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Cartari, Vincenzo; Hachenberg, Paul [Mitarb.]; Bourgeat, Ludwig [Mitarb.]; Bourgeat, Ludwig [Bearb.]
Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel: Darinnen Durch erklärte Darstellung deroselben erdichtet Gestalt, die bey dem Heydnischen Götter-Dienst, vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung, Anbettung, und herzliche Kirchen-Gepräng Vorgestellet;Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil der jenigen, welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten .. verstehen wollen — Franckfurt, 1711 [VD18 11453265]

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https://doi.org/10.11588/diglit.75203#0192
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_HU -8° (M_
daß es ihre Weiber waren/aber vermietend daß sie es waren / von Liebe
erhitztzund wie sie bewehrtwaren/seynd sie untereinander kommenzdahero
wegen der Thatz Venen ein Hauß mit Waffengestelletworden. Wie
^uloniusschreibet. Dahero sie Uberwinderin genennet worden. Und
in dem Corinthischen Acker Veneris Bilde eingestellet gesehen wird Vi-
Horism darreichendz und ?2ui3niasschreibt/ t-i^^cimcKra genennet wor-
den. Dann da sie nach Verachtung deß Vatters Rath/ ihrenMann
nicht hat wollen uinbringen / vomVatter vörgestellet worden/ aber der
freyetloßgelassenz ist Venens Bilde gestellet worden. Die Römer Ha-
benVensiem ViLtricem also gemahlet / wie in einem d^umeriLnischm
Pfenningzufehen / der ein Kayserwar / eswarein Bild ViLon^m rei-
chend/mil der Lincken weiß nichtwas Form ^ ; wie andere meynenzdaß
es ein Nabe! seye/andere meynen es sey ein Splegel; Dann pb-lottrscus
sihreibtdaß d!>mpbs- Venci-i ein Bilde gesetzet Haben/ und daßdie Toch-
ter so ein schöne Mutter habe/hatsie ihr einen güldenen Spiegel geopffertt
In einem Faustinischen Pfenning siehet man Venus in der Linckeneinen
Schild haltend/ auf welchem r. bildlein gemahlet/ inder Rechten Viöto-
rigm haltend : die Uberschrifft ist: Veneri ViKrici: Auf einem an-
dern Pfenning ist geschrieben: Venus, einWeib aufrichtig stehendzwel-
Das8Be che in der Lincken ein Kleid gehalten/in der Rechten einen Apffelzvielleicht
Bilbnüß. zur Gedächtnüß deß Nandis gefchenckten Apffels. Paulan-Js gibt ihr
aucheinen Apffel / da er von Veneris Bilde schreibet / so im Tempel bey
den Linoniern gesetzt / denen nur zwey Weiber beywohnen / deren ein
die Hüterin / die andere eine Jungfrau z die das Heiligthum verwah-
ret / welche nach dem Jahr den Dienst einer andern übergeben; die
Venus ge- andere kommen sie zu verehren / seynd vorder Thür gestanden. Der
waffnet. Göttin Bild war vonGold / solche fasse/ in einerHand einen Magsa-
men haltend/in der andern einen Apffel/ hinden am Halß hatsie weiß nicht
was Hangen gehabt / gesehen wse ein Thürangel. pautLwas meldetvon^
ner Venus,welche ^lorphogmenet worden von 1/nöareo gestellet/ eswar
ein Haußlein über VenerisWaffen-Bilde/ da die Göttin gesessen / das
Haupt war bedecket/und hat angedeutet/ daß die Eheleute sich nichttrenen
sollen/ dann daß Venen Ketten angeworffen worden von ^ynctsro , daß
sie ihrer Krnder Boßheit büssen/ wird von Pautania verneint : und diß
istnichtunrechtz dann die Alten haben den Göttern Bilder geopffertZ
damit die Andacht zuerzeigen / oder daß sie Hülff von ihnen begehrten/
oder
 
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