Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Panofka, Theodor
Programm zum Winckelmannsfeste der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin (Band 5): Antikenkranz zum fünften Berliner Winckelmannsfest — Berlin, 1845

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.688#0006
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
▼ Vie Athen {l) und Rom(2) das Andenken an die Abgeschiedenen nicht blos
an ihrem Todes-, sondern auch an ihrem Geburtstage durch Weihrauch, Spenden
von Milch und Honig und durch Kränze dem Genius der Entschlafenen dargebracht
zu feiern pflegten: so hat diesem frommen Beispiel und Bedürfnifs entsprechend
die Archäologie seit einer Reihe von Jahren zur dankbaren Erinnerung an ihren
unsterblichen Gründer hier wie an anderen Stätten ihrer Pflege (8) den Geburtstag
Winkelmann's zu einem archäologischen Festtag erhoben, an welchem angemessene
Opfergaben zu seinem Gedächtnifs niedergelegt werden. Zur diesjährigen Fest-
feier Gönner, Freunde und Jünger der Archäologie ehrerbietigst einzuladen ist die
Bestimmung des vorliegenden Programms, dessen Verfasser, statt ein ausgezeich-
netes Bildwerk zum ersten Mal ans Licht zu ziehen und mit gelehrtem Apparat
zu erläutern, es vorzieht, auf dem reichen und weiten Felde alter Kunst, auch die
schlichteste Gattung nicht übersehend, werthvolle, wenn gleich schon publicirte An-
tiken zu pflücken und zu einem Kranze zu flechten zum Preis und zugleich zum
Symbol des Heros, der nicht dieser oder jener Kunstgattung ausschliefsend seine
Studien zuwandte, sondern in jeder seiner Forschungen die bewundernswertheste
Allseitigkeit durchblicken liefs, entsprungen aus dem lebendigen Bewufstsein, dafs
ein und derselbe Geist, in den meisten Fällen religiöser Natur, in den Werken der
alten Kunst, sie mögen im edelsten oder geringfügigsten Stoff zur Ausführung
kommen, durch das Organ der Bildersprache sich offenbart.

(1) Hesych. v. ZWowt. Timaei Lexic. p. 41. Plat. de Legg. IV, p. 717 e. Suid. v. rtviaia. Lobeck
ad Phrynich. p. 10S citirt die Worte eines Grammatikers Tivi&lia tj &' ivutvrov InupomSaa tov
Ttyß-ivTos topft;, y tyioicc rj oV inavtov inufonäkfa iov Ttx&imos fiy^fo/.

(2) Censorin. de die natali cap. 2.

(3) In Rom von Seiten des archäologischen Institutes seit seiner Stiftung im J. 1829, in Kiel
durch die Professoren Forchhammer und Jahn, in Bonn durch Prof. Urlichs, in Breslau
durch Prof. Ambrosch, in Hamburg durch Prof. Petersen, in Greifswald durch die Profes-
soren Jahn und Schümann, in Göttingen durch die Professoren Hermann und Wieseler.

1
 
Annotationen