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Braune, Wilhelm [Hrsg.]
Topographisch-anatomischer Atlas nach Durchschnitten an gefrornen Cadavern — Leipzig, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.3409#0103
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TAFEL XL

Die vorliegende Abbildimg stellt die obere Fläche einer 372 Cent, starken
Scheibe dar, und schneidet den Rumpf immittelbar unter dem Sternalansatze der
zweiten Rippen sowie der oberen Fläche des 6. Brustwirbels; nach aussen ging
die Säge durch das Fett am Boden der Achselhöhle und traf die Oberarmknochen
am Ansätze des m. teres major.

An den Oberarmknochen sieht man die sehnigen Ansätze der grossen Pek-
toralmuskeln, welche durch das Anlegen der Arme an den Rumpf so gefaltet
worden waren, dass sie einen flachen Bogen nach aufwärts bildeten und somit
2 mal von der Säge getroffen wurden. Unter der Sehne derselben liegt der m.
biceps und m. coracobrachialis, dicht unter letzterem erscheint das Gefäss- und
Nervenbündel, und zwar in solcher Anordnung, dass die arteria axillaris bedeckt
vom Nervengeflecht zunächst am Muskel gefunden wird. Will man daher die
axillaris zum Zwecke ihrer Unterbindung aufsuchen; so muss man bei stark er-
hobenen Armen die Fascie des coracobrachialis einschneiden und von der Scheide
des Muskels aus, der sich leicht nach aussen ziehen lässt, auf die Arterie ein-
gehen. Man vermeidet so am sichersten verletzende Quetschungen der Vene und
der Nerven.

Wichtiger aber als die Verhältnisse der Armgegend, sind auf dieser Tafel
die Parthieen des Rumpfes, der im zweiten Intercostalraume genau horizontal
durchschnitten vorliegt. Man erkennt, dass der Schnitt die grossen Herzarterien
unmittelbar über ihren Klappen getroffen hat, und dass der linke Vorhof des
Herzens mit dem obersten Rande des Herzohres bereits in die Schnittfläche hin-
einragt. Das Herzohr des rechten Vorhofs liegt etwas tiefer, lässt sich aber vor
der aufsteigenden aorta eben noch erkennen.

Vorn, hinter dem sternum, stossen die beiden Lungen mit ihren Pleurasäcken
beinahe zusammen, so dass nur ein schmaler Raum übrig bleibt, welcher zu der
 
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