Selbststreit rwischenJostph und Sephyra. 5
Und als sie ihn allein / an diesem Orth ersach /
Meng sie bald lächelnd an/ und also zu ihm sprach:
^Gehtdennoch wieder ein den bluthgefärbten Kampff/
Wzeucht sich keinerNoth/scheut wederRauch nochDampf:
'' S» thut auch dieses Weib. Sie hatte wahrgenommen
Den Orth/ wo Joseph hin/zu Zeiten muste kommen/
E l weit soll deinem Trotz'/ O Jüngeling/ behagen/
jMDaß ich dir meine Noth/mein Hertzeleyd/ soll klagen?
Und vor dir alle Tag' erscheinen sonder Muth/
-l Wie man vor Königen und grossen Printzen thut?
Ze mehr mit heisser Lust/ ein junges Hertz umbfangen/
Ze mehr dein kalter Geist verlachet mein Verlangen/
Und schlägt mich vor denKopff. Drumb geh ich traurig hm/
Wie ein verliebtes Weib laufft mit verwirrtem Sinn.
Ach! will dein stoltzes Hertz sich nimmer zu mir kehren/
W soll ein langsam Feur/ fort/ allgemach verzehren
Mein angestammtes Bluth/so meine Sinne treibt/
Und deinethalben nur noch in den Adern bleibt ?
Mucke / was du thust. Soll ich mich zu dir dringen ?
GbringetkalteGunst/dieWohlthat so erzwingen.
Wornach man öffters laufft/ wornach man lange geht/
Hat man es gleich umbsonst/ es dennoch theuer steht.
- Will jemand vollen Danck vor seine Gunst empfangen/
jöiW«! So stiü er nur beyzeiL des Flehenden Verlangen;
mMW Ich halte den vor gut/vor willig undbeliebt/
MmW Dtt/was er zugesagt/ mitFreuden hältund giebt.
M/ M Wiemag dein steinern Hertz noch länger widerstreben
Dersüffen Lieblichkeit den Zügel loß zu geben ?
tWdM Wie kan mich doch dein Geist betrüben sonder Schuld/
lMU Und dein so harter Sinn mißbrauchen der Gedult?
cdvM/ bleibt dein kluger Kopff von Abend biß zu Morgen
MM Beharrlich umbgeführt mit vielerhanden Sorgen?
KMM Warumbverhinderst du derSinnenfreyen Lauff?
MM Worzu bezwingst du sie/ halst i^en Willen auff?
e G Sephyra:) Also scnnen wir des PotipharsHaußfrau/und weil wir
1 den Alten ihrenNahmcn nicht finden/gebranchen wir diesen/
Wwisscnd/ von wem sie erst also benähmet worden.