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Campe, Joachim Heinrich
Sittenbüchlein für Kinder aus gesitteten Ständen — [S. l.], 1798 [VD18 14371464]

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https://doi.org/10.11588/diglit.38837#0011
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7

— sich edler That en bewust zu
seyn, ist der Seligkeiten g röste!
Indem er nun so da sas, und dieser Se-
ligkeit genos, kam sein ehrlicher Nachbar,
Andreas Gut will, und ließ sich bei ihm
nider, um ein lehrreiches Gespräch mit ihm
zu führen. „So lange ich euch nun kenne,
lieber Nachbar, sagte er zu ihm, indem er
seine Hand auf die Hand des Greises legte,
habe ich euch noch niemals recht misvergnügt
gesehen. Sagt mir doch, wie ihr das in al-
ler Welt anfanget, daß ihr immer so ruhig
seyd, so in euch selbst vergnügt und so zufrie-
den? Das möchte ich um alles gern von euch
lernen?'' Dazu kann Rath werden, wenn
ihrs noch nicht wißt, antwortete Ehren-
reich, und sah ihm dabei freundlich in die
Augen. Aber erst holt mir unsre Kleinen,
eure und meine Kinder her, die da im Hin-
tern Garten ihr Spiel treiben. Es ist mir
immer so wohl, wenn sie um mich sind; und
ich wünschte, daß sie's auch horten, wie
maus anfangen muß, um glückselig zu seyn.
Gutwill holte die Kleinen herbei. Sie
hatten kaum gehört, daß Vater Ehren-
reich mit ihnen plaudern wolle, als sie ast
ihr Spielzeug dahin warfen, in vollen Sprin-
gen herbei eilten, und sich dem freundlichen
Greis an Hals und Arme hingen. Da redete
er sie mit folgenden Worten an;

Er-
 
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