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Bibliothek der redenden und bildenden Künste — 5.1808

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Fünften Bandes zweytes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.57667#0471

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459

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Bezug auf den, im vorigen Stuck, eingerückt-
en Brief, (S. 2 zi) sind wir ersucht worden, aus
einer von Herrn Prof. Herb art schon vor vierte-
halb Jahren zu Göttingen gehaltenen Vorlesung
folgende Stelle unsern Lesern mitzutheilen:
»Freylich möchten Hörer und Lehrer die Wahrheit
selbst lieber gleich vernehmen und verkünden. Freylich
unsre berühmtesten Philosophen scheinen so räsonnirt zu Has
ben: „mein System ist die Wahrheit; folglich
„ist der Vortrag meines Systems nützlich.«
Beydes ist gleich schwach, — die Confequenz und das Prins
cip; Das Wahre wirkt zunächst nicht durch seine Wahr-
heit auf den Hörer, sondern durch sein Verhälmiß zu dessen
schon vorhandner Gedankensphäre. Diese Rücksicht gebietet
über den Vortrag vor dem Anfänger. Und: mein System
ist die Wahrheit, — diese Entscheidung gilt für den Dens
ker als Individuum, — aber für keinen außer ihm. Sie
gilt nicht dahin, daß er die wehrlose Empfänglichkeit des
Jünglings vielmehr seiner, als einer andern Ueöerzeugung
gewinnen zu wollen sich unterfangen dürfte. —- Weiß
 
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