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wahrscheinlich semitischen Stämmen bewohnt; daher sehen wir in jenen Felsenbüdern öfters
den Pharao als Sieger über die Feinde Aegyptens dargestellt. Fast alle Inschriften gehören der
Zeit des alten Reiches an; nur eine fand sich aus der gemeinschaftlichen Regierung des Königs
Tuthmosis III. und seiner Schwester." Die Könige des alten Reiches, welche in diesen Felsen-
tafeln genannt werden, sind der uralte und wie es scheint von den Aegypten» besonders hoch-
geehrte Snefru, „der Besieger der fremden Völker"*), Chufu, der bekannte Pyramidenkönig,
der auf seiner Felsenstele in Verbindung mit dem kynopolitischen Nomoszeichen genannt wird.
Num-Chufu, „der Ueberwiuder der Bergvölker," der kriegerische Rd-n-suser oder Suser-n-rä
und der siegreiche König Äsechurd (Asychis), gleichfalls in Verbindung mit der ebenerwähnten
Nomosfahne. Die Halbinsel, oder vielleicht auch nur der Theil, in welchem jene Darstellungen
gefunden worden sind (vergL Lepsius Denkmäler II. 2, 116, 137, 140, 152, III. 128), führt in
den Inschriften den Namen MdfkaJ. (2G7). Das Wort Mdfkd erscheint nicht selten in den alt-
ägyptischen Texten (z. B. Todteubuch 80, 7) und bezeichnet jedenfalls ein Metall. Fs hat sich
der Name nicht mehr im Koptischen erhalten (worauf die Behauptung des Herrn Lepsius in
den Briefen S. 338 begründet ist, „dass mafka auch noch in der koptischen Sprache „„das
Kupfer"" bedeute," ist mir nicht bekannt). Dagegen übersetzt es Champollion nicht ohne
Wahrscheinlichkeit durch Kupfer, so dass die Sinai-Halbinsel danach das Kupferland benannt
worden wäre. Weitere Spuren der Ausdehnung der alten ägyptischen Herrschaft in so zurück
gelegenen Zeiten, lassen sich, auf den bisher bekannt gewordenen Denkmälern, nicht nach-
weisen.
Die alte Dynastie der Pyramidenerbauer endet mit dem Könige Uiiax, dem Onnos Maue-
thon's, dem blinden Anysis beim Herodot. Der Name desselben erscheint noch in den Grab-
kapellen auf dem Pyramidenfelde von Memphis. Der hieratische Königskanon von Turin
schliesst mit ihm und seineu Vorgängern Ded und Men-ke-Rer die erste Reihe der Könige, so
ein Meua „vom Menes an" ab **). Das thut auch Manethon, der die 5. Dynastie mit den Kö-
nigen MENXEPH2, TAT-XEPBC2 und ONNOZ endigen lässt.
Wir beginnen mit der 6. Dynastie (eine memphitische), in welcher der Name des Königs
Pepej, des </>/£> !F beim Manethon hervorragt, den zweiten Abschnitt der Geschichte des alten
Reiches. Pepej, der erste König mit dem Doppelnamensschild, wird so häufig auf den Denkmä-
lern des alten Reiches erwähnt, dass man mit Recht annehmen darf, er habe mit kräftigem
Scepter die ägyptische Macht nach innen und aussen befestigt. In Wadi Maghära, auf der
Sinai-Halbinsel, ist er als siegreicher König dargestellt. Ueber ihm thront der geflügelte
Sonnendiskus, die symbolische Gestalt des Horns von Kdfu und der heilige Geier der Sehen
von Eileithyia. Es bestand sonach in den genannten Städten bereits der Kult dieser Gott-
heiten unter Phiops Regierung, und Aegypten war unter ihm ostwärts in dem Besitz der Sinai-
Halbinsel. Eine historisch dunkle Zeit erfüllt den Raum bis zur 12. Dynastie der Königslisten.
Ohne Zweifel war Aegypten in mehrere sich bekämpfende Reiche zersplittert worden, aus denen
siegreich die 11. Dynastie hervorging, welche sich aus der fürstlichen Familie der Anantef, der
Häq's von Theben und der Thehais, herleitete. An eine Vergrösserung des Reiches scheint
in dieser Zeit nicht gedacht worden zu sein, wenigstens gewähren die Denkmäler keine be-
*) Der Umstand, dass Snefru als Mitgott auf der Sinai- Halbinsel neben den Göttern §tpt und
ff athorgenannt wird (vorgl. Lepsius Denkm. IL 137, g), maeht es wahrscheinlich, dass er der erste König
war, welcher dieses Land dem ägyptischen Scepter unterwarf. In ähnlicher Weise wurde, noch in späteren
Zeiten, König Sesurtesen HL, welcher im Süden die Grenze Aegyptens bis nach Seinne erweiterte, als
Localgott Nubieus verehrt.
**) Man hat auf dieses Bruchstück bisher nicht genug Acht gegeben, obgleich es äusserst kostbar ist,
wahrscheinlich semitischen Stämmen bewohnt; daher sehen wir in jenen Felsenbüdern öfters
den Pharao als Sieger über die Feinde Aegyptens dargestellt. Fast alle Inschriften gehören der
Zeit des alten Reiches an; nur eine fand sich aus der gemeinschaftlichen Regierung des Königs
Tuthmosis III. und seiner Schwester." Die Könige des alten Reiches, welche in diesen Felsen-
tafeln genannt werden, sind der uralte und wie es scheint von den Aegypten» besonders hoch-
geehrte Snefru, „der Besieger der fremden Völker"*), Chufu, der bekannte Pyramidenkönig,
der auf seiner Felsenstele in Verbindung mit dem kynopolitischen Nomoszeichen genannt wird.
Num-Chufu, „der Ueberwiuder der Bergvölker," der kriegerische Rd-n-suser oder Suser-n-rä
und der siegreiche König Äsechurd (Asychis), gleichfalls in Verbindung mit der ebenerwähnten
Nomosfahne. Die Halbinsel, oder vielleicht auch nur der Theil, in welchem jene Darstellungen
gefunden worden sind (vergL Lepsius Denkmäler II. 2, 116, 137, 140, 152, III. 128), führt in
den Inschriften den Namen MdfkaJ. (2G7). Das Wort Mdfkd erscheint nicht selten in den alt-
ägyptischen Texten (z. B. Todteubuch 80, 7) und bezeichnet jedenfalls ein Metall. Fs hat sich
der Name nicht mehr im Koptischen erhalten (worauf die Behauptung des Herrn Lepsius in
den Briefen S. 338 begründet ist, „dass mafka auch noch in der koptischen Sprache „„das
Kupfer"" bedeute," ist mir nicht bekannt). Dagegen übersetzt es Champollion nicht ohne
Wahrscheinlichkeit durch Kupfer, so dass die Sinai-Halbinsel danach das Kupferland benannt
worden wäre. Weitere Spuren der Ausdehnung der alten ägyptischen Herrschaft in so zurück
gelegenen Zeiten, lassen sich, auf den bisher bekannt gewordenen Denkmälern, nicht nach-
weisen.
Die alte Dynastie der Pyramidenerbauer endet mit dem Könige Uiiax, dem Onnos Maue-
thon's, dem blinden Anysis beim Herodot. Der Name desselben erscheint noch in den Grab-
kapellen auf dem Pyramidenfelde von Memphis. Der hieratische Königskanon von Turin
schliesst mit ihm und seineu Vorgängern Ded und Men-ke-Rer die erste Reihe der Könige, so
ein Meua „vom Menes an" ab **). Das thut auch Manethon, der die 5. Dynastie mit den Kö-
nigen MENXEPH2, TAT-XEPBC2 und ONNOZ endigen lässt.
Wir beginnen mit der 6. Dynastie (eine memphitische), in welcher der Name des Königs
Pepej, des </>/£> !F beim Manethon hervorragt, den zweiten Abschnitt der Geschichte des alten
Reiches. Pepej, der erste König mit dem Doppelnamensschild, wird so häufig auf den Denkmä-
lern des alten Reiches erwähnt, dass man mit Recht annehmen darf, er habe mit kräftigem
Scepter die ägyptische Macht nach innen und aussen befestigt. In Wadi Maghära, auf der
Sinai-Halbinsel, ist er als siegreicher König dargestellt. Ueber ihm thront der geflügelte
Sonnendiskus, die symbolische Gestalt des Horns von Kdfu und der heilige Geier der Sehen
von Eileithyia. Es bestand sonach in den genannten Städten bereits der Kult dieser Gott-
heiten unter Phiops Regierung, und Aegypten war unter ihm ostwärts in dem Besitz der Sinai-
Halbinsel. Eine historisch dunkle Zeit erfüllt den Raum bis zur 12. Dynastie der Königslisten.
Ohne Zweifel war Aegypten in mehrere sich bekämpfende Reiche zersplittert worden, aus denen
siegreich die 11. Dynastie hervorging, welche sich aus der fürstlichen Familie der Anantef, der
Häq's von Theben und der Thehais, herleitete. An eine Vergrösserung des Reiches scheint
in dieser Zeit nicht gedacht worden zu sein, wenigstens gewähren die Denkmäler keine be-
*) Der Umstand, dass Snefru als Mitgott auf der Sinai- Halbinsel neben den Göttern §tpt und
ff athorgenannt wird (vorgl. Lepsius Denkm. IL 137, g), maeht es wahrscheinlich, dass er der erste König
war, welcher dieses Land dem ägyptischen Scepter unterwarf. In ähnlicher Weise wurde, noch in späteren
Zeiten, König Sesurtesen HL, welcher im Süden die Grenze Aegyptens bis nach Seinne erweiterte, als
Localgott Nubieus verehrt.
**) Man hat auf dieses Bruchstück bisher nicht genug Acht gegeben, obgleich es äusserst kostbar ist,