345
Hugo von Lincoln — Jakobus d. Ä.
346
tem Gefchrei mit Schnabel und Flügeln von
ihm fern, wie um ihm anzudeuten, fagt der
Biograph, „daß er für ihn allein zum Zeichen
gefchickt worden fei“.
Humbert (7. Oktober).
Ein Mönch des Benediktinerklofters Bürbach
bei Fritzlar. Von feiner Lebenszeit und feinem
Leben ift nichts Näheres bekannt. Abgebildet
ift er auf einem mit figürlichen Malereien ver-
zierten kleinen Reliquienfehrein in der Stifts-
kirche zu Fritzlar.
AA. SS. 26. Oct., XI, 962.
Dargeftellt ift er hier als Benediktiner in
Flocke und Kapuze, in der Rechten einen
Krückftab haltend (Inv. Heffen-Kajjel, Kr.
Fritzlar, Taf. 10).
Hyazinth (lö.Auguft).
Geboren um das Ende des 12. Jh. aus adeli-
gem polnifchem Gefchlecht, trat er 1218 zu
Rom, wohin er als Begleiter feines Verwandten,
des Bifchofs Ivo von Krakau, gekommen war,
in den eben geftifteten Dominikanerorden.
Vom hl. Dominikus in feine Heimat gefchickt,
gründet er unterwegs zu Friefach ein erftes
Klofter feines Ordens und dann in Polen wei-
tere. Er ftarb nach fruchtreicher Miffionstätig-
keit 1257; heiliggefprochen wurde er 1594.
Darftellungen des Heiligen gibt es erft feit dem
ausgehenden Mittelalter.
Leandri Alberti Vita j. Hyacintbi (AA. SS. 16.
Aug., III, 339). — Silefius, Leben des hl. Hyacinth,
Landshut 1857.
Abgebildet ift er in Dominikanertracht, lan-
gem, gegürtetem Kleid, Skapulier und Kappa
mit Kapuze. Auf einem Holzfchnitt aus dem
A. 16. Jh. (Abb. 181) in der Staatsbibliothek zu
Bamberg hält er als Attribute in der Rechten
ein Buch, in der Linken ein Mutter-
gottesbild. Eine Retabelfigur aus dem 17.
Jh. zu Hattftadt im Eifaß (Inv. Eljaß-Lothrin-
gen 2, S. 151), eine Statue von 1725 in der
Ceslauskapelle der Adalbertkirche zu Breslau
und eine Retabelfigur von 1745 in der ehe-
maligen Dominikanerkirche zu Wimpfen a. B.
(Inv. Heflen-Darmfladt, Kr. Wimpfen, S. 102)
geben ihn wieder mit einem Ziborium
bzw. einer Monftranz in der Rechten und
einer Marienftatuette in der Linken. Dazu
kommt bei der Statue zu Breslau ein Engel mit
einer Lilie zu feinen Füßen. Das Buch in fei-
ner Hand ift ein Hinweis auf feine fegens-
reiche Tätigkeit als Prediger, die Lilie deutet
auf feine Keufchheit hin. Ziborium undMarien-
ftatuette erinnern daran, daß er bei einer Be-
lagerung Kiews, wo er fünf Jahre gewirkt
hatte, in der einen Hand das Ziborium mit
dem Allerheiligften, in der andern eine Mut-
tergottesftatuette tragend, heil durch die die
Stadt belagernden Tartaren ging, trockenen
181. Hyazinth.
Bamberg, Staatsbibi., Holzfchnitt von etwa 1500 (Ausfchnitt).
Fußes den Dnjepr überfchritr und fo den
Händen der wütenden Barbarenhorden entkam.
Jakobus d. Ä. (25. Juli).
Sohn des Zebedäus und der Salome, älterer
Bruder des hl. Johannes Ev. Zufammen mit die-
fem vom Herrn als Jünger berufen, wurde er
bei der Apoftelwahl mit ihm auch der Zahl
der Zwölfe eingereiht. Nach der Auffahrt des
Herrn und der Sendung des Heiligen Geiftes
wirkte er als Künder des Evangeliums in Jeru-
falem und Samaria. Daß er auch in Spanien
gepredigt habe, ift nur fpanifche Tradition.
Um das Ofterfeft des Jahres 44 ließ Herodes
Agrippa I. ihn enthaupten. Sein Leichnam foll
von Jüngern nach Spanien gebracht und dort
im 9. Jh. wieder aufgefunden worden fein. Sein
Grab zu Compoftela wurde feit etwa dem fpä-
ten 11. Jh. eine der berühmteften Wallfahrts-
ftätten d,es Abendlandes, zu dem das ganze
Mittelalter hindurch felbft aus weitefter Ferne
zahlreiche Pilger ftrömten.
AA.SS. 25. Jul., VI, 5. — L. A. c. 99 (Gräjje
421). — Stadler III, 101.
Abgebildet wurde der Heilige bis in das fpäte
14. Jh. in der deutfehen Kunft in der herkömm-
lichen Apofteltracht, gegürteter langer Tunika
und Mantel, wie alle Darftellungen von ihm,
die fich aus dem 12., 13. und frühen 14. Jh.
erhalten haben, immer wieder bekunden. Dann
Hugo von Lincoln — Jakobus d. Ä.
346
tem Gefchrei mit Schnabel und Flügeln von
ihm fern, wie um ihm anzudeuten, fagt der
Biograph, „daß er für ihn allein zum Zeichen
gefchickt worden fei“.
Humbert (7. Oktober).
Ein Mönch des Benediktinerklofters Bürbach
bei Fritzlar. Von feiner Lebenszeit und feinem
Leben ift nichts Näheres bekannt. Abgebildet
ift er auf einem mit figürlichen Malereien ver-
zierten kleinen Reliquienfehrein in der Stifts-
kirche zu Fritzlar.
AA. SS. 26. Oct., XI, 962.
Dargeftellt ift er hier als Benediktiner in
Flocke und Kapuze, in der Rechten einen
Krückftab haltend (Inv. Heffen-Kajjel, Kr.
Fritzlar, Taf. 10).
Hyazinth (lö.Auguft).
Geboren um das Ende des 12. Jh. aus adeli-
gem polnifchem Gefchlecht, trat er 1218 zu
Rom, wohin er als Begleiter feines Verwandten,
des Bifchofs Ivo von Krakau, gekommen war,
in den eben geftifteten Dominikanerorden.
Vom hl. Dominikus in feine Heimat gefchickt,
gründet er unterwegs zu Friefach ein erftes
Klofter feines Ordens und dann in Polen wei-
tere. Er ftarb nach fruchtreicher Miffionstätig-
keit 1257; heiliggefprochen wurde er 1594.
Darftellungen des Heiligen gibt es erft feit dem
ausgehenden Mittelalter.
Leandri Alberti Vita j. Hyacintbi (AA. SS. 16.
Aug., III, 339). — Silefius, Leben des hl. Hyacinth,
Landshut 1857.
Abgebildet ift er in Dominikanertracht, lan-
gem, gegürtetem Kleid, Skapulier und Kappa
mit Kapuze. Auf einem Holzfchnitt aus dem
A. 16. Jh. (Abb. 181) in der Staatsbibliothek zu
Bamberg hält er als Attribute in der Rechten
ein Buch, in der Linken ein Mutter-
gottesbild. Eine Retabelfigur aus dem 17.
Jh. zu Hattftadt im Eifaß (Inv. Eljaß-Lothrin-
gen 2, S. 151), eine Statue von 1725 in der
Ceslauskapelle der Adalbertkirche zu Breslau
und eine Retabelfigur von 1745 in der ehe-
maligen Dominikanerkirche zu Wimpfen a. B.
(Inv. Heflen-Darmfladt, Kr. Wimpfen, S. 102)
geben ihn wieder mit einem Ziborium
bzw. einer Monftranz in der Rechten und
einer Marienftatuette in der Linken. Dazu
kommt bei der Statue zu Breslau ein Engel mit
einer Lilie zu feinen Füßen. Das Buch in fei-
ner Hand ift ein Hinweis auf feine fegens-
reiche Tätigkeit als Prediger, die Lilie deutet
auf feine Keufchheit hin. Ziborium undMarien-
ftatuette erinnern daran, daß er bei einer Be-
lagerung Kiews, wo er fünf Jahre gewirkt
hatte, in der einen Hand das Ziborium mit
dem Allerheiligften, in der andern eine Mut-
tergottesftatuette tragend, heil durch die die
Stadt belagernden Tartaren ging, trockenen
181. Hyazinth.
Bamberg, Staatsbibi., Holzfchnitt von etwa 1500 (Ausfchnitt).
Fußes den Dnjepr überfchritr und fo den
Händen der wütenden Barbarenhorden entkam.
Jakobus d. Ä. (25. Juli).
Sohn des Zebedäus und der Salome, älterer
Bruder des hl. Johannes Ev. Zufammen mit die-
fem vom Herrn als Jünger berufen, wurde er
bei der Apoftelwahl mit ihm auch der Zahl
der Zwölfe eingereiht. Nach der Auffahrt des
Herrn und der Sendung des Heiligen Geiftes
wirkte er als Künder des Evangeliums in Jeru-
falem und Samaria. Daß er auch in Spanien
gepredigt habe, ift nur fpanifche Tradition.
Um das Ofterfeft des Jahres 44 ließ Herodes
Agrippa I. ihn enthaupten. Sein Leichnam foll
von Jüngern nach Spanien gebracht und dort
im 9. Jh. wieder aufgefunden worden fein. Sein
Grab zu Compoftela wurde feit etwa dem fpä-
ten 11. Jh. eine der berühmteften Wallfahrts-
ftätten d,es Abendlandes, zu dem das ganze
Mittelalter hindurch felbft aus weitefter Ferne
zahlreiche Pilger ftrömten.
AA.SS. 25. Jul., VI, 5. — L. A. c. 99 (Gräjje
421). — Stadler III, 101.
Abgebildet wurde der Heilige bis in das fpäte
14. Jh. in der deutfehen Kunft in der herkömm-
lichen Apofteltracht, gegürteter langer Tunika
und Mantel, wie alle Darftellungen von ihm,
die fich aus dem 12., 13. und frühen 14. Jh.
erhalten haben, immer wieder bekunden. Dann