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Martin Breslauer <Berlin> [Hrsg.]
Almanach de Gotha und Gothaischer Hofkalender: Sammlung Edward Clément-Magdeburg ; die bedeutendste Vereinigung vollständiger Folgen und einzelner Jahrgänge mit allen ihren Verschiedenheiten ; eine Sammlung von unerreichter Vollständigkeit ; Versteigerung am 18. und 19. Juni 1913 (Katalog Nr. 24) — Berlin, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.20643#0007
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Die auf den nachfolgenden Blättern beschriebene Sammlung
des Gothaischen Hofkalenders (Almanach de Gotha) ist weitaus die be-
deutendste nicht nur der im Handel erschienenen, sondern auch aller
jemals in einer öffentlichen Bibliothek oder in Privatbesitz vereinigten
Reihen, da keine andere Sammlung sich rühmen kann, alle die großen
Seltenheiten des Kalenders, besonders die ersten Jahrgänge und alle
sechs Ausgaben des Jahrganges 1808 zu besitzen. Die Sammlung wurde
in Jahrzehnten von einem ausgezeichneten Kenner zusammengebracht,
um die vielen bibliographischen und besonders ikonographischen Ver-
schiedenheiten innerhalb der einzelnen Jahrgänge nachzuweisen, die
mit wenigen Ausnahmen der Wissenschaft bisher entgangen waren.
Das Besultat der unermüdlichen Forschung des Besitzers war der Nach-
weis einer grossen Anzahl Varianten ein und desselben Jahrganges,
von Doppeldrucken u.s.w. Eine Veröffentlichung dieser Ergebnisse ist bis-
her nicht erfolgt; ich bin in der angenehmen Lage, sie hiermit zum ersten
Mal allgemeiner Kenntnis zugänglich zu machen. Die bibliographischen
Angaben des Kataloges stützen sich aber nicht nur auf die hier vor-
liegende Sammlung, sondern erfolgen vielfach auch auf Grund der grossen
Sammlungen, die dem Besitzer als bestem Kenner des Kalenders viel-
fach von anderer Seite zur Prüfung zugänglich gemacht wurden.

Der Gothaische Hofkalender ist eines der ältesten jener Ta-
schenbücher und Almanache, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahr-
hunderts und in der ersten Hälfte des 19. sich so grosser Beliebtheit und
Verbreitung erfreuten. Zugleich ist er der einzige, der, wenn auch unter
grossen Veränderungen, der verschwundenen Moderichtung zum Trotze
sich bis in unsere Tage erhalten konnte und in diesem Jahre gerade zum
hundertfünfzigsten Mal in ununterbrochener Folge erschienen ist. Sein
Ursprung reicht aber in noch frühere Zeiten zurück, denn schon im Jahre
1740 erschien bei Joh. Andreas Reyher ein „Neuverbesserter Gothai-
scher Genealogischer und Schreib-Kalender", der den wesentlichen In-
halt des Hofkalenders, die Genealogie der fürstlichen Häuser, bereits
um fast ein Vierteljahrhundert früher gebracht hat. Exemplare dieses
Kalenders sind von sehr grosser Seltenheit; höchst wahrscheinlich ist
er überhaupt nicht in jedem Jahre erschienen. Eine Anzahl Jahrgänge
bieten wir unter Nr. 1—11 an; ein Theil der Exemplare ist bereichert
durch nachträglich eingefügte allerliebste Kupfer. — Dieser Vorläufer
des Hof-Kalenders erschien bis zum Jahre 1765 und ist dann wohl in
diesem aufgegangen, da sein letzter Verleger Dieterich 1765 den Verlag
des Hofkalenders übernommen hatte,
 
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