24 II. Äegyptischer Saal.
am Gürtel befestigt ist. In der herabhängenden
Linken hält die Figur das Lebenszeichen, den so-
genannten Nilschlüssel, die Rechte ist ohne Attribut.
Bei dem strengen Festhalten der Aegypter an
bestimmten Göttertypen lässt sich ohne erläuternde
Inschrift selten aus dem Style allein die Zeit des
einzelnen Werkes fest bestimmen. Sicher ist in-
dessen diese Statue von echt altägyptischer Arbeit
und der in den Proportionen befolgte Kanon scheint
auf das Zeitalter der Ramessiden (1500—1200 v.
Chr.) hinzudeuten. Das Verdienst der Arbeit beruht
in der strengen und sicheren Auffassung der architek-
tonischen Grundlage des Körpers, d. h. des Knochen-
gerüstes, der gegenüber, wie immer im Aegyp-
tischen, die Darstellung des Fleisches, die elastische
Schwellung der Muskeln, zurücktritt. Innerhalb
der Grenzen dieses Styls ist die Arbeit in dem
harten, schwer zu bearbeitenden Materiale sauber
und präcis ausgeführt
14. Männliche Portraitstatue.
Schwarzer Granit. H. 1,23. Aus Aegypten. Von
Demetrio Papandriopulo in Rom gekauft.
Der Kopf zeigt unverkennbar die Portraitzüge
eines ältlichen Mannes in einer von der ägyptischen
durchaus abweichenden Formenbehandlung. Die
Ohren sind sehr gross, die kurzabgeschnittenen
Haare unvollendet. Der an einen Pfeiler gelehnte
Körper dagegen ist in der Stellung der Füsse, in
dem knappanliegenden rechten Arm mit einem
Stäbchen oder einer Papyrusrolle ganz nach ägyp-
tischen Motiven gebildet. Bekleidet ist er mit
am Gürtel befestigt ist. In der herabhängenden
Linken hält die Figur das Lebenszeichen, den so-
genannten Nilschlüssel, die Rechte ist ohne Attribut.
Bei dem strengen Festhalten der Aegypter an
bestimmten Göttertypen lässt sich ohne erläuternde
Inschrift selten aus dem Style allein die Zeit des
einzelnen Werkes fest bestimmen. Sicher ist in-
dessen diese Statue von echt altägyptischer Arbeit
und der in den Proportionen befolgte Kanon scheint
auf das Zeitalter der Ramessiden (1500—1200 v.
Chr.) hinzudeuten. Das Verdienst der Arbeit beruht
in der strengen und sicheren Auffassung der architek-
tonischen Grundlage des Körpers, d. h. des Knochen-
gerüstes, der gegenüber, wie immer im Aegyp-
tischen, die Darstellung des Fleisches, die elastische
Schwellung der Muskeln, zurücktritt. Innerhalb
der Grenzen dieses Styls ist die Arbeit in dem
harten, schwer zu bearbeitenden Materiale sauber
und präcis ausgeführt
14. Männliche Portraitstatue.
Schwarzer Granit. H. 1,23. Aus Aegypten. Von
Demetrio Papandriopulo in Rom gekauft.
Der Kopf zeigt unverkennbar die Portraitzüge
eines ältlichen Mannes in einer von der ägyptischen
durchaus abweichenden Formenbehandlung. Die
Ohren sind sehr gross, die kurzabgeschnittenen
Haare unvollendet. Der an einen Pfeiler gelehnte
Körper dagegen ist in der Stellung der Füsse, in
dem knappanliegenden rechten Arm mit einem
Stäbchen oder einer Papyrusrolle ganz nach ägyp-
tischen Motiven gebildet. Bekleidet ist er mit