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Kalkmann, August
Programm zum Winckelmannsfeste der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin (Band 53): Die Proportionen des Gesichts in der griechischen Kunst — Berlin, 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.736#0005
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Median. Synt. IV, 2.

Eine Kunst verstehen heisst ihr Wesen erkennen und erfassen. Die Kunst ist
nicht eine; sie wechselt ihr Wesen von der Kindheit zum Mannesalter und im Fortschritt
der Cultur von Ost nach West. Wollen wir die Kunst der Griechen verstehen, so
müssen wir vorerst bestrebt sein zu erkennen, worin jene selbst das Wesentliche ihrer
Kunst sahen. Dies ist die Grundbedingung der geschichtlichen AuIVassung griechischer
Kunst.

Eine ästhetische Kunstlehre ist uns aus dem Alterthum nicht hinterlassen. Doch
auf manche Fragen geben vor Allem Plato und Aristoteles Antwort, wenn auch nur
in zerstreuten Aeusserungen. Die Kunst ist Nachahmung'). Der Trieb zur Nachahmung

J) Plato Rep. X 595 c ff. Legg. II 6G7 E ff. u. oft. Aristoteles Poet. I, 447 a IS u. oft. Vgl.
Zeller, Philosoph, d. Gr. II l3 799 ff. II 23 767 ff. E. Müller, Geschichte d. Theorie d. Kunst hei d.
Alten I 27 ff. II 1 ff. Walter, Geschichte d. Aesthetik i. Alterthum S. 441 ff.

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