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Braune, Wilhelm [Editor]
Topographisch-anatomischer Atlas nach Durchschnitten an gefrornen Cadavern — Leipzig, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.3409#0018
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pulmonalis mit der linken Seite entfernt ward; nur der rechte Ast derselben liegt
querdurchschnitten vor. Obere und untere Hohlvene sind gar nicht zu Gesicht
gekommen; sie lagen in der Tiefe, und mündeten von oben und unten her so in
den weitgeöffneten rechten Vorhof ein, dass man ihre Eintrittsstelle nicht sichtbar
machen konnte. Wenn man in der Abbildung am vordem Rande des septum
atriorum nach aufwärts und abwärts geht, bewegt man sich an der Stelle, wo in
der Tiefe beide G-efässe zu finden wären.

Die Haupthöhlung abwärts von der aorta gehört dem rechten Vorhof an, der
zu seinem grössten Theile bis auf einen sehr kleinen Rest in der rechten Kör-
perhälfte liegen blieb. Seine Höhlung erstreckte sich nach oben bis zum rechten
Herzohr, von dem, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, nur ein kleiner Theil
in die linke Körperhälfte hiniiberragte, und nach hinten, der Wirbelsäule zu, etwas
hinter den linken Vorhof. Von der Tricuspidalklappe ist ein grosser Theil durch
den Schnitt getroffen worden.

Vom linken Vorhofe, der hinter dem rechten, zwischen diesem und der
Wirbelsäule zu sehen ist, ist nur ein kleiner Theil geblieben. Etwa 2/s desselben
ward mit der linken Körperhälfte entfernt. Die beiden Oeffnungen darin ent-
sprechen den Eintrittsstellen der Lungenvenen. Vom septum atriorum ist der-
jenige Theil, welcher das foramen ovale enthält, mit entfernt worden. Vom rechten
Ventrikel ward nur ein sehr kleiner Theil getroffen.

Da das Herz schräg gegen seine Oberfläche ge-
schnitten Avurde, so erscheint auch die Muskel- und
Fettlage auffallend stark. Es war übrigens auch in
dem vorliegenden Falle ziemlich viel Fett auf dem
Herzen vorhanden; das Herzfleisch und die Klappen
zeigten jedoch keine Abnormitäten. Das Verhältniss
des Herzbeutels ist aus der Zeichnung ersichtlich.
Der beiliegende Holzschnitt erläutert die Lage des
Herzens zur Mittellinie, wie sie im vorliegenden Falle gefunden wurde; daraus
ergeben sich die Regeln für die Percussion des Herzens. Man erkennt, dass die
Verhältnisse genau mit den Luschka sü\m Angaben (am angegebenen Orte, tob. III.)
übereinstimmen.

Die Speiseröhre lässt sich bei Medianschnitten nicht immer in der ganzen
Länge sichtbar machen, da sie stellenweise nicht unbeträchtlich von der Mittel-


 
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