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V. Besitze r: s) Zeit des Besitzes, k) Naincn.
VI. Geschichte (kurz): Sage und Lied.
VII. Literatur (ev. archivalische Quellen): n) Mono-
graphien, b) Zeitschriften artikel.
VIII. Abbildungen: u) alte, b) neue, o) Lagepläne,
Durchschnitte, Details, Interieurs usw.
IX. Zl n m e r k u >: g e n.
Beispiel.
H a r b u r g im Ries (Schw.), Bayern.
Eingangstor (Oetting. Wappen 1594).
Inneres Tor (Pechnase, Fallgitter mit eisernen Stöckeln).
Saalbau mit „Rittersaal" (zuletzt Rentamt), 15. u. lö.
Ihrhdt. („1496").
Der Herrsckaftsbau od. bas eigentl. Sckloh 5 stockig
(16. Ihrhdt.?).
Die Försterwohnung (ehein. Pfisterei) mit zierl. Türmchen.
Schloßkirche (1721) mit Epitaphien und Wappen, nebenan:
Das „Anholdenloch" (schauerliches Gefängnis).
Verbindung durch prächtig erhaltene Wehrgänge.
In derMitte desHofraumesBr:«nnen,127:ntief(437Fuh).
Der „Rittersaal" mit Kaminen, Gipsornamenten und
Deckengemälden.
Türme: Diebsturm aus Buckelguadern (mit Folter-
kammern), Rot- oder Faulturm, Pfisterturm, Glockenturm,
Wasserturm, Meitzer Turm und Gefängnisturm.
1S42 durch span. Truppen eingenommen.
1546 den 7. Okt. durch Markgraf Albrecht von Branden-
burg erobert.
1551 von Graf Friedrich zuOettingen-Wallerstein belagert.
1645 den 3. Aug. von Marschall Turenne genommen.
1648 von den kaiserl.-bayer. Truppe» belagert und am
Tore in Brand gesetzt.
1899 von den Franzosen erobert.
1150 Reichsgut.
Herren v. Harburg.
(Tempelherren?).
Seit 1239 Grasen von Oettingen.
Schöppner III Nr. 1171: Die 3 Särge von Karl Behlen
»(Gedicht). »
Grupp, Reformationsgeschichte S. 37.
— Wie es im Sckloß H. im I. 1551 aussah (Bayer-
land Bd. IV).
Unkauf Friede., H. im Ries; Nördlingen 1990.
Euringer Gustav: Auf nahen Pfaden II Augsburg 1995.
Monninger G.: Das Ries und seine Umgebung.
Schäfer, Harburg. (Kgr. Bayern III S. 352.)
Abb.: Das Kgr. Bayern Bd. III S. 356 (Stahlstich von
I. M. Kolb nach einer Zeichnung von E. Gerhard).
. . . Bayerland Bd. IV. (Zeichnungen v. E. Fröhlich.)
Anm.: Eine der besterhaltenen Burgen Bayerns.
Der St. Johannsturm in Ueberlingen.
Wer auf dem Bodensee Ueberlingen zuführt, dem zeigt
sich schon von weiten: der eng zusammengescklossene Teil
der Altstadt, in deren Mitte das große fünfschiffige St. Nikolaus-
uninster steht mit seinem eigenartigen sechzig Meter hohen
Nordturm und dem unausgebauten Genossen daneben, der
die große 179 Zentner schwere Hosannaglocke in sich birgt.
Ein geschultes Auge vermag auch von der Ferne schon den
Zug des alten Mauerringes festzustellen, den als stärkste
Bollwerke im Osten der Gallerturin und im Westen der Turm
von St. Johann flankieren; beides runde, aus Quadern auf-
geführte Wehrtürine, von welchen nur noch der letztere seinen
ursprünglichen Abschluß, das mit Hohlziegel«: gedeckte spitze
Kegeldach sich bewahrt hat. Er wurde in: Jahre 1523 erbaut
unmittelbar neben dem Johanniterhaus. Mit seinen tiefen
Schießscharten in: Verein mit den: ihm nahegelegenen hoch-
gicbligen Reichlin-Meldeggschen Patrizierhof, bildet der Turm

ein jeden: Besucher der Stadt bekanntes und jeden wieder
von neuem entzückendes Bild. Dieser Zeuge einstiger Wehr-
haftigkeit kam in: Laufe der Jahre in Privatbesitz und ist
schon erheblich geschädigt worden. Nun soll aber der Turm
noch weitere Zerstörungen erleben, er soll für gewerbliche
und Wohnungszwecke ausgestaltct werden. Da dies nickt
ohne Einbruch von Fenstern, Aufführung von Kaminen und
ähnlichem gesckehen kann, so wird dadurch das ganze äußere
Bild des Wehrbaues beeinträchtigt, wenn nicht große künstle-
rische Sorgfalt herrscht.
Schloß Gurg.
Seitdem Schloß Burg von den Engländern verlasse«:
wurde, mehrt sich auch schüchtern die Fahl der Besucher.
Zwar ist vieles noch in Anordnung, doch kommt der Freund
der bergischen Geschichte immer noch auf seine Rechnung.
Auf den: Schlotzhof werden die aufgestelltcn Feldöfen nach
und nach weggeräumt, und bald wird er sein anheimelndes
Aussehen wiedergewinncn. Der zweite Burghof, der sick
vor der Schule ausbreitet, ist auf Anordnung der Engländer
mit einer gut eingewalzten Steindecke ausgestattet worden.
Aus dem bergischen Museum hat man die leichter beweg-
lichen und kostbaren Stücke im oberste«: Dachgeschoß unter-
gebracht. Fußböden, Wandbekleidungen und Fenster haben
naturgemäß durch die Besatzung gelitten; von einer mut-
willigen Zerstörung von Kunstgegenstünden kan«: aber nickt
geredet werden. Sachverständige sind gegenwärtig damit
beschäftigt, den Sachschaden zahlenmäßig festzustellen. Wenn
dieser auch noch nicht anzugeben ist, so steht doch fest, daß die
Schadensumme zuin Ankauf eines großen prächtige«: Hauses
hinreichen würde. Qb die Besatzung wicderkchrt? Noch sind
die Wegeschilder nicht entfernt mit der Aufschrift: »To tlw
Oastls" — „Zu dem Schloß!"
Von cler Wartburg.
Der Bergfried (Turn:) der Wartburg, neben dein Palas,
das älteste Gebäude der Feste, mehrfach durch Blitz und Feuer
zerstört und von« Jahre 1799 bis zun: Jahre 1853 völlig vcr-
scbwunden, muß sich jetzt eine größere Ausbesserung gefallen
lassen. Die Zinnenbedeckung des Turms, die das bekannte
Wartburgkreuz auf einen: Dachkegel (insgesamt 7)^ Meter
hoch) trägt, ist durch das Morschwerden der darunterliegen-
den Balkendecke gefährdet. Der langjährige Baumeister der
Burg, Baurat Dittmar der Jüngere, hofft durch Hebung
der gesamten Dachpyramide obne größere Schwierigkeiten
eine schnelle Auswechslung der Balkendecke erreiche«: zu
können. Der schnelle Verfall des Deckenbaues wird mit
dem 1995 erfolgten Einbau des Behälters der Wartburg-
wasserleitung begründet. Das Verdunsten des Wassers soll
das Holz zum Faulen gebracht haben. Als Merkwürdigkeit sei
erwähnt, daß zum 899 jährigen Jubelfeste der Burg im
Jahre 1867 der Dichter Otto von Roguettc aus Versehen
anderthalb Tage in den Turm eingeschlosse«: wurde und erst
von zufällig den Turin besteigenden Scheuerfrauen aus seiner
bedränglichen Lage erlöst werden konnte.
Lnglancis berühmtestes Schloß, Norwich Lastel,
das in Englands Geschichte eine große Rolle gespielt hat,
ist angeblich von einem kapitalskrüftigcn „Syndikat" ange-
kaust worden, weiches das Schloß zu einen: Luftkurort für
amerikanische Milliardäre, die England besuchen, umbauen
will. Das 1974 erbaute Normannenschloß Norwich steht in
der gleichnamigen Stadt, 32 Kilometer nördlich von Parmouth.
Es stammt aus den: 11. Jahrhundert und wurde inmitten
der Stadt auf einen: künstlichen Hügel (Mota) erbaut. Heute
ist noch der 21 Meter hohe Turin („kneeth") und die Graf-
schaftshalle erhalten. Wir können diese Zeitungsnachricht
nicht ernst nehmen.
Koblenr.
In: Koblenzer Schlosse brach vor einiger Zeit ein Brand
aus, bei dein die Kapelle beschädigt und ein großer Teil
der wertvollen Bücherei des Landgerichtes, das in dem
Gebäude untergebracht ist, zerstört wurde.

Verantwortlicher Schriftleiter: Prof. Bodo Eb Hardt, Berlin-Grunewaid. — Verlag: Burgveriag, E. m. b. H„ Berlin-Drunewald.
Druck: Imberg äc Lefson, G. m. b. H., Berlin SW 48, Wilhelmstratze 118.
 
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