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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 10.1908-1909(1909)

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Nr. 4-5
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Engels, W.; Ellermann, Karl [Ill.]: Ravensberg und sein Sparenberg
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Hensen, Alfred: Münster in Westfalen
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https://doi.org/10.11588/diglit.31826#0075
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professor Wübrand, den treuen pfleger der Altercümer unseres -Landes und der
Gaininlungcn, dic cr hicr obcn ins Ecbcn ricf. Ein guccr Gcist ruachc über dcr Äurg
auf ikrer lichccn, grünen Höbc und erkalre sie den Enkeln noch einc ganzc IVeile.

Biclefcld. Or. W. Engcls.

Münfter m westfalen.

Von 2l. Hensen.

ie diesjahrige Burgenfahrt führc uns ins Land der rocen Erde, ins IVest-
falenland, zur altcn Bischofsburg Miinigardcvord l'Nünstcr); daher rvird cs
fördcrlich sein, einigc oricncicrende Zeilcn über Nsünster ;u bringcn.

Dein aufincrksaincn Äcsucher der Gtadt llkiinsrcr wird es cin lcichtes
sein, aus der Vauivcisc der Gtadt ihrc Entstehungsgcschichcc uniniccelbar
abzulcscn; sind doch dic Gpurcn, dic bis auf ihre Gründung zurückgchen, noch ganz
unverwischr crhalten geblieben. — In der wald- und wasserreichen Tiefebene Norddeucsch-
lands an cinein llcbcrgang übcr dic Aa, einein zuin Gcbicte dcr Eins gehörendcn, durch
suinpfigc »^icdcrungcn rragc dahinziehcndcn ^'lüfichcn, an dcin schon in frühestcr Zcit dcr
Grt Nliinigardcvord lag, gründecc 'Rarl der Grofie cine Bischofskirche, setztc dcn hciligen
-Ludgerus uin 800 zuin Bischof ein und befeftigte die Vliederlassung der Forderung der
Zcit enrsprcchend init ciner Ainginaucr. Auf einein erhöhtcn punkce licgend, an zwci
Gcircn durck das Llufibctt dcr Aa gcschützt, boc diese Burg cincn fcstcn Gtützpunkt für
dic Machr dcs 'Raiscrs. Der Vischofssitz wurdc init drei rcichen Höfcn ausgcstattcc, von
dcncn zwei auf dein östlichcn, ciner auf dein westlichen llfer der Aa lagcn, und die Lin
wcscnrlichen das Gcbicc dcr kcurigcn Gtadt darstcllccn. Den bAainen llsunstcr crhielt die
l"liedcrlassung von dcin Rlostcr j^Vlonssterium), das auf dcin Doinplatz inncrhalb dcr
Ainginaucr lag, in wclckcin dcr Bisckof inic scincn Gcistlichcn wohncc. Auf dcin Boden
diescr Anlagc bcfindcn wir uns, wenn wir, das laucc Treiben dcs lllarkces vcrlassend,
durcl, cincn dcr engcn Zugange dcn kcutigcn Doinplatz bctrctcn, dcr, ringsuin von Gcbaudcn
cingcschlosscn, ohnc dircktc Dcrbindung inic dcn haupcsachlichcn l?crkehrsstrafien, init dcin
Gchattcn scincr altcn Lindcn, bis vor hundcrr Iahrcn noch init Toren verschlossen, heute
noch dcn Eindruck cincs fcftcn, in sich abgcschlossenen Rcrnes inachr. Die Tore habcn
hcucc noch Gpurcn kintcrlasscn in dcn lssaincn Spicgclturin und lllickaclisplatz jplatz, an
dcm dic lNickacliskapcllc über dcin Torbogen stand). Dcrlasscn wir den Doinplatz an
scincr sudöstlichcn Gcitc, so ftchcn wir dcin Aarhaus gegenüber, wir bcfinden uns jctzt
auf dcin lllarktc und schcn dainit dcnjcnigen Teil der Gcadr vor uns, dcr, iin Gegcnsatze
zuin Doinplatz, dcin Gitzc dcr Gcistlichkcit, dcn Rernpunkt dcr Entwickclung des freicn
Bürgcrruins darstcllt. Gcl>on bald nach dcr Scifcung dcr Doinkirche fanden nainlich vor
dcn Torcn dcr Äurg lllarkte stact, dic einerseits die Bcdürfnissc der Vurgbcwohner
deckccn, andcrcrscics aber auch von dcn Bauern der llingcgend viel besuchr wurdcn. Go
kain cs dcnn, dafi Handwcrkcr und Raufleucc sich daucrnd an dcin günstigcn Platze
niedcrlieficn. Sie lehnten ihrc Hauser an die Aingniauer der Äurg an und versahen
 
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