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EINLEITUNG

Die albanischen Hügel sind die am weitesten nach dem Meer hin-
ausgeschobene Gruppe des Sabiner Gebirges, dessen Kette Rom und
die Campagna beherrscht. Von diesen Hügeln, ob man nun in Castel
Gandolfo oder auf dem Balkon der Villa Aldobrandini in Frascati steht,
übersieht man die breit hingelagerte Campagna. Vielleicht ist es Eu-
ropens grossartigster Kriegsschauplatz, hier haben die verschiedensten
Völker auf Lehen und Tod miteinander gekämpft, hier haben sich frem-
de Kulturen befehdet und feindliche Bekenntnisse haben hier ihr Sie-
gesbanner aufgepflanzt. In der Ferne die See wie ein schimmerndes
Band, vor uns die Ebene und Rom mit seinen Kuppeln und Türmen,
jenes Rom, von dem es heisst:
Roma, parola magica,
Simbolo d’ogni gloria,
II sol tuo nome e un cantico
Poerna e la tua storia.
Ehe sich Völker hier vertilgt haben, hat die Erde in Krämpfen ge-
zittert, Vulkane haben ihr Innerstes ausgespien, aus Lava und Asche
ist die Campagna geworden. Der Tradition gemäss ist ein Feuerstrom
aus den albanischen Kratern in historischer Zeit bis zum Grabmal der
Cäcilia Metella gedrungen, ein zweiter hat vor der Porta S. Paolo halt-
gemacht. Als die Krater allen Hass und alle Leidenschaft, die seit
Jahrmillionen in ihnen aufgespeichert waren, entladen hatten, ver-
siegte ihre Kraft, Wasser füllte die feuersprühenden Rachen, sie ver-
wandelten sich in Seen und unergründliche, dicht von Gestrüpp um-
standene Teiche. Der Abfluss dieser Gewässer sind einige grössere
Flüsse wie der Anio, der in den Tiber mündet oder die Astura und der
Incastro, die sich ihren Weg bis zum Meer bahnen, grösser ist die Zahl
der namenlosen Flüsschen, deren Kraft nicht reicht, um bis zur See zu
gelangen, sie versinken in der Ebene, im vulkanischen Schlamm, suchen
nach einem Ausweg, verschwinden im Röhricht und Gras, dringen an
Rom I i
 
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