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Luftblasen, die man an der characteristischen Spiegelung bei auffallendem Lichte er-
kennt und die sich auch in einen grossen Theil der Canälchen erstrecken, die dadurch
deutlicher und schwärzer hervortreten und ihre Verästelungen und Anastomosen bes-
ser erkennen lassen. Am schönsten nimmt sich das Bild aus, wenn man den trocke-
nen Schnitt nach Yalentin's Methode i) mit Terpenthinöl befeuchtet. Die verknö-
cherte Grundsubstanz erscheint dann vollkommen klar und hell und man unterschei-
det sehr leicht die leeren,. und hellen Knochenkörperchen von denjenigen, welche
Luftblasen enthalten. Bei längerem Aufbewahren in Terpenthin dringt derselbe so-
wohl in die Knochenkörperchen als in die Canälchen ein, treibt die vorhandene Luft
aus und macht jene weniger sichtbar. Doch sieht man, sowohl nach Behandeln mit
Terpenthin als mit Säure, die Queerdurchschnitte der Canälchen als feine Pünktchen
oder Körperchen oft in überraschender Schönheit (Taf. IV. Fig. 9).
In dem Centraltheil der Bippe endlich löst sich die immer diploetischer werdende
Knochensubstanz in einen Centralcanal (Markröhre) auf, die dem der Böhrenknochen
ganz gleich gebildet ist. Derselbe ist vielfach ausgebuchtet, wie ausgefressen, von
den in Resorption begriffenen Besten und Brücken der diploetischen Substanz be-
gränzt, die äusserst unregelmässige Vorsprünge und Fragmente bilden und noch fort-
während im Schmelzen und Zusammenfliessen begriffen sind. Die Dehiscenz hat
offenbar nicht nur den ganzen primordialen Knochen verzehrt, sondern nun
auch schon die untersten Schichten der Auflagerung angegriffen. Die einzelnen Kno-
chenkörperchen, die in den schwindenden Knochenbrücken enthalten sind, gehen in
der Dehiscenz auf. Wo ein bereits bestandener Markcanal dehiscirt, sind die Bän-
der der Markröhre auf dem Durchschnitt glatt und scharf ausgeschnitten, an den an-
deren Stellen, wo die compacte Zwischensubstanz im Schwinden begriffen ist, rauh,
angefressen und ausgezackt. Auffallend sind an diesen Bändern eine Menge schma-
ler, geschlängelter Queerspältchen, die man fürungew öhnlich weite, rasch sich ver-
jüngende Müller'sche Canälchen halten könnte und die manchmal eine frappante
Aehnlichkeit mit Splitterungen.'-und Bissen haben, die durch den Messerzug in festen
und spröden Gewebenfütz. ?B. in den Nägeln, entstehen. Am schönsten erscheint
der Centralcanal der Bippe, wenn es gelingt, einen vollständigen Queerschnitt zu
verfertigen, was bei der extremen Fragilität und Porosität des Knochens nicht leicht
ist. Er erscheint dann als eine nach allen Seiten ausgebuchtete Centraihöhle von
!) R- Wagner, Handwörterbuch der Physiol. I. S. 726.
Luftblasen, die man an der characteristischen Spiegelung bei auffallendem Lichte er-
kennt und die sich auch in einen grossen Theil der Canälchen erstrecken, die dadurch
deutlicher und schwärzer hervortreten und ihre Verästelungen und Anastomosen bes-
ser erkennen lassen. Am schönsten nimmt sich das Bild aus, wenn man den trocke-
nen Schnitt nach Yalentin's Methode i) mit Terpenthinöl befeuchtet. Die verknö-
cherte Grundsubstanz erscheint dann vollkommen klar und hell und man unterschei-
det sehr leicht die leeren,. und hellen Knochenkörperchen von denjenigen, welche
Luftblasen enthalten. Bei längerem Aufbewahren in Terpenthin dringt derselbe so-
wohl in die Knochenkörperchen als in die Canälchen ein, treibt die vorhandene Luft
aus und macht jene weniger sichtbar. Doch sieht man, sowohl nach Behandeln mit
Terpenthin als mit Säure, die Queerdurchschnitte der Canälchen als feine Pünktchen
oder Körperchen oft in überraschender Schönheit (Taf. IV. Fig. 9).
In dem Centraltheil der Bippe endlich löst sich die immer diploetischer werdende
Knochensubstanz in einen Centralcanal (Markröhre) auf, die dem der Böhrenknochen
ganz gleich gebildet ist. Derselbe ist vielfach ausgebuchtet, wie ausgefressen, von
den in Resorption begriffenen Besten und Brücken der diploetischen Substanz be-
gränzt, die äusserst unregelmässige Vorsprünge und Fragmente bilden und noch fort-
während im Schmelzen und Zusammenfliessen begriffen sind. Die Dehiscenz hat
offenbar nicht nur den ganzen primordialen Knochen verzehrt, sondern nun
auch schon die untersten Schichten der Auflagerung angegriffen. Die einzelnen Kno-
chenkörperchen, die in den schwindenden Knochenbrücken enthalten sind, gehen in
der Dehiscenz auf. Wo ein bereits bestandener Markcanal dehiscirt, sind die Bän-
der der Markröhre auf dem Durchschnitt glatt und scharf ausgeschnitten, an den an-
deren Stellen, wo die compacte Zwischensubstanz im Schwinden begriffen ist, rauh,
angefressen und ausgezackt. Auffallend sind an diesen Bändern eine Menge schma-
ler, geschlängelter Queerspältchen, die man fürungew öhnlich weite, rasch sich ver-
jüngende Müller'sche Canälchen halten könnte und die manchmal eine frappante
Aehnlichkeit mit Splitterungen.'-und Bissen haben, die durch den Messerzug in festen
und spröden Gewebenfütz. ?B. in den Nägeln, entstehen. Am schönsten erscheint
der Centralcanal der Bippe, wenn es gelingt, einen vollständigen Queerschnitt zu
verfertigen, was bei der extremen Fragilität und Porosität des Knochens nicht leicht
ist. Er erscheint dann als eine nach allen Seiten ausgebuchtete Centraihöhle von
!) R- Wagner, Handwörterbuch der Physiol. I. S. 726.