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Braune, Wilhelm [Hrsg.]
Topographisch-anatomischer Atlas nach Durchschnitten an gefrornen Cadavern — Leipzig, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.3409#0179
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TAFEL XXL

Fig. I auf der vorliegenden Tafel gibt einen Durchschnitt des Oberschenkels
etwas unter dem oberen Drittel. Der Schnitt fiel nämlich, da-die Scheibe der
vorhergehenden Abbildung eine Dicke von fünf Centimeter hatte, etwa sechs Centi-
meter unterhalb des trochanter minor.

Man erkennt die einzelnen Portionen des m. quadriceps femoris, deutlich
durch Fascien von einander gesondert. Am hinteren Rande des vastus ewternus,
der von der durch die Sehne des tensor fasciae verstärkten mächtigen Fascie um-
kleidet wird, liegt das Ende des m. glutaeus maximus. Derselbe geht mit einer
stark sehnigen Masse an den Oberschenkelknochen, und grenzt an dieser Stelle
die Beugemuskeln vom lateralen Theile des Streckmuskels ab.

Yon den Beugemuskeln, welche den nervus ischiadicus bedecken, haben sich
der biceps und semitendinosus fast vollständig von einander getrennt. Der semi-
membranoms hat auch bereits Fleischmasse gewonnen. Lieber -ihnen liegen die
drei Adductoren; zunächst der mächtige adductor magnus, auf welchem der ad-
ductor brevis dicht aufliegt. Zwischen diesem und dem adductor longus erkennt
man die arteria profunda und n. obturator. Auf der andern Seite des adductor
longus, zwischen ihm und dem vastus internus, befindet sich der Raum für die
arteria und vena femoralis. Man erkennt deutlich die Form der Gefässscheide,
ihre Bildung durch die Fascienblätter und den Verschluss durch den m. sartorius,
welcher immer mehr auf die Innenseite des" Oberschenkels rückt. Dadurch kommt
derselbe auch dem gracilis, welcher eine ganz ähnliche Form hat, immer näher,
bis endlich im weiteren Verlaufe beide Muskeln sich theilweise decken.

Fig. II repräsentirt einen Durchschnitt durch die Mitte des Oberschenkels, da
wo sartorius und gracilis an einander stossen, und der kurze Kopf des biceps
die Stelle des glutaeus im ligam. iutermusculare ewternum zwischen vast. ewternus
und den Flexoren einzunehmen beginnt. Ausser dem rectus femoris Hessen sich

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