zen Knochen, sondern auch auf den Wänden der gebildeten Markcanälchen statt, die
von den in ihrem Innern auftretenden Gefässen ausgeht und das anfangs beträcht-
lichere Lumen allmählig auf das im Erwachsenen sich fixirende Maass reducirt. Die
Communication der Müller'schen Canälchen in verschiedenen Schichten erklärt sich
daraus, dass die letzteren nicht scharf geschieden, sondern continuirlich in einander
übergehende Lagen desselben Bildungsgewebes sind, welche fortwährend auf sämmt-
liche Oberflächen des wachsenden Knochens abgesetzt werden, übrigens keineswegs
eine überall gleichmässige Dicke und Ausbreitung haben und daher namentlich im
Innern der Markcanälchen oft einseitig angelegt und unterbrochen sind. Die faserige
Structur des Knochenknorpels endlich ist nichts Anderes, als das ursprüngliche Git-
terwerk der secundären Knochensubstanz, das sich nach Entziehung der Salze und
der Sprödigkeit in Fetzen oder faserartigen Streifen und Fragmenten, der Richtung
der Lamellen und Markcanäle entsprechend, spalten und abziehen lässt.
Der Bau des wachsenden Knochens, wie er hier geschildert wurde, ist in der
ganzen Zeit des Wachsthums, von den ersten Monaten des Fötallebens an, mit ver-
hältnissmässig geringen Modifikationen überall derselbe. Sehr schöne und lange
Spalträume, der vorzugsweisen Längenrichtung der Markcanäle entsprechend, finden
sich besonders an den Röhrenknochen, z. B. in der obersten Auflagerungsschicht
der Diaphysen schon bei achtzölligen Rindsfötus, während die Apophysen noch ganz
knorpelig sind. Das Periost, welches die verknöcherten Diaphysen umgibt, setzt
sich continuirlich in das Perichondrium der Apophysen fort und lässt sich mit dem-
selben als eine zusammenhängende Schicht abziehen. Sein Gewebe zeigt aber erst
eine undeutliche Faserung ohne gesonderte Fibrillen, wird in Essigsäure blässer und
zeigt dann eine Menge längsovaler und stäbchenförmiger Kerne, sehr dicht der Länge
nach nebeneinander gereiht, hie und da selbst Kernfasern. Unmittelbar darunter liegt
eine dünne, weiche, mitabziehbare Schicht, welche dichtgedrängte, glänzende, klümp-
chenartige Körper ohne bestimmte Anordnung in einem halbfesten, trüben, grauen
Blasteme enthält, das von Essigsäure etwas durchsichtiger wird und aufquillt. Viele
der Körperchen, welche sich ablösen und frei herumschwimmen, zeigen einen deut-
lichen Kern, der von Jod dunkler gefärbt wird. Offenbar die jüngste Schicht des
noch durch Apposition wachsenden Apophysen-Knorpels.
An die Röhrenknochen reihen sich in vieler Beziehung die Rippen an, welche
nicht nur ihrer frühzeitigen Verknöcherung, sondern auch ihres geringeren Volumens
wegen eine besonders gute Gelegenheit darbieten, das Verhältniss der secundären
von den in ihrem Innern auftretenden Gefässen ausgeht und das anfangs beträcht-
lichere Lumen allmählig auf das im Erwachsenen sich fixirende Maass reducirt. Die
Communication der Müller'schen Canälchen in verschiedenen Schichten erklärt sich
daraus, dass die letzteren nicht scharf geschieden, sondern continuirlich in einander
übergehende Lagen desselben Bildungsgewebes sind, welche fortwährend auf sämmt-
liche Oberflächen des wachsenden Knochens abgesetzt werden, übrigens keineswegs
eine überall gleichmässige Dicke und Ausbreitung haben und daher namentlich im
Innern der Markcanälchen oft einseitig angelegt und unterbrochen sind. Die faserige
Structur des Knochenknorpels endlich ist nichts Anderes, als das ursprüngliche Git-
terwerk der secundären Knochensubstanz, das sich nach Entziehung der Salze und
der Sprödigkeit in Fetzen oder faserartigen Streifen und Fragmenten, der Richtung
der Lamellen und Markcanäle entsprechend, spalten und abziehen lässt.
Der Bau des wachsenden Knochens, wie er hier geschildert wurde, ist in der
ganzen Zeit des Wachsthums, von den ersten Monaten des Fötallebens an, mit ver-
hältnissmässig geringen Modifikationen überall derselbe. Sehr schöne und lange
Spalträume, der vorzugsweisen Längenrichtung der Markcanäle entsprechend, finden
sich besonders an den Röhrenknochen, z. B. in der obersten Auflagerungsschicht
der Diaphysen schon bei achtzölligen Rindsfötus, während die Apophysen noch ganz
knorpelig sind. Das Periost, welches die verknöcherten Diaphysen umgibt, setzt
sich continuirlich in das Perichondrium der Apophysen fort und lässt sich mit dem-
selben als eine zusammenhängende Schicht abziehen. Sein Gewebe zeigt aber erst
eine undeutliche Faserung ohne gesonderte Fibrillen, wird in Essigsäure blässer und
zeigt dann eine Menge längsovaler und stäbchenförmiger Kerne, sehr dicht der Länge
nach nebeneinander gereiht, hie und da selbst Kernfasern. Unmittelbar darunter liegt
eine dünne, weiche, mitabziehbare Schicht, welche dichtgedrängte, glänzende, klümp-
chenartige Körper ohne bestimmte Anordnung in einem halbfesten, trüben, grauen
Blasteme enthält, das von Essigsäure etwas durchsichtiger wird und aufquillt. Viele
der Körperchen, welche sich ablösen und frei herumschwimmen, zeigen einen deut-
lichen Kern, der von Jod dunkler gefärbt wird. Offenbar die jüngste Schicht des
noch durch Apposition wachsenden Apophysen-Knorpels.
An die Röhrenknochen reihen sich in vieler Beziehung die Rippen an, welche
nicht nur ihrer frühzeitigen Verknöcherung, sondern auch ihres geringeren Volumens
wegen eine besonders gute Gelegenheit darbieten, das Verhältniss der secundären