat einen schmalen, ab-
wechselnd mit schwarzen und weissen Punkten besetzten roten Rahmen,
der nach innen einen weissen, nach aussen einen rotbraunen Kontour
hat. Auf seiner Schulter steht die Taube mit rotbraun-konturiertem
Goldnimbus. Die Taube, die ihm in das Ohr flüstert, ist von feiner
blaugrüner Farbe, wie Bart und Haupthaar des Papstes. Das Gefieder
wird durch feine weisse und rote Aufzeichnungen markiert, das Auge
ist schwarz, der Fuss rotbraun.
Der Papst trügt eine rotbraune Casula mit weissen Schraffierungen
und dunklerem Lokalton getönt. Die Schatten und Lichter sind, wie
bei den Vorhängen, mit einer gewissen Breite aufgetragen. Unten schliesst
die Casula mit einer Goldborte ab. Über der Casula hängt das Pallium
in Form eines Yförmigen Kreuzes, dessen Arme auf den Schultern liegen.
Die Farbe ist ein stark weiss gehöhtes lichtes Rotbraun. Das Pallium
ist mit roten Kreuzen besetzt2). Der goldene Längsbalken reicht zum
Halse empor. Die Rückseite der Kasel, von der ein Teil zwischen dem
rechten Unterarm und dem Knie sichtbar wird, ist zinnoberrot3). Die
Rückseite des Pallium, welche vom Schosse an abwärts umgeschlagen
und also sichtbar ist, ist grün mit zinnoberroter Höhung. Die blau-
grüne, mit goldener Borte besetzte (sie ist am rechten Handgelenk
sichtbar) Tunica ist mit weisser und dunklerer Lokalfarbe kräftig gehöht.
Um den Hals trägt der Papst ein hellbraunes stark weissgehöhtes Hu-
merale mit Lappen. Auf demselben geht ein wagrechter blaugrüner
Streifen mit rotbraunem Kontour nach oben und unten; letzterer ist
wellenförmig und wird noch von einem gleichlaufenden weissen Kontour
begleitet. Unten sieht die silberne, mit goldener Borte verbrämte Stola
heraus. Die in blauschwarzen Schuhen steckenden Füsse stehen auf einem
blaugrünen Fussbrett mit weisser Strichhöhung und rotbraunem Kontour.
Mit der linken Hand, in der er auch das Tintenfass hält4), fasst
9 Janitschek, D. Malerei S. 72.
2) Da die Bezeichnung der Pallien mit Kreuzen erst, nach Kraus
(Codex Egberti S. 17) im 10.—11. Jahrh. aufkommt, so ist es schon aus
diesem Grunde unmöglich, die Handschrift höher hinaufzusetzen als die letzten
Jahre des 10. Jahrhunderts.
3) Eine solche lebhafte Farbe der Rückseite von Stoffen und Gewändern
hat der Codex auch sonst (Vorhang, Tunica, Gewand des Engels). Auch im
Bremer Evangelistar finden wir denselben Zug. Müller a. a. 0. S. 59.
4) Dasselbe hat die Form eines kleinen Hornes, wie oft in karoling.
Zeit, vgl, Leitschuh a. a. 0. S. 445.
auf dem Widmungsbild von Cim 581) überein. Er sitzt würdevoll mit
Bart und Tonsur da, der grosse Silbernimbus hat einen schmalen, ab-
wechselnd mit schwarzen und weissen Punkten besetzten roten Rahmen,
der nach innen einen weissen, nach aussen einen rotbraunen Kontour
hat. Auf seiner Schulter steht die Taube mit rotbraun-konturiertem
Goldnimbus. Die Taube, die ihm in das Ohr flüstert, ist von feiner
blaugrüner Farbe, wie Bart und Haupthaar des Papstes. Das Gefieder
wird durch feine weisse und rote Aufzeichnungen markiert, das Auge
ist schwarz, der Fuss rotbraun.
Der Papst trügt eine rotbraune Casula mit weissen Schraffierungen
und dunklerem Lokalton getönt. Die Schatten und Lichter sind, wie
bei den Vorhängen, mit einer gewissen Breite aufgetragen. Unten schliesst
die Casula mit einer Goldborte ab. Über der Casula hängt das Pallium
in Form eines Yförmigen Kreuzes, dessen Arme auf den Schultern liegen.
Die Farbe ist ein stark weiss gehöhtes lichtes Rotbraun. Das Pallium
ist mit roten Kreuzen besetzt2). Der goldene Längsbalken reicht zum
Halse empor. Die Rückseite der Kasel, von der ein Teil zwischen dem
rechten Unterarm und dem Knie sichtbar wird, ist zinnoberrot3). Die
Rückseite des Pallium, welche vom Schosse an abwärts umgeschlagen
und also sichtbar ist, ist grün mit zinnoberroter Höhung. Die blau-
grüne, mit goldener Borte besetzte (sie ist am rechten Handgelenk
sichtbar) Tunica ist mit weisser und dunklerer Lokalfarbe kräftig gehöht.
Um den Hals trägt der Papst ein hellbraunes stark weissgehöhtes Hu-
merale mit Lappen. Auf demselben geht ein wagrechter blaugrüner
Streifen mit rotbraunem Kontour nach oben und unten; letzterer ist
wellenförmig und wird noch von einem gleichlaufenden weissen Kontour
begleitet. Unten sieht die silberne, mit goldener Borte verbrämte Stola
heraus. Die in blauschwarzen Schuhen steckenden Füsse stehen auf einem
blaugrünen Fussbrett mit weisser Strichhöhung und rotbraunem Kontour.
Mit der linken Hand, in der er auch das Tintenfass hält4), fasst
9 Janitschek, D. Malerei S. 72.
2) Da die Bezeichnung der Pallien mit Kreuzen erst, nach Kraus
(Codex Egberti S. 17) im 10.—11. Jahrh. aufkommt, so ist es schon aus
diesem Grunde unmöglich, die Handschrift höher hinaufzusetzen als die letzten
Jahre des 10. Jahrhunderts.
3) Eine solche lebhafte Farbe der Rückseite von Stoffen und Gewändern
hat der Codex auch sonst (Vorhang, Tunica, Gewand des Engels). Auch im
Bremer Evangelistar finden wir denselben Zug. Müller a. a. 0. S. 59.
4) Dasselbe hat die Form eines kleinen Hornes, wie oft in karoling.
Zeit, vgl, Leitschuh a. a. 0. S. 445.