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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 31.1930

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Nr. 1/2
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Koch, Konrad Albert: Stadt Leutkirch
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https://doi.org/10.11588/diglit.35020#0018
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als Ausguck zum Signal- und Stundenblasen. Er hatte in alten Zeiten ein Satteldach mit Laterne nebst einem
Erker. Bei späterer Umgestaltung erhielt er ein Spitzdach und macht jetzt den Eindruck eines Kirchturmes.
Nur die unteren Stockwerke sind noch aus dem späten Mittelalter. In dessen Nähe führt eine Pforte durch die
Stadtmauer. Der restaurierte runde Pulverturm in der Südostecke (?. T.) soll erst im 17. Jahrhundert ent-
standen sein. Von ihm aus ist der Stadtgraben zum Spital hinunter am besten erhalten. Auch am unteren
Graben ist der Zug der Stadtmauer noch stellenweise zu erkennen. Die Tortürme wurden 1812 beseitigt, da
über den engen und niedrigen Durchgang geklagt wurde. Der obere Torturm (0. 1.) gegen Süden war
55 Schuh hoch, im untern Stock aus Kiesel, und in den oberen aus Kiesel und Backstein, die Torbögen aus Backstein
und Tufstein. Außerhalb des Grabens stand ein kleiner Brückenturm (8.1.). Der Nonnenbacher Torturm stand
an der Westseite (bi. N.). Der dritte nördliche untere Torturm (11. 1.) war 44 Schuh hoch; die unteren Stock-
werke waren meist aus Kiesel, das vierte aus Backsteinen. An diesen war das Gefängnis angebaut. Alle
Türme hatten ähnliche Dächer, zum Teil mit Laterne. Die drei Tortürme hatten sämtlich Vortore (Barbakane) mit
hölzernen Zugbrücken. Der letztgenannte Torturm wurde von der Stadt selbst abgebrochen. (Überall die gleichen
Helden im Zerstören.) An Stelle der Tortürme kamen Gittertore mit urnengekrönten Torpfeilern. Dem Zug
der Stadtmauer folgend, führt die Evangelische Kirchgasse zu den westlichen Teilen der unteren Stadt und zur
evangelischen Kirche und dem Nonnenbacher Tor. Am Abhang des Hochberges, östlich der Stadt, sind noch
Spuren von uralten Befestigungsanlagen erhalten.


Abb. 11. Plan der Stadt Leutkirch.
 
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